Aug06

K-SIDE ’23 – Stancing In The Rain

Finally! Nach fünf Jahren persönlicher Abwesenheit (private Termine, Pandemie, Auto nicht fertig etc.) endlich wieder K-Side! K-Side, das lokale, aber deswegen nicht weniger aufwändige Treffen für alle Marken und die unterschiedlichsten Stilrichtungen in Oberbayern. Auf jeden Fall „diaf“ muss es sein. Denn nur was tief ist, sieht auch wirklich gut aus. Das K-Side begeistert dabei mit einer Detailverliebtheit und einem organisatorischen Aufwand, an dem sich so manch‘ größeres Treffen eine dicke Scheibe Leberkäs‘ abschneiden könnte. Ein Beispiel: Vorab allen Teilnehmern zugeschickte individuelle Sammelkarten mit dem eigenen Auto, Insta-Namen und einem Barcode, der am Einlass ausgelesen und das Ergebnis dann auf dem Bildschirm angezeigt wird. Wie fancy ist das denn bitte? Weitere Beispiele sind Food Truck, DJs (sowohl Outdoor als auch Indoor), ein eigenes „Tanzlokal“, Sitzgelegenheiten en masse, Skate Ramp, Bier, Wein, Kaffee, Aperol, Burger und Benzin, Benzin, Benzin (sowohl in den Tanks als auch in Gesprächsform). Hier einige meiner automobilen Highlights der diesjährigen Ausgabe, aber allen Besitzerinnen und Besitzer der Autos vor Ort ein ganz großes „Sauber!“. Denn ein Event nur wegen des Wetters abzusagen, kam für diese Jungs und Mädels nicht in Frage. Und selbst wenn die eigene Bude vollgesaugt wie ein Badeschwamm war, ließen sich die gut gelaunten Petrolheads nicht davon abbringen, richtig Spaß zu haben: Stancing In The Rain. DAS macht für mich die wahre Liebe zum Auto und dem Car-Lifestyle aus. Schönwetter-Komfortzonen-Residents mögen zwar ihr eigenes Auto vergöttern, die Szene lebt aber von den Leuten, die dem Regen einen gepflegten Mittelfinger entgegenstrecken. Wird halt nicht nur die Kehle nass, wen kümmerts? Das vertikale H2O hat dazu auch einige Vorteile, wenn es ums Fotografieren geht. Tropfen auf polierten Lacken und Betten betonen den Glanz und tolle Spiegelungen in Pfützen bietet so manchen Schneewittchen-Vibe („Wer hat die schönste Felge im ganzen Land?“). Im Laufe des Abends verlagerte sich die Party dann mehr ins Tanzlokal, draußen hatte aber auch noch ein waschechter Feuerspucker seinen heißen Auftritt. Ein brennendes Bonbon für die Besucher sozusagen. Die bunte Außenbeleuchtung tauchte die Autos, Menschen und Mopeds dann in ein ganz besonderes Licht. Das alles zeigt, mit wie viel Engagement das Team um Chris Kappenberger dieses Event mit Leben füllt. Ein Besuch ist absolut empfehlenswert, alle Infos über die Veranstaltung 2024 findet ihr hier: k-side-unlimited.de Es ist eure Entscheidung: Bleibt im tristen Hier und Jetzt oder wechselt auf die bunte K-Side of Life…   Niels Kreischer – USED4.net Alle Bilder in unserem...

