Open House bei Ferrari Gohm Böblingen

Photos: Niels Kreischer –...

Classic Remise 3.0

Wir von USED4 begehren ja grundsätzlich Autos. Und große Ansammlungen von schönen/interessanten/coolen Wagen begehren wir sogar über alle Maßen. Wahrscheinlich erklärt das auch, warum ich als mittlerweile dritter USED4-Editor eine der beiden „Classic Remise“ genannten Car Collections in Düsseldorf und Berlin betrat, um mir und euch ein aktuelles Bild zu machen. Dritter Editor? Ganz genau, vor mir waren bereits 2012 Stefan in Düsseldorf und 2018 Max in Berlin auf Schatzsuche. Nun also erneut Berlin und wenn ich mir Max‘ ca. vier Jahre alte Aufnahmen so ansehe, hat sich eigentlich nicht viel verändert: Glänzende Karossen, automobile Kinderträume, vierrädrige Pretiosen, es ist einfach ALLES vorhanden, was das Enthusiastenherz höher schlagen lässt. Selbst der Ort an sich beeindruckt mit seinen Panoramen, der strengen Backsteinstruktur und der lichten Luftigkeit durch die gläsernen Dachteile, seit der Renovierung im Jahr 2003 sicher in ganz besonderen Maße. Als ehemalig größtes Straßenbahndepot Europas liegt es aber eigentlich nahe, dass die Größe auch für eine ansprechende Autosammlung ausreichen würde. Die Classic Remise eine Autosammlung? Wie sehr kann man untertreiben? Ja. Die Remise – der Begriff kommt übrigens vom französischen remettre „wieder hinstellen, versorgen“ und beschreibt ein Wirtschaftsgebäude mit Unterstand, das in der Regel an der rückwärtigen Grundstücksgrenze für Pferde, Fahrzeuge oder Geräte errichtet wurde. (Quelle: Wikipedia ) –  ist viel mehr als nur eine klimatisierte, alarmgeschützte Autosammlung mit abgedeckten Oldtimerschätzen, die im Stand an Wert zulegen. Viel mehr sind die beiden Classic Remisen, wie auch die Klassikstadt Frankfurt und weitere ähnliche Konzepte, ausgemachte Schmelztiegel automobiler Leidenschaft. Hier wandeln autobegeisterte Familienväter, die ihren noch deutlich autobegeisterteren Töchtern recht geben müssen, wenn sie (die Papas) mal wieder beim Modelleraten falsch lagen. „Ha! Siehst du, es ist doch ein Alfa Romeo Montreal!