My Flo Rida: Von Krokodilen und Klischees Teil II

Fortsetzung Flo Rida-Reisebericht: Von Krokodilen und Klischees Teil II   Nun zu etwas völlig anderem: Meinem persönlichem Lieblingsthema Nissan… Besonders hier hat mich Florida ein wenig (also sehr) enttäuscht. Von den bereits erwähnten Limos, SUVs und Pickups abgesehen, herrschte eine ziemliche Ebbe: Eine S14a und eine S13, beide im Gegenverkehr, beide Serie, mehr S-Chassis war nicht. Erschütternd. Dafür aber immerhin einige Z-Chassis, auch hier oft als Cabrio. 350Z auf Key West. Offenbar authorized. 350Z in Miami. Interessante Häufigkeitsquote Porsche vs. Nissan. Dieser 370Z auf Key West war eine gut gepflegte Augenweide. Ob das Nummernschild OFF20ZZ Absicht ist? Der Verdacht liegt nahe. Auch die auf der gleichen Plattform basierenden G35 bzw. G37 Skylines sah man öfter. Altima L32 mit Foliencarbonhaube. But why? Ein einzelnes Exemplar stach dann aber ganz besonders heraus und dieses eine Mal fühlte ich mich so richtig im Stance-Land USA angekommen. Das G37 S Coupé auf Vossen-Wheels mit Camber und Stretch, möglicherweise sogar static, saß da einsam in seiner Parkbucht und wartete auf seinen Besitzer. Ergreifend. Ein Anblick, der mich auch für die unglaublich vielen und teilweise riesigen Pickups mehr als entschädigte. So lang wie der Laden. So hoch wie die Schule. So breit wie die Straße. Aber genug von diesem kurzen Ausflug in die Landwirtschaft. Der geneigte Leser fragt sich mittlerweile sicher, was denn nur mit Honda bzw. Acura sei. Diese Frage ist durchaus berechtigt, spielen die Hondaholics in der amerikanischen Szene noch immer eine große Rolle. Meine Beute war zwar auch hier nicht überwältigend, aber immerhin gab es das ein oder andere Highlight. So wie diesen texanischen S2000 auf der Seven-Mile-Bridge beispielsweise. True Lies Flashback-Feeling intensifies. Auch wenn es den Honda im Film-Erscheinungsjahr 1995 nur als Studie SSM gab. Noch ein S2000, dieses Mal ein AP2, leicht gezeichnet vom harten Parkplatzkampf in der Innenstadt von Miami Beach. Zwei Integras, einmal Type-R, einmal Type-Unbekannt. Ein echtes Einhorn entdeckte ich in jenem Parkhaus, in dem wir unseren Mietwagen abholten und auch wieder abgaben: Ein Acura NSX Cabrio. Die Internetrecherche führte mich schließlich zu NCE – Newport Convertible Engineering. Sehr interessant, wobei ich prinzipiell die serienmäßige Dachform für eins der schönsten Teile am NSX  halte. So wie bei folgendem Exemplar. Leicht verschwommen und trotzdem rattenscharf: Acura NSX NA1 mit großen Rädern und einem Styling, das einfach niemals alt wird. Große Liebe. Zugegeben, nicht wirklich spektakulär, aber als ich dieses Civic-Coupé im Sonnenuntergang auf dem Parkplatz stehen sah, konnte ich einfach nicht anders. VTEC, leicht, tief und laut. Eine Pocket Rocket aus dem Streetracer-Bilderbuch und dazu bereits ziemlich used. Me gusta si. Mittelschwere Auffahrunfälle gehören hier offenbar zum Tagesgeschäft. Lärm anscheinend auch. Dieser EG5 produzierte einen derart infernalischen Krach, die Passanten waren entsetzt. Ich fands grandios. Achtung, es folgt ein krasser Themenwechsel. Der VW Bulli: eigentlich ja eher in Kalifornien als Strandmobil No. 1 verortet, ist der Hippie-Van auch in Florida häufiger anzutreffen. Häufig zwar, aber niemals 08/15… Ein VW T1 mit Mainzer-Kennzeichen*, herzerfrischender Tieferlegung und mit zeitgenössischen Fuchs-Felgen. *Die Nachfrage beim Besitzer, was er denn von der aktuellen Situation des FSV halten würde, stellte sich aber als unbrauchbar heraus. Es handelte sich hierbei um ein „Wunschkennzeichen“ für seinen in Florida zugelassenen Bus. Und da in diesem Bundesstaat offensichtlich kein Zwang für ein Kennzeichen an der Front besteht, kann man sich solche Späße erlauben. Mainz, wie es singt und lacht. Weitere Beispiele für Kennzeichenmissbrauch gefällig? Bitte gerne. Ein Münchener mit Stuttgarter Nummernschild. Ein Stuttgarter mit Münchener Nummernschild. Aber noch einmal zurück zum Thema VW Bus. Auf Floridas südlichster Insel Key West fällt alles etwas kleiner aus. So wie dieser T1. Oder soll man hier eher T0,5 sagen? Dieses Büschen dient hauptsächlich zu Werbezwecken, leider sah ich ihn nie rollend. Ich hege Groll. GO WEST(falia) Der deutsche Hersteller ist auch bei den T3 Multivan (in den USA wird er  „Vanagon“ genannt) sehr beliebt. Wo wir gerade dabei sind: Denglisch ist ja generell toll. Man wird in den USA bekanntlich schon...