Jul30

PS Plausch – AutoHeusel

Englische Oldtimer aus dem Zeitraum 50er bis Anfang 70er, das ist das Hauptgeschäft von AutoHeusel in Messel bei Darmstadt. Ob MG, Jaguar, Triumph, Lotus, Land Rover, Morgan oder Rolls, hier wird britische Technik wieder flott gemacht, restauriert und sogar für Rennen vorbereitet. Mit dem eigenen MG-Rennteam ist Firmeninhaber Michael Heusel auf den Rennstrecken Europas im Rahmen der Triumph Competition und der British GT Rennserie unterwegs und lebt an den Wochenende das Leben eines Privatrennfahrers, der selbst schraubt. Vergangenes Wochenende luden er und seine Frau Caro aber zum sogenannten PS Plausch ein, einem Tag der offenen Tür für Kunden und solche, die es werden könnten. Die Anreise mit dem eigenen Oldie war dabei nicht Voraussetzung, aber irgendwie nur logisch und so standen die britischen Pretiosen auf der Straße beidseitig auf und ab. Aber nicht nur flotte Engländer waren da, auch der eine oder andere Teutone, Yankee oder Italo-Held hatte sich dazugesellt. Der britische Sportwagenbau aus den Sechzigern oder Siebzigern ist eine faszinierende, aber auch fremde Welt, noch weit analoger und mechanischer als bei den 80/90er-Jahre-Autos, die wir bei USED4.net selbst so am Laufen halten. Aber deswegen sind die Besitzer nicht weniger tuningbegeistert, wie dieser Triumph mit Alukühler, drei statt zwei Einfachvergasern, KOENIG-Alufelgen und vielem mehr, beweist. Mit einem Auto aus den 60ern fährt man sprichwörtlich unter dem Radar der Polizei, hier geht in Sachen Umbauten einfach viel mehr, ohne dass es jemand außerhalb des Kreises der Erleuchteten wirklich mitbekommt. Leidiges Thema wie fast in fast allen anderen Branchen auch, das sympathische Familienteam von AutoHeusel sucht händeringend nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: Also, wer gerne schraubt, schweißt und schönen Karossen wieder zu altem Glanz verhilft, der ist bei AutoHeusel genau an der richtigen Adresse: Michael Heusel Auto Heusel Karosseriebau & Restauration Dieselstraße 6 64409 Messel info@autoheusel.com Tel.: 06159 – 71 73 14 Mobil: 0170 – 205 38 32   Und jetzt noch einige Impressionen vom PS Plausch… Niels Kreischer –...

Ultrace 2023

Ultrace – Eins der größten automobilen Events der Welt und sicher ein dick markiertes Highlight in jedem Fan-Kalender. Die USED4-Editoren Andy Kmoch, Philipp Berndt und Niels Kreischer waren bei der 2023er Ausgabe vor Ort, teilweise mit eigenem Auto auf der Austellungsfläche. Hier diskutieren Andy und Niels, was sie erlebt haben und welches Fazit sie daraus ziehen:   Niels: Hallo Andy, für mich persönlich war es ja das allererste Ultrace. Wieviele hast du denn schon besucht? Andy: Hey Niels! Für mich war es das dritte Mal und es ist jedes Jahr echt fantastisch. Wie hast du das empfunden? N: Wegen der vielen Videos aus den Vorjahren ahnte ich schon, was auf mich zukommen würde. Dachte ich. Was hab ich mich getäuscht! Es war noch viel krasser. Über 1.000 Autos und viele viele tausend Menschen und das vor dieser unglaublichen Kulisse, einfach unbeschreiblich. War