“ Auch haben hier Werkstätten für Klassiker ihren Sitz, die teilweise marken-, andere aber auch eher nationenspezifisch orientiert sind. Beispielsweise werden in der Sternenhalle nur Pferde von Daimler, Mercedes und Benz versorgt, gleiches gilt in Little Zuffenhausen mit den Produkten der Ferdinand Porsche AG. Währenddessen sich in der French Connection alles von der Ente, über die DS bis hin zum DeLorean DMC-12 (mit franko-schwedischem V6 samt Renault-Getriebe) die Türklinke in die Hand gibt. Allez Allez. Ähnliches auch bei den Bella Macchinas, wo ein Ferrari Testarossa friedlich neben einem Alfa Romeo Spider parkt und man es einfach zum Niederknien schön findet. Die Jungs und Mädels von der Insel haben ebenfalls ihr eigenes Refugium, hier stehen E-Types, neben Ghosts und Caterhams, allesamt die Kunst des britischen Autobaus zelebrierend. Was das schwarze S-Klasse Cabrio dort macht, konnte ich mir auch nicht erklären. Handelt sich vielleicht um einen Daimler? Just kidding, my dear. Auch die Glasboxen, in denen die oftmals weiterhin angemeldeten Klassiker in Privatbesitz schlummern, sind mit allerlei Goldstücken prall gefüllt. Anfassen verboten, aber auch unmöglich. Anders ist es bei den Autos, die auf den Freiflächen in den Hallen parken. Wie drückte Max das 2018 aus? You keep telling me, I keep ignoring it. Nein, keine Sorge. Wir sind nicht so. Man kennt das Gefühl ja selbst, wenn jemand das eigene Auto ungefragt berührt. Im negativen Sinne elektrisierend ist noch eine harmlose Beschreibung. Hier stehen also berührungslos MB 190 SL, Opel Ascona 1.9 SR, Ferrari 308 GTB, Volvo 262 C, Chevrolet Corvette Stingray, Meredes Benz 190 E und 230 SL, Porsche 911 G-Modell, Aston Martin DB6, Iso Grifo, Citroen SM, BMW e12  und viele mehr einträchtig nebeneinander und wecken die große Lust, sie zu starten und einfach aus der Halle zu fahren. Bei den tollen Exemplaren, die draußen warten (mussten), wäre das AusderHalleherausfahren noch nicht einmal nötig, Schlüsseldreh und schwupps, schon wäre man auf der Wiebestraße Richtung Autobahn A100, Ziel Wannsee, Zweck Sommerfrische. Genug geträumt? I wo. Jetzt gehts erst richtig los. Meine persönlichen Traumwagen beim USED4-Classic-Remise-Besuch 3.0 waren die folgenden: Das eingeparkte RX 7 FC Turbo II Cabrio, der silberne Ferrari 512 TR, der Lancia Stratos (allein die Auspuffanlage… O sole mio!) und der sexy Lamborghini Diablo SE30. Das wären so meine...