Reisbrennen 2017: Reis, Reis, Baby!

Am Wochenende vom 4.  bis 6. August 2017 war es soweit, das Reisbrennen am Lausitzring fand endlich wieder statt. Wer von uns schraubt für dieses Treffen nicht bis zur letzten Minute noch an seinem Auto und wartet mit bangem Blick zur Uhr auf die letzten Teile per Post? Mir selbst erging es nicht anders mit meiner Bastelbude, wie ich den Integra so gerne nenne. Allein schon auf dem Weg zum Lausitzring ist die Chance nicht gering, anderen Pilgern des beliebten Importtreffens zu begegnen. Bereits hier zeigt sich für mich ein gewisser Zusammenhalt der Szene. Nicht selten wird man freundlich angehupt und wird mit einem Peace Zeichen oder einen Daumen hoch gegrüßt. Für mich war dieses Jahr auf der Hinfahrt ein 33er Skyline das Highlight! Von Weitem erkannten wir den Skyline durch seine typischen Rückleuchten schon, aber als wir dann neben ihn fuhren und hupten, drehte sich älterer Mann mit weißem Haar (geschätzt 50-60 Jahre alt) zu uns und erwiderte unser Peace Zeichen. Der Anfang vom Reisbrennen ist für die meisten die obligatorische Jagd nach dem besten Stellplatz auf dem Campinggelände. Jeder hat seinen persönlichen Favoriten, was die vier Bereiche angeht. Sei es die VIP Area mit der perfekten Anbindung zur Party und Händlermeile, das Infield mit seinen breiten Straßen zum Cruisen, der Silent Hill oder das Speedway Camp, wo man seine Ruhe hat und Chillen kann. Ich habe mir alle angeschaut und jedes hat seine Vorteile. Die erste Anlaufstelle war für mich dieses Jahr die “Waschstation”, wo viele ihrem kleinen Liebling nach der langen Reise eine Dusche gönnten. Dort traf ich mich mit meinem Kumpel Denis, um gemeinsam unsere Autos für die Hot Import Area vorzubereiten. Hier waren wieder einmal jede Menge wirklich schöne Exemplare zu begutachten. Wie beispielsweise der Turbocivic von “Baumi” oder die Rocket Bunny S13 von “EMPERADOR” und viele Weitere…     Aber man sollte auch einen Blick in die anderen Areas werfen, der weite Weg ins Infield, Silent Hill und Speedway Camp lohnt sich zu garantiert. Das Programm beim Reisbrennen bietet jede Menge Spaß und Abwechslung. Von der Viertelmeile über Time Attack bis hin zum Driften, wird alles geboten, was das Autofahrerherz begehrt. Mich persönlich reizt am meisten immer das freie Fahren. Die Tickets sind limitiert und man sollte sich besser vor dem Event für eines bewerben, da diese meist recht schnell ausverkauft sind. Es ist für mich ein riesiger Unterschied auf der Strecke oder auf der normalen Straße schnell zu fahren und es macht hier einfach viel mehr Spaß. Man versucht alles aus seinem Auto zu holen und die perfekte Linie zu finden. Auch empfindet man (zumindest geht es mir so) eine gewisse Verbundenheit mit den anderen Fahrern. Es tut einem in der Seele weh, wenn man mitbekommt, dass für manches Auto die Belastung wohl zu groß war. Als ich in die Box fuhr und einen roten GT86 Rocket Bunny mit Warnblinklicht davor sah, blutete mir das Herz. (Falls der Besitzer das hier liest, ich hoffe, die Schäden halten sich in Grenzen und das gute Stück fährt bald wieder.) Auch traf man hier alte und neue Bekannte. Beispielsweise war ich kurz zu Besuch in der Box bei RHD Speedmaster, um dort den neuen GT Wing einmal in Natura anzuschauen, mir Infos zum Preis und der Eintragbarkeit zu besorgen und selbstverständlich auch einen netten Plausch mit Chris zu führen. Merx-Tuning stattete ich dagegen einen Besuch ab, um mir eine neue Anzeige für mein Auto zu kaufen und auch im Infield bei den Jungs von Yakin Autolab schaute ich vorbei, um ein paar richtig coole Sticker im authentischen Japan-Style zu ergattern. Auch die Pokaljäger kommen hier nicht zu kurz, es gibt jede Menge Kategorien im Show and Shine Bereich, dB-Contest und Sonderkategorien wie dem Beleuchtungscontest. Auch ich habe für 10€ mein Glück versucht, leider ohne Erfolg. Doch so schön das Reisbrennen auch war, so schnell ging es leider auch wieder zu Ende. Auf dem Nachhauseweg wurde...