es in den Vorjahren auch so voll? A: Haha, man muss aber dazu sagen, dass es dieses Jahr auch nochmal deutlich mehr Autos waren, als in den Jahren zuvor. Aber ja, die Kulisse ist sensationell und Menschen waren in den Jahren davor auch unglaublich viele da. Es ist halt das beste Stance-Event Europas. Aber kommen wir doch mal zum Wesentlichen: Welches Auto hast du denn besonders positiv in Erinnerung? N: Ach, die Antwort fällt mir wirklich schwer, da es so ein massiver Overload war. Es gab ja von allem viel und manchmal war es einfach unfassbar. Die diversen NSX, die alten 8er BMW und Benz-Limos, aber auch RX7 haben mein Herz berührt. Besonders dieser FC hat mich umgehauen. Simple is best, kann man da nur sagen. Dazu natürlich noch die vielen geilen S-Chassis, die bei mir automatisch ganz oben auf der Like-Liste stehen… Aber hey, dass man Autos wie den Liberty Walk R34 bei so einer Auflistung erst am Ende erwähnt, zeigt die Quantität, aber besonders auch die Qualität dieses Events. Was sind denn deine Highlights? A: Das stimmt. Gerade der Liberty Walk R34 sah live so heftig aus. Ja, heftig ist wirklich das richtige Wort für dieses Auto. Supercool, dass die Veranstalter so etwas in Europa möglich machen. Über mein Highlight muss ich keine Sekunde nachdenken. Dir ist vielleicht der rote AE86 aufgefallen, welcher auch gedriftet ist. Der war es einfach, für mich war an dem alles richtig: Blacktop 4A-GE, 14″ TE 37, GoodLine Frontstoßstange, mehr geht nicht. Apropos: die Driftshow war das heimliche Highlight als solches, oder? N: Ah, der AE86 war schon echt cool, das stimmt. Allerdings holen mich persönlich die geslammten Oldtimer mit glänzenden Felgen und geilen Karosserieformen noch mehr ab, da bin ich ehrlich. Aber ja, das Next Level-Driften ist quasi die Kirsche auf der dreistöckigen Ultrace-Torte! Die Action und die Atmosphäre, die da geboten wird, ist für einen Parkplatzdriftkurs wirklich phänomenal. Es müsste nur noch mehr Zuschauerplätze dafür geben, oder? Aber du warst ja 24/7 eh im Fahrerlager, da stören dich solche Themen nicht, stimmts Andy? A: Ja, absolut verständlich. Ich freue mich auch so sehr, dass dieses Oldtimer-Thema so präsent ist und die Autos so viel Aufmerksamkeit bekommen. Für uns als Liebhaber alter Autos wirklich ein Traum. Und es geht hier ja nicht nur um alte Skylines, ich freue mich genau so, einen VW Derby zu sehen. Naja, 24/7 jetzt nicht, aber schon die meiste Zeit, ja. Ich bin irgendwie von einem Gespräch ins nächste gelaufen und habe auch so mega viele, unbekannte Autos da gesehen. Das war echt verrückt. Was meinst du, wie schaffen es die Veranstalter, dieses Treffen jedes Jahr aufs Neue so attraktiv zu gestalten und es nicht wie eine plumpe Fortsetzung wirken zu lassen? N: Also wenn ich mir die Videos der vergangenen Jahre und auch deine USED4-Artikel aus 2021 und 2022 dazu ansehe, muss ich ehrlich gestehen: Konzeptionell ändern die Veranstalter um Adrian wohl gar nicht mal so viel von Jahr zu Jahr, aber dadurch, dass immer neue Autos eingeladen werden und der Ansturm jedes...