SPS-Motorsport – Built to drive

Das neue Jahr startete für USED4 gleich mit einer geballten Ladung Roadster und Rennsport: Wir besuchten am 2. Januar den bekannten Madza-Tuner SPS-Motorsport in Altendiez an der Grenze zwischen Rheinland-Pfalz und Hessen. Chef und Namensgeber Jan Spies (Spies Performance Series) hat hier eine mittelständische Firma aufgebaut, die in erster Linie eine Aufgabe hat: MX5 schneller und schöner zu machen. Als Spross einer Familie, die im benachbarten Diez seit Jahrzehnten ein Mazda- und  Suzuki-Autohaus betreibt, lag es für ihn nahe, sich auch in diese Richtung zu entwickeln. Seine ersten Schritte im Bereich Tuning machte er im elterlichen Betrieb, dann folgten aber einige auswärtige Stationen… Nach der Kfz-Mechatronikerausbildung bei einem Betrieb in Wiesbaden, bekam er ein Suzuki-Stipendium für ein BWL-Studium, das er als Diplom-Kaufmann abschloss. Während dieser ganzen Zeit fuhr er bereits Bergrennen in einem Mazda 323 GTR und handelte zusätzlich mit Teilen, um dieses Hobby auch auf solide finanzielle Füße zu stellen. An den Kaufmann hängte Jan dann noch einen Kfz-Meister in Dresden dran, wo ihn dann aber vorerst die Lust auf die Rennfahrerei im Speziellen, aber auch das Thema Autotuning im Allgemeinen verließ. Stattdessen schwenkte er auf zwei Räder um und begann, Motorräder zu fahren und zu modifizieren. Der Wiedereinstieg in die Autowelt geschah schließlich über den Teilehandel, der nach und nach immer größere und professionellere Ausmaße annahm und mitunter gar in eine offizielle Teileversorgung von Flyin‘ Miata-Parts für Mazda Deutschland mündete. So entstand dann auch schließlich SPS. Als Standort war schnell das, ursprünglich für die Oldtimer-Sammlung seines Vaters, errichtete Gebäude im benachbarten Altendiez gefunden. Wie man auf den Bildern gut erkennen kann, platzt diese Location aber bereits aus allen Nähten und so steht eine Erweiterung ganz groß auf der To-Do-Liste für die nächste Zeit. Jan definiert seine Firma so: SPS ist ein spezialisierter Allrounder. Das heißt, sie machen wirklich alles an und in einem Auto, sofern es sich dabei um einen MX5 handelt. Egal ob Felgen, Fahrwerke, Motoren, Auspuffanlagen, Turboumbauten, Käfige, Steuergeräte und Mapping, aber auch Lackierungen und Folierungen (zusammen mit Partnerbetrieben): Bei SPS bekommt man mit seinem MX5 auf Wunsch die Komplettversorgung. Diese Spezialisierung ist beabsichtigt und quasi Jans Mantra: Hohe Wiederholungsraten und extreme Detailtiefe gelingen nur, wenn man sich auf ein bestimmtes Modell konzentriert. Auch die Mitarbeiter bei SPS besitzen privat fast alle ein MX5-Projektauto, das sie umbauen und fahren. Das Ziel ist es, dem Kunden ein Auto zu übergeben, das von den Mechanikern mit so viel Leidenschaft und Herzblut getunt wurde, als wäre es ihr eigenes. SPS lehnt daher Modelle anderer Fabrikate freundlich aber bestimmt ab und empfiehlt den Besitzern stattdessen befreundete Tuner. Aber keine Regel ohne Ausnahme: In der Halle und auf dem Hof finden sich noch einige andere, sehr interessante Modelle. Wie zum Beispiel dieser RX7 FC Turbo in einem sagenhaft guten Zustand. Oder auch diese beiden Mazda B200 in unterschiedlichen Stadien der Fertigstellung. Der weiße Pickup ist ein echter REPU (Rotary Pickup), also einer von nur ca. 15.000 für die USA und Kanada gebauten B-Pickups mit Wankelmotor. Also Brap Brap mit Platz auf der Ladefläche. Der Rote ist ein neuerer B2200 und aktuell noch im Aufbau. Wohlige Erinnerungen an Tamiya-Modelle aus meiner Jugend schwappen in mir hoch… Weitere Wankelmodelle wie dieser RX7 FB in Rennausführung, mit dem Jans Eltern an Oldtimerrallyes teilnehmen und RX7, ebenfalls ein FB, der gerade zum Rennwagen umgebaut wird: Das vermutlich größte Highlight in den SPS-Hallen stammt aber ausnahmsweise nicht aus Fuchū oder Hiroshima. Dieser Ferrari F40 GTE wird von der extra gegründeten Abteilung SPS-Classic für den Renneinsatz gewartet und im Falle eines (Un)falles auch wieder repariert. Wie viele Kinderzimmerwände dieses Modell in den 80er und 90er Jahren schmückte, ist kaum vorstellbar und auch heute hat die Faszination F40 nichts an ihrer Kraft verloren: V8-Twinturbo, Kohlefaser und das Vermächtnis von Enzo Ferrari persönlich, der den F40 als sein letztes Auto mitentwickelt hatte. Bellissima macchina! Der Besitzer ist ein Freund des Hauses und er vertraut SPS aufgrund der über...