Trackday: High Plains Raceway

Des Amateurrennfahrers Lieblingsbeschäftigung ist zweifelsohne der regelmäßige Trackday, an dem man sein großes Spielzeug über die Strecke schubsen, mit den Kumpels ein paar launige Kopf-an-Kopf-Rennen und eine Hand voll schneller Runden abspulen kann. Da es dazu freilich einer abgesperrten Strecke bedarf, ist dies oft teuer und mit langen Anreisen verbunden. Sehr praktisch wenn – wie in diesem Fall – die Jungs aus der Region um Denver Colorado herum, direkt eine Rennstrecke vor der Tür haben, die mit engen Kurven, hügeligen Passagen, schnellen Geraden und fiesen Korkenziehern alles bietet, was man sich als ambitionierter Herrenfahrer so wünscht. Dabei blickt dieses Stück Asphalt auf eine noch sehr frische Geschichte zurück. Nachdem man in 2005 kurzer Hand durch Schließungen einige sehr beliebte Kurse in der Region verloren hat, tat sich eine Hand voll Autoclubs zusammen, brachte 2 Mio. USD auf und asphaltierte nach etwas längerer Grundstückssuche und viel Papierkram innerhalb von gerade mal sieben(!) Wochen eine Rennstrecke in die Landschaft. Dort wo keine Nachbarn herumdemonstrieren, sich niemand beschwert und keine schutzbedürftigen Rotschwanzmolche leben, liegt der High Plains Raceway. In aller Frühe werden wir von den Organisatoren begrüßt, zum Drivers Briefing gebeten und stellen schnell fest, dass man an diesem Tag allerhand Autos auf der Strecke vorfinden wird, die man in dieser Mixtur selten sieht. In den USA wird einfach alles auf eine Rennstrecke gesetzt, was vier Räder hat. Von alten US Muscle Cars, über günstige MX5, andere schnelle Japaner, ebenso schnelle Bayern, Exoten wie etwa klassische Formel Autos bis hin zu einer werksfrischen S-Klasse und einem Maserati Ghibli, haben wir so ziemlich alles auf der Strecke gesehen, was irgendwie eine gute Runde abspulen kann. Mit meinem langjährigen Freund Dave kutschierten wir einen heftig getunten S2000 zur Rennstrecke, der mittlerweile nach einigen Umbaumaßnahmen gute 300 Sauger PS ausspuckt und jenseits der 12k rauf dreht, als gäbe es keinen Morgen. Schnelle Runden sind da garantiert, sofern man erstmal die pfeifenden Rennbeläge auf Temperatur gebracht hat. Doch da wären natürlich noch die anderen Exoten auf dem Track. Seien es Ariel Atom, flotte Subarus, waschechte Trackfahrzeuge oder teure Porsche Rennwagen. Jeder findet seinen Platz auf dem technisch anspruchsvollen Kurs und man kann sich nie festlegen, in welcher Kurve es gerade spannender zugeht. Zweikämpfe, kleine Duelle, freundliche Überholmanöver und viel Motorenlärm sorgen für einen tollen Trackday bei bestem Wetter. Abseits des Asphalts wird zwischen den einzelnen Sessions geschraubt, getankt, gequatscht und man erlebt eine herzliche und freundliche Stimmung. Wer hier mal Shotgun fahren will, der muss nur fragen. Ebenso stehen die Fahrer auch technischer Neugier Frage und Antwort und zeigen gerne ihre Schätzen her. Was mich bei diesem Trackday begeistert, ist die ausgelassene Stimmung und besonders die abgefahrene Mischung der unterschiedlichen Autos. Von der völlig fertigen Rennhure bis zum teuren McLaren fand sich so ziemlich alles auf der Strecke. Und das Kopf-an-Kopf und ohne Ärger. Da fährt dann auch mal die S-Klasse über den Track und die Fahrer zeigen, dass auch die teuersten Schlitten am Ende des Tages auch nur Autos sind. Und die wollen auch mal auf die Rennpiste. Fair enough. Text und Bilder Robert Kwiecien –...