Allstedt 2023 – Sweet Summer Haze

Ein süßer Sommertag irgendwo im Nirgendwo… Der Dunst der Hitze legt sich über das Land. Der SXOC e.V. Skidclub hatte zum fröhlichen Matsuri geladen und aus allen Landesteilen reisten die Menschen und Drifter an. Auf eigener Achse, mit einem Trailer, manche sogar mit einem Wohnmobil und einer, ein ganz besonderer, mit seinem Radlader. Es ist Radlader-Leon und er hat diesen Namen aus einem bestimmten Grund erhalten: seiner Frisur. Sein Fortbewegungsmittel ist natürlich auch außergewöhnlich: ein FAUN FRISCH 1400C-Radlader, gelb, riesig und 40 km/h schnell. Damit reiste Radlader-Leon über mehrere Tage aus Gifhorn nach Allstedt (208km), den Vokuhila im Wind. Währendessen lieferten seine Kumpels den turbogeswappten 740er Volvo an, den sie alle zusammen erst kurz vor dem Event fertiggestellt hatten. So ein Radlader ist unglaublich durstig groß laut praktisch! Man kann mit ihm Barrieren versetzen und Tribünen rearrangieren. Bodo, der Baggerfahrer, wäre stolz. Diese Barrieren waren eine der neuen Notwendigkeiten, um die Sicherheit der vielen vielen Zuschauer zu gewährleisten und endlich passende Bierabstellflächen zu bieten. Und weil man im Sitzen schlecht über eine vergitterte Wasserbox auf einer Palette blicken kann, wurden auch noch fahrbare Tribünen angeschafft. Man kann ohne Übertreibung behaupten, Allstedt-Drift by SXOC e.V. is on another level. Next Level sind übrigens auch die Big Entrys von Dennis, Jimmy, Jan, Marco, Fabi und Co. Im Infield der Applauskurve zu stehen, wenn die Könner mit >100 Klamotten anfliegen und den Drift einleiten, das bedeutet Adrenalin und Gedanken an die eigene Lebensversicherung. Im Fahrerlager tummelte sich derweil allerlei Buntes: Hawaii-Hemden-Hipster, Sailor Moons und andere schöne Menschen. Außerdem auch einige liebe Hunde ❤️ Wo gehobelt wird, fallen Späne Wo gekloppt wird, fallen Zähne Wo gedriftet wird, verliert manche Felge die eine oder andere Strähne. Stimmts Samir? Von links nach rechts die Folge der Ereignisse… Et voilá: Weitere Bilder der heftigen Action auf der Strecke. Und so senkt sich bereits der Abend über Allstedt, den unreifen Verrückheiten und den verrückten Reifenhaufen. Der SXOC e.V. hat wiedermal geliefert und der große Andrang, trotz der mittlerweile vielen Parallelangebote wie Private-Events und Stylestedt, war beeindruckend. Das Matsuri war ein Ausbund an fröhlicher Ausgelassenheit mit dem richtigen Schuss Wahnsinn. I need a Radlader in my life.   Alle Bilder in Kürze auch auf unserem Facebook-Auftritt.   Bilder und Text: Niels Kreischer – USED4.net...