Don’t mess with Essen

Essen Motor Show – Drei Worte wie Donnerhall Die größe Tuningmesse Deutschlands mit regelmäßig über 360.000 Besuchern, den glitzernden Stars der Szene und auch vielen Autos, die man sonst nur aus dem Internet kennt. Auch dieses Jahr machten wir uns also auf den Weg zur EMS, zugegebenermaßen mit einer gewissen Routine auf der Route. Bereits seit 2012 habe ich mir ununterbrochen jede Essen Motor Show angesehen und ich stelle fest, dass es zwei Konstanten gibt: Konstante Nr. 1 ist der Umstand, dass der Stand von JP Performance analog zur Popularität von JP wächst und wächst… Kreativ, beeindruckend und toll für die vielen Fans, die extra wegen Jean Pierre und Co. nach Essen kommen.   Die beiden deutschen Automotive-Youtube-Stars unter sich: JP und Daniel Abt. Und das meistgekaufte Tuningteil auf der Messe war vermutlich der JP-Kalender: Leicht erschöpfter Fan, aber stolz auf die Trophäe. Im Gegensatz zu anderen vertickt er das Teil auch sicher nicht mit Gewinn bei Ebay, sondern hängt es an die Wand und freut sich über die Bilder. Guter Mann.   Konstante Nr. 2 ist die Tatsache, dass der KW-Stand immer die mit Abstand größten Hostessen am Start hat. Ob Methode oder Zufall, aber beeindruckend sind die Damen durchaus. Die Umdeutung von „KW“, die einem Kumpel einfiel, soll hier aber kein Thema sein. Ich bin 1.86m und war auf Kinnhöhe. Übrigens auch in guter Trick, um die Autos tiefer wirken zu lassen.   Ansonsten unterliegt eine Messe wie die EMS einem steten Wandel: Firmen entstehen, expandieren, andere gehen pleite oder werden geschluckt, neue Ideen werden auf den Markt gebracht oder alte aufgefrischt. Rotiform bringt beispielsweise die Wheel Disc wieder. Ein Rennsportrelikt aus vergangenen Zeiten, jetzt wieder hip.   Tief ist dagegen immer Trend. Im Trend sind leider auch die Kontrollen rund um das Messegelände. So mancher Besucher oder sogar Aussteller (wie dieser belgische Tigra mit Audi und Peugeot-Lichtern) schaffte es entweder gar nicht oder nur über den Umweg DEKRA/TÜV-Prüfstelle zur Messe. Dicke Rechnung selbstverständlich inklusive. Da fragt man sich schon nach der Verhältnismäßigkeit und ganz besonders auch nach der Differenzierung, die oftmals überhaupt nicht stattfindet: Tuner = gefährlicher Raser und Chaot, basta. Die Hürden für Eintragungen werden immer höher und selbst wenn man dann eine Eintragung hat, zweifelt sie der Polizeibeamte vor Ort an und legt das Auto gerne trotzdem still, was automatisch erheblichen Zeitaufwand und beträchtliche Kosten nach sich zieht. Hier wird eine ganze Gruppe pauschal verurteilt und kriminalisiert, wegen einiger unverbesserlicher Idioten, die (auch mit komplett serienmäßigen Autos) rasen oder möglichst laut durch die Innenstadt posen müssen. Ich bin gespannt, welche Richtung diese Entwicklung nehmen wird. Wenn es so weitergeht, wird der negative Einfluss auch auf Urgesteine des Tunings wie die EMS, größer werden. Auf der Messe selbst war die Stimmung aber wie immer gut und gelöst. Das gilt besonders für den Previewday, wenn alle Messemenschen noch frisch und ausgeruht sind. Wie hier auf dem Stand bei Sidney Industries.   Was mir an Essen seit jeher ganz besonders gut gefällt, ist die Bandbreite der vorhandenen Autos… Neben den (bereits oben geposteten) modernen Straßenwagen, gibt es noch viele andere Segmente: Zum Beispiel Renn- oder Driftwagen aus allen Jahrzehnten: Nur für den einen Zweck gebaut und trotzdem sehen sie superheiß aus. Form folgt Funktion – Fan folgt Form   Kurzer Blick hinüber zu den Driftern: Welcher ist mittlerweile auch in Deutschland wohl der wohl beliebteste Motor? Beyoncé kennt die Antwort: One JayZ.   Aber nun zurück zu den Menschen, die ihre Reifen höchstens durchdrehen lassen, weil die Auffahrt so steil ist und ein Rad in der Luft schwebt: Die Kreatiefen. Und beileibe nicht nur aktuelle Modelle werden auf den Boden der Tatsachen gelegt. Auch der Seniorenfraktion wird mit Eifer die Luft aus den Radkästen gelassen. Für jedermann sichtbar, auch die Old-  und Youngtimerszene lebt und atmet. Vom absolut serienmäßigen und sündhaft teuren 2000 GT, über den bösen Manta B, bis hin zum geslammten Ferrari 308 GTB: Oldie...