Wet & Wild: Heckschwingen in Steißlingen

Grassroot-Driften in Deutschland hat ein weiteres Standbein. Nach dem überaus gelungenen Event in Allstedt, organisierte der SXOC e.V. am Wochenende vom 15.-16. Oktober im Fahren-Erleben-Fahrsicherheitszentrum in Steißlingen nun schon seine zweite Driftveranstaltung in diesem Jahr. War es in Allstedt noch trocken und heiss, wurde es in Steißlingen eher feucht und fröhlich. Die bewässerte Strecke des Fahrsicherheitszentrums wurde zeitweise gleich doppelt geflutet; zusätzlich zur Sprinkleranlage regnete es auch noch Bindfäden. Aber das tat der Stimmung selbstverständlich keinen Abbruch, die Laune war bestens. Selbst bei „kleineren“ Driftschäden wie beim temporären Radverlust am OH-MEGA! Kurz zuvor war dieses Schlachtschiff noch überaus grazil durch den engen Parcours getänzelt. Aber Driften ist und bleibt nunmal ein Kontaktsport. Und wie bei jeder anderen Sportart auch, spielt die Technik eine bedeutende Rolle. Handbremse, Clutch Kick oder Power Oversteer: egal wie, Hauptsache, die Bude kam quer und blieb es für den Rest der Kurve (oder sogar Geraden) auch. Obwohl der SXOC e.V. ursprünglich einer Idee aus den beiden deutschen S-Chassis-Foren SXOC.de und SXCE.de entstammt, waren die vertretenen Marken mit Nissan, BMW, Mazda, Toyota, Subaru und Opel kunterbunt gemischt. Und das ist auch gut so. Der Spaß am Driften sollte sich nicht an einem Logo festmachen. Wenn das Auto Heckantrieb sowie ein Mindestmaß an Dampf besitzt und der Besitzer bereits Mitglied des SXOC e.V. ist, dann steht dem Driftspaß prinzipiell nichts mehr im Wege. Abgesehen vom eigenen Unvermögen und dem einen oder anderen Reifenstapel vielleicht. Für diesen Event (und für alle zukünftigen SXOC-Veranstaltungen hier) herrschte sowohl als Helm- als auch Haftpflicht. Den Einen hatte man mitzubringen und aufzusetzen, die Andere addierte sich zur fairen Streckennutzungsgebühr hinzu und deckte nicht direkt zuordenbare Schäden an der Strecke ab. Aufgrund der bereits erwähnten Feuchtigkeit und Glätte des Belags hielt sich der Verschleiß an Reifen, Lagern und Buchsen in sehr überschaubaren Grenzen. Zusammen mit der eher niedrigen Geschwindigkeit auf dem engen Parcours daher ein weiterer Faktor, die (Folge-)Kosten möglichst klein zu halten. Nach sechs Jahren USED4.net und dem reinen Fotografieren von driftenden Autos, wagte ich es nun zum ersten Mal selbst und schwang meinen speziell für diesen Zweck gekauften MX5 NB mit serienmäßiger Torsen-Sperre durch die Fluten. Leider konnte man meine Frisur aufgrund des Helms nicht sehen… Für mich persönlich war es ein Erfolg auf ganzer Linie, denn das Auto blieb heil. Für die vielen Dreher, die die Mitteilnehmer zu häufigen Stopps zwangen, möchte ich mich hiermit entschuldigen. Als Entschädigung habe ich euch alle fotografiert und wenn nicht hier im Artikel, so findet ihr euch spätestens morgen im Facebook-Album wieder. Aber nicht nur der Querverkehr sorgte für interessante Motive an diesem Wochenende. Auch der Besucherparkplatz hatte den einen oder anderen automobilen Leckerbissen zu bieten. E30-Sexyness auf Schmidt TH Line JZX 100 MK II. Lauter als die Mutter von irgendjemandem. Ein Autogott aus der Schweiz auf 20″ Rotiforms und mit Flip-Flop-Hülle. Die Vorstellung, dass er wirklich static sein könnte, erzeugt Gänsehaut.   Mein Fazit: Steißlingen ist eine anspruchsvolle und gleichzeitig wunderschöne Strecke, die Laune macht und die Nerven kitzelt. Dieser Umstand und der großflächige Servicepark, die gute Infrastruktur sowie die kompetenten und sympathischen Verantwortlichen vor Ort haben diese Veranstaltung zu einem tollen Erlebnis gemacht und so wurden für 2017 bereits zwei weitere Termine allein auf dieser Anlage eingeloggt. Wir sehen uns also spätestens nächstes Jahr, wenn es wieder heißt: Wet & Wild: Heckschwingen in Steißlingen   Text und Bilder: Niels Kreischer – USED4.net Zusätzliche Bilder: Kim André Reinig   Das Facebook-Album mit vielen weiteren Bildern erscheint morgen auf USED4.net – Facebook Wer nicht nur statische Aufnahmen dieser dynamischen Sportart sehen will, hat die Wahl zwischen unseren Medienpartnern Nightrun und Japvideography...