Bluebird Diaries Part 2

Fortsetzung der Reihe „Wir machen unseren ’89er Bluebird wieder fein.“ Die in Teil 1 bereits angesprochende Kotflügelthematik (beide verrostet) stellte sich nach und nach als richtiger Stolperstein heraus. Nach einem üblen Fehlversuch bei einem der gängigen Online-Händler (geliefert wurden Kotflügel von einem NISSAN Sunny und einem NISSAN Almera, die wir auf eigene Kosten als Sperrgut zurücksenden mussten), versuchten wir unser Glück beim freundlichen NISSAN-Händler. Beide Kotflügel waren tatsächlich noch bestellbar, allerdings zu Preisen von >300€ das Stück. In Summe würden die beiden Teile dann fast den Kaufpreis des kompletten Bluebirds erreichen. In den sauren Apfel beißend, bestellten wir trotzdem, nur um kurze Zeit später erfahren zu müssen, dass der rechte Kotflügel direkt nach Bestelleingang storniert worden war. Der linke Koti kam dann tatsächlich nach mehreren Monaten Wartezeit an und das ausgegebene Geld war schnell vergessen: OEM-Neuteile sind einfach immer wieder wunderbar. 🙂 Aber nur einer von zwei Kotflügeln ist ja bekanntlich erst 50% und alle weiteren Versuche, neuwertigen oder auch gebrauchten Ersatz zu bekommen, schlugen über einen Zeitraum von einem Dreivierteljahr fehl. Unter anderem fuhren wir sogar bis nach Bremen, da dort ein Bluebird auf einem Schrottplatz stand, dessen vordere Kotflügel laut Verkäufer noch intakt sein sollten. Leider zeigte sich der linke Koti aber in einem noch schlechteren Zustand als unser jetziger (auch wenn das vorher unmöglich schien). Dafür entledigten wir den roten Bluebird dort seines halben (ebenfalls braunen) Innenraums. Während der andauernden Suche nach einem rechten Kotflügel kümmerten wir uns parallel auch um das ebenso drängende Thema Felgen: Die montierten Räder vom Typ ATF (Auto Tuning Flick) in den Dimensionen 7×15 ET 37 mit 205/60 R15 waren in einem miserablen Zustand. Aber wir wollten sie trotzdem weiterverwenden und so kam eine Methode zum Einsatz, die altem Metall einen glänzenden neuen Auftritt verschaffen kann: Hochglanzverdichten. Der Wert der Felgen steigt dadurch von ca. 0 Euro auf vielleicht 100-150 Euro, das Verdichten selbst hat allerdings 500 Euro gekostet. Aber darum geht es ja schlißlich nicht (oder?), stattdessen sind schöne Fünfspeichenfelgen mit Patina, Papieren und in passenden Maßen ein unschätzbarer Vorteil in der heutigen Zeit, in der man alte Felgen ohne Zulassung quasi nicht mehr legalisiert bekommt. Mit den neuen 205/60 R15 Hankook sieht das Ganze jetzt so aus. Eine Tieferlegung steht noch auf der To-Do-Liste. Eine andere Baustelle waren die Scheinwerfer, die beim Facelift-Modell T72 eine elektrische Leuchtweitenregulierung serienmäßig haben. Über die Jahre waren die Gehäuse undicht geworden, so stand auch hier eine Revision an. Beim Zerlegen fiel uns auf, dass der Reflektor im Laufe der Zeit auch gelitten hatte und das Chrom wie eine getrocknete Flusslandschaft wirkte. Auf die Lichtverteilung und auch die Helligkeit hat das sicher keinen positiven Einfluss. Also forschten wir im Netz nach einer Möglichkeit, die Reflektoren neu beschichten zu lassen, fanden einen Anbieter und waren am Ende mit dem Ergebnis auch rundum zufrieden. Die Lampen haben wir neu abgedichtet und die Glas-Streuscheiben von innen und außen gereinigt. Wie man auf den Bildern sieht, haben wir auch die Metallteile neu verzinken lassen. Ein Scheinwerfer soll schließlich auch gut aussehen, wenn man genügend Scheine geworfen hat. Zwischenzeitlich hatten wir auch endlich Erfolg beim Auftreiben eines linken Kotflügels und so war der Bluebird karosserieseitig endlich wieder komplett. Aktuell hat er auch frischen TÜV bekommen, nachdem ein Flexrohr im Auspuff und die Achsmanschetten an der Vorderachse erneuert wurden. Als nächstes steht ein Zahnriemenwechsel an (d.h. Zahnriemen, alle Keilriemen, Wasserpumpe), da das letzte Wechseldatum unbekannt ist und wir kein Risiko eingehen wollen. Denn nichts ist ärgerlicher, als am falschen Ende zu sparen und dann plötzlich mit größeren Schäden und Folgekosten konfrontiert zu sein. So ein Oldtimer-Projekt ist am Ende immer teurer, als man vorher geplant hat. Und es dauert auch immer länger, als man sich vorher vorstellen konnte. Aber es lohnt sich, finden wir. Wer der gleichen Meinung ist, darf gespannt sein auf Teil 3 der Bluebird Diaries, wenn es dann um die Komplettlackierung des Birdys geht.   Niels Kreischer...