Japan und die Frage nach dem Warum

„Japan? Warum eigentlich immer Japan?” werde ich regelmäßig gefragt und die Antwort auf diese Frage ist nicht ganz so einfach. Meist kommt dann auch nur ein knappes “finds dort halt gut” raus und somit ist die Sache in der Regel schon wieder vom Tisch. Für mich ist es das Komplettpaket, das mich immer wieder fasziniert. Selbst nach meinem dritten Besuch, überlege ich schon, wann ich wieder zurück gehen kann. Egal wann ich dort war, egal mit wem ich dort war, es war immer eine andere Erfahrung und ich habe immer wieder neue Dinge entdeckt und erlebt. Vielleicht ist es einfach dieser gewisse Flair, der mich so bannt. Akihabara Tokyo. Regen + Licht = Super. Vielleicht sind es auch die Autos, die man hier in freier Wildbahn sieht. An gefühlt jeder Ecke steht ein besonderes Auto herum. Egal was ihr gut findet, es gibt von allem etwas zu sehen. Ich selbst bin, wie solls auch anders sein, der JDM-Welt verfallen. Dieser makellose RX-7 stand beispielsweise in nächster Nähe zu unserem Appartment, jeden Morgen liefen wir daran vorbei. Jeden Morgen habe ich mir gesagt: „Genau so einen will ich auch“. Lack und Zustand 1A, komplett Serie, soweit ich das erkennen konnte. Dieser Ferrari 458 schlummerte hinter den Gittern eines überwachten Parkhauses und schaute finster vor sich hin. Sicher wäre er Viel lieber auf dem Wangan bei Mitternacht. In Japan nicht wirklich eine Rarität und ein Daily im Serienzustand ist dieser Nissan Skyline R34 GTS-T.   Unsere weitere Reise führte uns für einen Tag von Tokyo nach Kyoto. Dort besuchten wir den Fushimi Inari-Taisha Schrein mit seinen tausenden rot/orangenen Torii. Tausende Touris gab es auch vor Ort und ein Bild ohne Touristen im Bild zu machen, ist nochmal eine ganz andere Geschichte haha. Fushimi Inari-Taisha, Kyoto.   Weiter ging unsere Reise nach Osaka. Das Wetter wurde immer besser, während es in Deutschland anfing zu schneien. 😉 RUF-Porsche. Wenn er mich riefe, ich würde ihn erhören.   Auch eine Art Porsche, nur kugeliger. Dieser geslammte Käfer versprühte mehr Charisma als alle New Beetle zusammen.   Durch die Straßen von Tokyo liefen wir täglich ca. 15km. Während dieser Touren findet man, wie ich vorhin schon sagte, wirklich einiges an schönen Autos. Keine feige Sau: Der Fahrer dieses De Lorean nimmt den heftigen Tokioter Verkehr in der Rush Hour auf sich und reist zu seinem nächsten Ziel. Was sein Ziel ist? Möglicherweise 1985, vielleicht aber auch 2025? Kein Yellowbird, aber dennoch genauso auffallend wie Bibo aus der Sesamstraße: Dieser 996 GT3 zeiht derart die Blicke auf sich, dass man den weiße 930 im Vordergrund beinahe übersieht. Stimmts? Gelb gehts weiter: gleich zwei Briten in lime: Die Lotus Elise R ist im automobilen Straßenkampf sicher gut aufgestellt, noch flinker ist aber garantiert der Caterham Super 7. Props für das Nummernschild. Und Colin McRae schaut von oben zu… Dieser Impreza macht jede Fahrt zur Arbeit zur WRC-Prüfung. Ferrari FF: Mehr Platz für die Einkaufstüten und trotzdem immer erster beim Ampelsprint. Herrlich. Nun kommen wir langsam aber sicher zum Ende meines Vortrags und ich hoffe es hat euch gefallen. Ich kann jedem nur empfehlen, wenigstens einmal im Leben nach Japan zu fliegen. Drachenfest in Asakusa Tokyo. Street Performance, Shibuya Crossing Tokyo. Kirschblüten Yoyogi Park Tokyo. Vielleicht versteht ihr jetzt, warum ich auf die Frage „Warum immer nach Japan?“ nur so knapp antworte. Japan ist einfach zu vielfältig, um es in einem simplen Satz beschreiben zu können.   Michele Danze – USED4.net INSTA: @mik.wd  ...