Impreza 22B: Ein Einhorn am Gardasee

Anfang August, Gardasee, Italien, gegen 22 Uhr abends: Absolut entspannt in den Flitterwochen und in einem Opel Cascada unterwegs (unseren beiden S13 wollten wir die 3.000 km Ochsentour nicht zumuten), strömten wir mit offenem Verdeck gerade eine dunkle Straße im schönen Seestädtchen Peschiera entlang, als ich im Augenwinkel ein altbekanntes Blau-Gold-Schema wahrnahm.   In early August, Lake Garda, Italy, about 22 o’clock in the evening: Absolutely relaxed while on honeymoon and travelling in an Opel Cascada (we didn’t expect this 3.000 km trip of our two S13 ), we floated with the top down just a dark street along in the pretty seaside town Peschiera, as I perceived a well-known blue-gold scheme in the corner of the eye. Folgender innerer Dialog entspann sich in den nächsten Millisekunden: Retina an visuellen Cortex: „Subaru Impreza STi“. Cortex an Bewusstsein: „Lohnt es sich, deswegen extra zu halten? Ist viel Verkehr und ob der Hintermann aufpasst, wenn ich jetzt bremse?“ Retina erneut: „Halt Stopp! Kein normaler Impreza, dieser ist irgendwie kürzer und zweitürig! Ein Coupé.“ Cortex: „Impreza Coupé? Sieht man nicht ganz so häufig. Befehl an Beine und Arme, anhalten und Bilder machen.“   The following internal dialogue ensued in the next milliseconds: Retina to the visual cortex: „Subaru Impreza STi“. Cortex to Consciousness: „Is it worth it to stop, because there’s a lot of traffic and will the man behind us react, when I brake now?“ Retina again: „Stop! It’s no normal Impreza, this is somehow shorter and a two-door coupe!“ Cortex: „Impreza coupe is not quite as common, so instant order to legs and arms, stop and take pictures.„ Und da man ja meistens ausführt, was der eigene Wille einem vorgibt, hielt ich umgehend an und fotografierte diesen sonderbaren Impreza. And since one usually does what his own will commands, I stopped immediately and photographed this strange and fascinating Impreza. Am Heck fiel mir diese Plakette auf und spätestens da wusste ich, dass hier eine richtige Rarität vor mir stand. Subaru Impreza 22B : so etwas wie der Heilige Gral oder das regenbogenemittierende Einhorn im Scooby-Lager. Nur 424 Stück wurden 1998 von diesem Coupé mit WRC-Karosseriebauteilen gebaut, davon gerade mal 25 für den Export nach UK und Australien. Der Ursprung des Namens ist unklar, die wahrscheinlichsten Erklärungen sind: 2.2L und Bilstein-Fahrwerk oder 22B als Hexadezimalwert des damaligen Hauptsponsors 555 Besonderheiten dieser Pretiose sind der 2,2 Liter Motor EJ22 mit sehr sehr konservativ geschätzten 280 PS, ein serienmäßiges Bilsteinfahrwerk mit Eibach-Federn, die bereits erwähnten WRC-Verbreiterungen, ein bis auf die Höhe vollständig einstellbarer Heckflügel und das niedrige Gewicht von 1270 kg. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt tauchen die 22B so gut wie nie auf und wenn doch, sind Preise nordwärts von 80k € eher die Regel als die Ausnahme. Relativ überschaubare Situation also und die Chance, einem solchen Rallye-Einhorn im Alltag zu begegnen, tendiert wohl gegen Null. Umso schöner daher diese Zufallsbekanntschaft und flüchtige Begegnung am Straßenrand.     At the rear, I noticed this plaque and the latest since I knew that here was a real rarity standing right in front of me. Subaru Impreza 22B: something like the Holy Grail or the rainbowfarting Unicorn in the Scooby-Universe. Only 424 units were built of this coupe with WRC-body components in 1998, of which just 25 were made for export to the UK and Australia. The origin of the name is unclear, the most likely explanations are: 2.2L and Bilstein Suspension or 22B as a hexadecimal value of the then main sponsor 555 Special features of this preciousnesses are the 2.2 liter engine EJ22 with very very conservative estimate of 280 hp, a standard Bilstein suspension with Eibach springs, the aforementioned WRC-body parts, one (except for the height) fully adjustable rear wing and the low weight of 1270 kg. In the used car market, the 22B appears as good as ever and if so, the prices northbound of 80k € are more the rule rather...