Okt26

Private Dancer – Drift Matsuri 2022

Ein Jahr ist schon vergangen seit dem letzten Private Drift Matsuri, damals entdeckte ich erstmals den Spirit of Allstedt. Davor war Driften in Allstedt immer eine Massenveranstaltung gewesen, mit vielen Autos und noch mehr Menschen. Das hat natürlich auch seinen großen Reiz, aber die Private Events gefallen mir von Mal zu Mal besser, was aber nicht nur an der intimeren Atmosphäre liegt. Nein, auch der Termin Ende Oktober macht mir immer großen Spaß, weil dann die Sonne ein besonders Licht verteilt. Wenn sie denn scheint. Private Event, das heißt maximal 15 Autos, selbst organisiert und auf eigene Verantwortung. Der SXOC Skidclub e.V. stellt nur den Kontakt zu den Vermietern der Driftstrecke in Allstedt her. Hier eine Auswahl der Teilnehmer unserer ausgelassenen Tanzveranstaltung vom vergangenen Wochenende: Auf den Bildern nicht sofort zu erkennen, aber der Trend zum Opfer-IS greift immer mehr um sich. Was sich im ersten Moment nach einem Selbstmordattentat anhört, ist in Wahrheit viel simpler und eigentlich ganz logisch: Typische Drifter wie die Nissan S-Chassis befinden sich mittlerweile in derart hohen Preisregionen, dass ein Unfall mit der Drift-S13 rein rechnerisch leicht die Schwelle von 20.000 Euro überschreiten kann. Aus diesem Grund rückt der japanische 320i namens Lexus IS 200 immer mehr in den Fokus der Drifter, da er noch günstig und einigermaßen häufig ist. Zudem sehr zuverlässig und leicht zu tunen. Dazu mit einem riesigen Angebot an JDM-Parts. Dass der 2 Liter Reihensechser obendrauf auch noch leicht aufzuladen ist, haben nicht zuletzt die Jowälder bewiesen. Auch dieser silbene IS hat bereits einen Kompressorumbau, der aus 155 ca. 200 fröhlich wiehernde Pferde zaubert. So kommt er super ums Eck und hat mit seinen vier Türen auch noch genug Platz für Schabernack: More doors for more wh..eels. Und übertreibt man es doch mal, halten die soliden Toyota-Panzer auch ganz schön was aus. Und Teile sind gar nicht mal so teuer. Aber selbst wenn der Trend zu IS 200 gehen sollte, über ein schönes S-Chassis im Drift freue ich mich immer noch am meisten. Sorry, das sind einfach die Gene. Und driftende S-Chassis gabs vergangenes Wochenende auch reichlich. Aber auch wenn man die S-Chassis-Brille abnahm, wurde man ebenfalls nicht enttäuscht: Chaser, R32, Z33, diverse BMW, alles da, alles quer. Aber auch der Besucherparkplatz konnte sich wirklich sehen lassen: sexy Altmetall aus Japan. Aber was wären die Autos ohne die Fahrer, das Event ohne die Teilnehmer? Genau. Nix. Die geilen Menschen, die tolle Stimmung, die wunderschöne Oktobersonne, das kalte Bier und der JBL-Boom mit den passenden Vibes: perfekt. Wie so oft kommt das Beste erst ganz zum Schluss: Steffi hat JA gesagt. Alles Gute euch beiden vom ganzen USED4.Team. <3 Bilder und Text: Niels Kreischer – USED4.net Das Album mit allen Bildern in Kürze auf unserem Facebook-Auftritt. Matsuri Movie: Andy Kmoch –...