Classic Remise Berlin

Es hätte auch ein Spätschichtvormittag nach Schema F werden können: Kind in der Kita, ich auf der Couch, Netflix and chill bis ich zur Arbeit los muss. Aber heute nicht. Mir steht der Sinn nach etwas Extravaganz und einer gewissen automobilen joie de vivre. Welch ein Glück, dass die Berliner Classic Remise mit dem Auto nur ca. eine nervige Radiomoderation und einen furchtbaren Song der aktuellen Popmusik von meiner Arbeitsstätte entfernt liegt. Somit ja quasi auf dem Weg. Von Außen ein sehr gepflegter, aber doch relativ unscheinbarer industrieller Backsteinbau aus dem letzten (oder vorletzten?) Jahrhundert beherbergt die Berliner Classic Remise sowohl 88 verglaste Stellplätze für private Mieter, als auch Gewerbeflächen für Automobilhändler der exquisiteren Art und auf Oldtimer spezialisierte Werkstätten. Aber auch wenn man, wie ich, nur Autos besitzt, die zusammen drei fuffzich wert sind, lohnt sich ein Besuch eigentlich immer. Allein schon weil der Eintritt völlig kostenlos ist und sich das Inventar durch die vertretenen Händler, Werkstätten und Mieter regelmäßig ändert. Ich bringe meistens schon eine gute halbe Stunde auf dem Vorhof bzw. Besucherparkplatz zu. Denn schon hier wird man von einem buntem Potpourri an sehenswerten Kraftdroschken empfangen. Ein aus Russland angereister Evo VI Tommi Makkinen Edition neben einem Peugeot 504 Cabriolet mit französischen Kennzeichen? Ja ja kenn ick, kenn ick. Allet schon jesehen. Einige sind Besucher- andere Kunden- oder Mitarbeiterfahrzeuge. Langweilig kann das eigentlich nicht werden. Aber auch „Projektfahrzeuge“ der ansässigen Werkstätten stehen hier. Wobei der kleine Fiat 126 wohl eher in die Kategorie Parts Car fällt. Auch dieses Exemplar italienischer Autobauerkunst – Maserati Quattroporte III – würde ich unter Kategorie Projekt einstufen. Ist auch käuflich zu erwerben, falls jemand Interesse hat. Airbagging low, entsprechende Felgen und ein Taxischild aufs Dach. Patina bleibt. Essen Motor Show 2018? Bitte. Irgendwer. Dahinter befindet sich eine schon umgesetzte Idee. Mich würde interessieren, ob sowas noch als Renn-Replika läuft oder mittlerweile schon als Outlaw-Mercedes. Wie sich im Gebäude herausstellt, macht sich ein Dienstag Vormitag ganz gut, um ihn hier zu verplämpern. Kaum Besucher da, die einem mit ihrem „Fachgesimpel“ auf die Ketten gehen. So sieht also der Ruhestall von ehemaligen italienischen Superhengsten aus. Ich denke, man kann es schlimmer treffen als Auto. Wenn ich mir jetzt nochmal den Inhalt dieser Glasboxen vergegenwärtige, frage ich mich, was wohl eine Gebäudeversicherung für dieses Etablissement kostet. Ja, man kann schon sagen, dass relativ viele Autos aus bella Italia anwesend sind. Solche aus Modena in beeindruckender Zahl. Und viele kann man sogar kaufen.   So spaghetti- und pizzalastig die Auswahl am Buffet auch scheinen mag, es gibt auch durchaus abwechslungsreichere Kost. Burger mit Fritten, Fleisch mit Minzsauce und natürlich Maultaschen. Allet da. Sogar etwas Sushi ist in der Auslage. Dieser 2001er MX-5, ein Memories Sondermodell, hat erst 37500 km runter und genau so sieht er auch aus. Leider die kleine Maschine und keine Info, ob ein Sperrdiff verbaut ist. Aber absolut zeitlose Farbkombination. British Racing Green – Beige mit Nardilenkrad. Träumchen. Mein Zwölfjähriges Ich wäre ausgeflippt. Mittlerweile würde ich aber eher zu dem originalen Modell tendieren. Aber wo wir schon bei 60-Sekunden-Autos sind… Falls jemand das dringende Bedürfnis verspürt ein Remake des Films zu machen, der ja immerhin auch schon wieder 17 Jahre auf dem Buckel hat, könnte hier Ellen, Stacey, Eleanor, Tina, Erin und Angelina ohne Probleme casten. Auch das ein oder andere Bondgirl verweilt hier. Nach Filmlegenden kommen wir zu einer Rallyelegende. Hier, für den Schnäppchenpreis von 475.000 Euro, steht er also. Einer von 220 gebauten Audi Sport Quattro. Wobei nur 170 Exemplare in den freien Verkauf gingen. Dieses Ersthandfahrzeug (ja ganz richtig!) wurde 1985 in Rosenheim ausgeliefert und ist selbstredend scheckheftgepflegt seitdem. Schade nur, dass so ein fast 500.000 Euro-Koffer nicht mal an so einem Ort vor jugendlichen Vandalen geschützt ist. Eine der bereits erwähnten spezialisierten Werkstätten ist Musclecarforyou.com Macht auf mich einen vernünftigen Eindruck. Der originale Bullitt-Mustang wurde im Zuge einer Ford Auto Show in Detroit und dem 50-jährigen Jubiläum des...