ÜBERfest 2k16: Circuit Soul

ÜBERfest ist zurück! Nach der kreativen Pause im letzten Jahr gab es nun ein Wiedersehen mit alten Freunden und der exklusiven Location im Fahrerlager des Sachsenrings, der damit auch gleichzeitig Namensgeber der diesjährigen Ausgabe „Circuit Soul“ ist. Was genau macht aber die „Seele“ einer solchen Veranstaltung aus? Da ist in erster Linie das Thema das Treffens, im Falle des Überfests: „Markenoffenheit, Qualität und Exklusivität“. Aber auch die Organisation und der reibungslose Ablauf spielen eine große Rolle dabei, wie man als Besucher im Endeffekt eine solche Veranstaltung empfindet. Und bei diesen Punkten hat die 2016er Auflage nochmals einen deutlichen Fortschritt gegenüber 2014 gemacht. Dafür Respekt, meine Damen und Herren. Dass zur Teilnahme am Überfest grundsätzlich eine bebilderte Bewerbung und ein Auswahlverfahren gehörten, sorgte im Vorfeld bisweilen für Diskussionen. Aber ohne diese Vorauswahl würde die Qualität der Fahrzeuge einfach nicht das gewünschte „Jedes Auto ein Hingucker“-Niveau erreichen. Dabei geht es aber niemals um persönliche Sym- oder gar Antipathien, stattdessen zählt nur das Konzept des Wagens, die Umsetzung sowie die optische und technische Qualität. Dass das Überfest mit diesem hohen Anspruch in Kombination mit der vollkommenen Markenoffenheit in Deutschland nur sehr wenige Nachahmer hat, ist so schade wie verwunderlich. Ist denn wirklich so abwegig, sich als Fahrer eines 90er Jahre-Nissan neben einen Airride-Golf VI mit 20″  BBS und Bentley-oder Lamborghini-Bremsen zu stellen? Und wieso gibt es eigentlich Animositäten zwischen Audi-Turbo-Quattro- und BMW-Sauger-RWD-Besitzern? Weshalb existiert nochmal dieser bereits legendäre Zwist zwischen Opel- und VAG-Veredlern? Im Prinzip verfolgen wir doch alle das gleiche Ziel: Autos schneller, schöner oder einfach individueller machen. Dass einem nicht automatisch alles gefallen kann, ist selbstverständlich und liegt in der Natur der Sache (damit sind ausdrücklich nicht dieser Ascona C oder der Audi 200 gemeint). Aber das muss es ja im Endeffekt auch überhaupt nicht. Respekt vor der geleisteten Arbeit, der aufgewendeten Zeit und manchmal eben auch „nur“ vor dem finanziellen Einsatz kann man dennoch haben. Denn mir ist jemand, der sich für das geerbte Geld von Opa einen fetten Schlitten kauft, immer noch lieber als jemand, der automobile Indivualität generell als unnötigen Quatsch abtut und Tuner für Verrückte hält. Gerade bei markenoffenen Treffen ist die Inspiration für das eigene Projekt doch besonders hoch. Im eigenen „Lager“ bleibt man trendmäßig doch oftmals unter sich und versucht eher, sich durch besondere Ausführungen des ähnlichen Themas von der Masse abzuheben. Schaut man stattdessen auch ab und zu mal über den Tellerrand und sieht sich die Konzepte und Ideen der „anderen“ an, kommt man meiner Meinung nach viel eher zu neuer Inspiration. Selbst wenn die Umsetzung auf dem Modell eines anderen Herstellers vielleicht nicht ganz so gefällt, könnte der gleiche Mod am eigenen Auto ein richtiger Volltreffer sein. Glücklicherweise war die Vielfalt beim diesjährigen Überfest erneut hoch und das Auge bekam wieder große Abwechslung geboten. Auch die Ohren wurden dank des erstklassigen DJs mit einem astreinen Mix gestreichelt und kulinarisch war mit dicken Burgern und fantastischem Softeis (mein erstes seit gefühlt 15 Jahren!) ebenfalls für zufriedene Gesichter gesorgt. Alles prima, also? Ja absolut. Bis auf das Wetter. Aber hey, wir haben 2016 und dass dieses Jahr so ziemliches jedes Outdoor-Event mindestens einmal nass wird, ist ja schon die Regel und nicht die Ausnahme. Sah der Morgen noch sommerlich und ganz nach Ende Juli aus, zogen die Wolken gegen Mittag immer weiter zu und am Nachmittag regnete es dann auch etwas. Die Gelegenheit für Bilder von nassen Autos auf feuchten Straßen. Aus diesem Grund wurde die Pokalverleihung (in Form der Sachsenringrennstrecke) auch leicht vorgezogen, was aber nichts am starken Applaus für die Sieger änderte. Das sind sie: Mercedes Benz S-Klasse W109 Ford Escort Cosworth BMW 328i e36 Toyota Corolla AE86 BMW e30 mit M3-Motor aus dem e46 Porsche Carrera 911 (997) BMW e46   Im Anschluss an die Auszeichnungen konnten wir am USED4-Stand noch den einen oder anderen Kunden glücklich machen und ließen danach das Überfest langsam ausklingen… Wir bedanken uns mit einem virtuellen...