Classic E36

Classic E36? Ja, verdammt. Auch die ersten E36 sind mittlerweile schon 31 Jahre alt… Kaum zu glauben, oder? Aber wenn eines sicher ist, dann, dass die Zeit stetig fortschreitet (Okay okay, beruhigt euch, liebe Physik-Studenten im dritten Semester.) Aber zurück zum Thema E36: Meine erste „Begegnung“ mit einem E36 in Bewegung hatte ich 1991 beim Film „Manta, Manta“, als Bertie seinen Motor im Ampelrennen gegen ein paar Klischee-Bayernfans im viertürigen E36 auf Kelleners Double K-Felgen himmelte. Der Rest der Geschichte ist bekannt, auch dass bald „Manta, Manta 2“ ins Kino kommt. Klassiker sind eben beliebt wie nie. Ebenso empfand auch Paddy, Anfang 30 und von Beruf Sachverständiger beim TÜV Hessen, der seinen E36 seit 2019 besitzt und seitdem kräftig umgebaut hat. Und das kam so: Im Sommer 2019 rollte die fjordgraue E36 Limousine auf seine Prüfanlage. Der Fahrer war Mitte 50 und hatte seiner Mutter (>80) geraten, ihr Kfz im Straßenverkehr nicht weiter zu bewegen, eben jenen grauen E36. Exakt 30 Minuten später war der Wagen per Handschlag gekauft. Es handelte sich um einen BMW E36 320i, Baujahr 1997 aus erster Hand mit Lederausstattung, Klima, Sitzheizung und gerade mal 49.000 km gelaufen. Also fuhr Paddy gleich am nächsten Tag mit roten Nummern im Rucksack nach Bensheim an der Bergstraße, um den Kaufpreis zu bezahlen und die Limo zu übernehmen. In der Küche der netten, alten Dame wurde der Kaufvertrag besiegelt und Paddy übergab den Kaufpreis in Höhe von 2000 Euro. Ja, genau. Z w e i t a u s e n d Euro. Wieder Zuhause angekommen, erstellte er umgehend eine Liste, welche Umbauten als erstes vorgenommen werden sollten. Eines stand dabei von Anfang an fest: Klassisches, zeitgemäßes Tuning sollte es auf jeden Fall sein. Zu Beginn wurde der Wagen innen und außen aufbereitet. Dann folgte das Fahrwerk KW Variante 1 mit M3 Domlagern und ein Satz BMW Styling 32 Räder in der Größe 7.5 und 8.5×17 mit der ET 41. Einige hundert Kilometer später bestellte Paddy bereits das M-Paket, liess es lackieren und orderte gleich ein Eisenmann Endschalldämpfer in 2x76mm dazu. Das perfekte Weihnachtsgeschenk macht er sich selbst, als er die BMW-Felgen durch einen Satz zweiteilige BBS RC 090 Räder ersetzte, chemisch entlackt, grundiert, die Sterne silber lackiert und die Felgenbetten hochglanzpoliert. Die Maße hatte er extra auf seinen Wunschzettel geschrieben und das Christkind lieferte wie bestellt:  8JX17 ET 20. Perfekt gerüstet für die Saison 2020. Im Frühjahr 2020 gingen die Umbauten dann aber direkt weiter, mit nachgerüsteten M-Türleisten, einem Dreispeichen-Sportlenkrad und einem verkürzten Schaltknauf. In diesem Zustand bewegte Paddy den E36 bei schönem Wetter die gesamte Saison 2020 und auch 2021. Aber zufrieden war er noch nicht. Wer schon mal einen 320i mit 150 PS gefahren ist, der weiß, schöner Klang und Drehfreude sind da, aber es passiert nicht viel, wenn man das Gaspedal in den Teppich drückt. Also beschloss Paddy Ende Sommer 2021 einen kompletten Umbau auf 2,8l 328i Technik. Die folgenden Monate war Ebay Kleinanzeigen sein bester Freund, der allerdings manchmal schräge Antworten gab. Sämtliche Teile für den Umbau mussten erst einmal besorgt werden, die bekannten E36 Foren wurden nach Informationen und Tipps für den Umbau durchforstet. Den Spendermotor packte Paddy auf einen Motor-Montageständer und revidierte ihn selbst. Als gelernter Kfz-Meister nicht seine schwerste Übung. Gleichzeitig überholte er auch das Differenzialgetriebe, montierte eine M50-Ansaugbrücke und modifizierte die Abgasanlage so, dass er einen E36 M3-Krümmer installieren konnte. Selbstverständlich wurde auch das Steuergerät neu programmiert und an die M50 Brücke angepasst. Der Motorswap selbst erfolgte dann in Frankfurt am Main in der Werkstatt von Paddys Vater. Ganze drei Tage benötigten sein Kumpel Alex und er. Es gab immer wieder kleine Probleme, die lange aufhielten, wie abgerissene Schrauben, verklebte Einspritzdüsen oder ein defekter Kurbelwellensensor. Aber am Ende waren dann alle Troubles geshootet und der sämige Sechsender sang sein Lied. Die erste Probefahrt wird Paddy laut eigener Aussage nie vergessen, den Unterschied von einem 320i zu einem 328i mit...