Jacatu 2016: Der Regen fällt, die Stimmung steigt

„Es muss Sommer sein, der Regen wird wärmer.“ So ähnlich hätte das Motto der diesjährigen Auflage des Jacatu in Speyer lauten können. Gleißender Sonnenschein wechselte sich ab mit heftigen Regengüssen und teilweise starkem Wind, was aber die Teilnehmer keineswegs daran hinderte, ihre automobilen Schätze zu präsentieren und sich die Ideen und Erzeugnisse der anderen Tuningfans anzusehen. Auch USED4 hatte sich für diesen zweiten Besuch des Jacatu nach 2015 viel vorgenommen: Wir hatten zum ersten Mal einen eigenen Stand mitgebracht, an dem wir unser volles Merchandise-Programm in Form von Stickern, Shirts, Caps und Keyrings anboten. Außerdem hatten wir mit unserem Platz direkt am Eingang die beste Sicht auf alle ankommenden Fahrzeuge. Aber immer wieder dieser verdammte Regen. Gefühlt seit November ist das schon so. Hat das permanente Prasseln und Plätschern denn überhaupt irgendeinen Vorteil?   Mal vom lebensnotwendigen Wässern der Natur abgesehen, ist es besonders aus Sicht eines Open-Air-Autotreffens nur schwer vorstellbar, welches objektive Plus so ein Schauer haben könnte. Vielleicht genügt den Zweiflern unter euch ja bereits dieses Bild als Antwort? Fun is what you make of it. Oder frei nach Karl Valentin: „Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.„ Wer also selbst schon einmal bei einem Jacatu war, kennt die gelöste, freundliche Atmosphäre und das Fachsimpeln unter Gleichgesinnten vor geöffneten Motorhauben. Stylemäßig ist so gut wie alles erlaubt und deshalb war auch so gut wie alles vertreten. Hier einige Beispiele…   Sei es satter Stance.   Formidables VIP   Rallye-Readiness     Stylishes Show&Shine, was keineswegs bedeuten soll, dass es sich hier um Blender handeln könnte. Ganz im Gegenteil, unter der Haube ist in der Regel auch Party.     Trackfressendes Time-Attack     Obercoole Oldies Oder einfach passabler Lack mit ganz netten Felgen Wer auch bewegte Bilder sehen möchte, der möge sich das Video unseres Partners Jan Pawelczyk von Japvideography zu Gemüte führen: Fazit: Die aufgerufenen 15€ Eintrittsgebühr für den Fahrer und sein Auto (Besucher zu Fuß wie immer gratis) erscheinen von daher absolut fair. Man bekommt das erwähnte große Spektrum an Fahrzeugen, Styles und Trends geboten, kann sich austauschen und neue Ideen sammeln. Die umfangreiche Händlermeile, die Fahrzeugbewertungen und den dB-Contest an dieser Stelle mal gar nicht erst zu erwähnen. Alles in Allem eine richtig runde Sache, dieses Treffen. Und runde Sachen mögen wir. Wir werden daher auch 2017 dabei sein, wenn es wieder heißt: Japan Car Tuning – Come as you are. Das Facebook-Album mit allen Bildern in voller Auflösung folgt in den nächsten Tagen. Bilder und Text: Niels Kreischer – USED4.net Bilder: Stefan Brencher – USED4.net Video: Jan Pawelczyk – Japvideography...

Jacatu 2015

Ich begreife es selbst nicht. Wie konnte das nur passieren? In diesem Jahr fand bereits das zehnte Jacatu (kurz für Japan Car Tuning)-Treffen im Technik-Museum-Speyer statt, also für mich eigentlich nur einen Katzensprung entfernt. Schon immer mit dem Autovirus infiziert, brach die Krankheit bei mir endgültig im Jahr 2000 aus, was bedeutet, dass ich ganze neun Jacatu-Ausgaben schlicht und einfach verpasst habe. Schande über mein ergrauendes Haupt. Aber dieses Jahr war es dann endlich soweit: Mit meinem eigenen Auto angetreten und der Kamera bewaffnet, stürzte ich mich in das Erlebnis namens Jacatu. Die Kulisse des Technik-Museums-Speyer ist so beeindruckend wie insprierend, permanent hat man Filmszenen im Kopf. Zusammen mit dem vom Veranstalter gebuchten Hochsommerwetter waren die Bedingungen einfach perfekt für ein entspanntes Zusammensein der Fans der japanischen Autokultur. Die Vielfalt war groß und alle japanischen Marken vertreten. Mazda: Tief, breit, bunt = Dieser MX5 Wunderschöner FDS3 Mazda 323 (BF): 1.6 Liter Turbo, 150 PS (mindestens)   Toyota/Lexus: Die Antwort auf die Frage „Was ist das Gegenteil von Understatement?“ IS200/Altezza in Himbeer-Matt. Eine von vielen Toyota Supras mit Übernacht-Expressteilen aus Japan. Der GT86 ist auf dem besten Weg, die Rolle des Alphamännchens in Sachen Toyota-Tuning zu übernehmen. Aber erst muss der GT86 noch an dieser Lady hier vorbei, die beim Jacatu in großer Anzahl vertreten war: Toyota Celica T23   Honda: S2K oder S2000 in der offiziellen Langform: Hondas puristischer Roadster begeistert mich persönlich noch immer. Selbst in Hellbraun. Civic Type-R EP3: Ein Beispiel für Hondas legendäre Hot Hatches. Der Nachfolger hatte es zunehmend schwerer gegen die Turbo-Konkurrenz. CRX: Schade, dass die Hybrid-Neuauflage so ein Flop war. Aber das Original zeigt eben doch am schönsten den Mittelfinger.   Mitsubishi: Eclipse: Bei uns nur als Sauger und FWD, gab es ihn in anderen Märkten auch als...