Bluebird Diaries Part 1

Ein altes Auto zu zu pflegen, zu erhalten und womöglich auch zu modifizieren: das kann sehr viel Spaß machen, aber auch richtig viel Geld und Nerven kosten. Wenn man sicher aber bereits mittendrin im Strudel befindet, also schon ein altes Auto erhalten, gepflegt und modifiziert hat, aber verrückterweise plötzlich Lust auf mehr bekommt, bietet es sich immer an, im gleichen Teich zu angeln. Sprich, mindestens die identische Marke, im besten Fall aber auch das gleiche Modell zu wählen. Die Vorteile dafür liegen quasi auf der Hand, neben der 10er-Nuss: Teile, die man eh schon hat, passen wahrscheinlich, man kennt die Leute in der Szene, auch die Shops und Händler und die Eigenheiten der Marke. Genau aus diesen genannten Gründen gesellte sich Mitte September 2021 zu unseren beiden schon vorhandenen NISSAN 200 SX S13 und einem ’87er NISSAN Bluebird T12 ein weiterer Bluebird, dieses Mal aber das Facelift mit dem Modellcode T72, Baujahr 1989 (ab Mitte 1990 kam ja schon der Primera) und mit knapp 130tkm auf der Uhr. Es handelt sich konkret um einen 2.0 SLX, das bedeutet, der Silberfisch ist ein 2 Liter Benziner mit Kat, Einspritzung und Doppelzündung, der 105 PS und 160 Nm leistet, in unserem Fall verbunden mit einem 5-Gang-Getriebe (eine Automatik gabs auch und das gar nicht mal so selten) und die Kraft an die Vorderräder abgebend. SLX steht für die Topausstattung, wobei wir nach dem Kauf feststellen mussten, dass das Facelift von T12 auf T72 offenbar einige Verschlechterungen mit sich gebracht hatte. Hier jeweils links zum Vergleich der (blaue) Innenraum meines T12 gegenüber dem braunen Innenraum des T72. Keine horizontal verstellbaren Kopfstützen mehr, die Zünd- und Türschlossbeleuchtungen sind verschwunden und auch die einst stilbildenden Entlüftungsschlitze am Heck wurden deutlich glatter und weniger prägnant gestaltet. Aber die Ausstattung ist für ein 80er-Jahre-Auto trotzdem ansehnlich: So hat unser T72 ein originales, elektrisches Glasschiebedach. Das sich perfekt mit den elektrischen Spiegeln, Fenstern und der Zentralverriegelung ergänzt, die zusammen mit der Servolenkung, der vielfach verstellbaren Intervallschaltung der Scheibenwischer, den roten Ausstiegsleuchten in allen Türen und dem kompletten Veloursbezug des Innenraums für einen behaglichen und komfortablen Aufenthalt sorgt. Der Playboy-Bunny des Vorbesitzers verleiht dem Birdy die perfekte Naughty Gentleman-Note. Die bereits montierten und eingetragenen ATF-Alufelgen Typ B in 7×15″ (glücklicherweise inklusive Gutachten) waren ein zusätzliches Bonbon, leider hatte das Salz der vielen vergangen Winter seit 1989 bereits ganze Arbeit geleistet. Aber dazu später mehr… Ja richtig gelesen, ATF-Felgen, nicht ATS oder AEZ. Laut Internet war Auto Tuning Flick ein typischer deutscher Kleinhersteller von Alufelgen, dessen Geschäft aber bereits 2001 seine Pforten schloss. (Die Firma ATF-Tuning, die man als ersten Google-Treffer findet, hat keinen Bezug zu dem ehemaligen Anbieter.) Eine Klimaanlage war damals übrigens bestellbar, aber da der Klimawandel damals noch eine absolute Dystopie einiger weniger Schwarzmaler war und sich noch nicht in 40°-Dürresommern bemerkbar machte, bestellte auch kaum ein deutscher Kunde dieses durchaus kostspielige Extra. Von den in Japan, England oder Spanien gerne verbauten Goodies wie Tempomat, elektronisch verstellbaren Fahrwerken, elektrisch aufblasbaren Sitzwangen uvm. gar nicht erst zu sprechen. Auch den Turbomotor mit 135 PS behielten die Engländer für sich (der Bluebird war das erste Modell, das im englischen NISSAN-Werk Sunderland endmontiert wurde). Immerhin gab es in Deutschland noch die Sportversion Grand Prix, die man wahlweise mit dem 105 PS-Motor oder einem 1.8 Liter 16 V bestellen konnte, der 129 PS durch eine höhere Drehzahl erzeugte. Aber zurück zu unserem guten Stück: Der Vorbesitzer war offenbar nicht nur Playboy-Fan, sondern auch passionierter Jäger, wir fanden einiges, angefangen vom Zielfernrohr fürs Gewehr, über einen tragbaren Jagdsitz, einem Warnschild aus dem Schützenverein, leider auch viele Hundehaare im Kofferraum. Wau. Der am Ende unangenehmste Beweis für die Jagdtätigkeit des Mannes waren aber jeweils ca. 2 Kilogramm feinster Waldboden, den wir aus den bereits korrodierten Endspitzen der vorderen Kotflügel ausgruben. Pro Seite. Die erste Recherche nach neuen Kotflügeln aus dem Aftermarket war im ersten Moment absolut einfach, leider kamen dann aber Kotflügel...