Ferrari Dino 308 GT4 Racer

In den 50er und frühen 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts war die italienische Autowelt – zumindest aus der Sicht Ferraris – noch in Ordnung: Die Italiener waren im Rennsport eine feste Größe, die roten V12 Sportwagen aus Italien galten als Inbegriff von Luxus und Sportlichkeit, die Konkurrenz von Maserati und Alfa Romeo war nicht ganz auf Augenhöhe unterwegs und Lamborghini fuhren in der Regel noch auf irgendeinem Acker herum. Doch ehe man sich versah, klopfte Anfang der 70er Jahre die Ölkrise an die Tür, Maserati, DeTomaso und Lamborghini warfen mit dem Pantera, Bora und Uracco einen Satz konkurrierender V8 Sportler auf den Markt und Ferrari konterte mit einem V8 befeuerten 308 Dino GT4, was für die Fachwelt und wahre V12 Ferraristi ein absoluter Schock war. Was vor Jahren oft verschmäht wurde, hat sich heute als beliebte Rarität entpuppt und so freut man sich unsererseits dann auch mal einen Dino im Rennkleid anzufinden, der auch vom Besitzer auf zahlreichen Trackdays und Veranstaltungen über die Piste gescheucht wird. Wilde Pferde brauchen halt auch zuweilen Auslauf. Dass hier nichts nur reine Show ist demonstrieren schon auf den ersten Blick die breiten Slicks im Format 30/65-18. Die Vierkolben-Brembo-Anlage sorgt für die notwendige Stoppingpower. Die offenen Vergaser schlürfen im Heck die notwendige Luft für das 290ps starke V8 Aggregat durch die Einlässe, um den gerade mal 1100kg leichten Renner auf Geschwindigkeit zu bringen. Konsequenter Leichtbau bedeutet hier, dass rundherum Glasfaser verbaut wurde und das vormals luxuriöse Interieur sportlicher Spartanität weichen musste. Wie es sich für einen vernünftigen sportlichen Arbeitsplatz gehört, ist hier auch alles nur aufs nötigste reduziert. Mehr als Temperatur, Öldruck, Drehzahl und Laptimer braucht es ohnehin nicht. Den roten Drehzahlbereich markiert hierbei ein eleganter Klebestreifen. Der modifizierte 3.2l V8 sorgt mit seinen offenen Vergasern für die passende Hochdrehzahl Beschallung. Schließlich soll man auf den Zuschauerrängen ja auch was davon haben. Abschlepphaken muss sein. Schließlich drehte der Renner in seinem Leben viele Rennsport Runden und macht mit kleinen Details nochmals deutlich, dass es sich um einen Italiener handelt. Es macht immer wieder Freude zu sehen, dass italienische Sportwagen nicht nur vor der Nobeldisco Halt machen, sondern auf der Rennstrecke zu Hause sind. Traditionsbewusstsein heißt hierbei, dass der Besitzer sich auch tatsächlich der eigentlichen Wurzeln bewusst ist: Nämlich des Motorsports. Gerne sollten sich die ein oder anderen Fahrer von Nobelsportlern erneut auf selbiges zurückbesinnen. Auch wenn es nur für einen gemütlichen Trackday reicht. Aber das ist dann auch schon mal ein Anfang. Robert Kwiecien – USED4.net An dieser Stelle auch nochmal ein Dankeschön an das Team Schuttenbach für die tolle Möglichkeit diesen Renner vor die Linse zu...

Cars&Coffee Frankfurt: Edel und teuer, aber auch gut?...

Ein „Cars & Coffee“: für mich der Inbegriff der automobilen Entspanntheit. Verschiedene Marken, unterschiedliche Philosophien, automobile Konzepte und Ansichten, alle friedlich vereint an einem Ort. Dazu kostenloser Eintritt für das interessierte Publikum, Fachsimpeln und Staunen aus nächster Nähe, mit einer Tasse duftendem Kaffee in der einen und dem Partner/Smartphone/Kind in der anderen Hand. Besonders die Vielfalt macht in meinen Augen den Reiz eines solchen Treffens aus, die Geschmäcker sind nunmal verschieden, sei es bei der Wahl des Lieblingsautos oder bei der Sorte des Kaffees. Und so ist es am Ende eben diese Mischung aus edel und volksnah, aus exklusiv und dieTaschenwarennichtsotief, technisch anspruchsvoll und simpelabertrotzdemtoll, die den Geist eines solchen Treffens ausmacht Und hier hat das Cars&Coffee – Frankfurt, erstmalig veranstaltet von  den Ride-Along-Verantwortlichen Peter van Dongen und Alen Vasic aus den Niederlanden, eindeutig noch etwas Verbesserungspotenzial für das nächste Jahr. Denn die strikten Auswahlkritierien, die vorab bei Facebook veröffentlicht wurden, schränkten das Teilnehmerfeld auf neue Sportlimousinen, Sportwagen und Supersportwagen ein. Und das, obwohl auf dem Gelände ausreichend Platz auch für Modelle mit weniger finanziellem, aber dafür umso mehr automobilem Wert gewesen wäre. Diese freiwillige Selbstbeschränkung fand ich persönlich so schade wie unnötig und die Atmosphäre litt in meinen Augen ebenfalls darunter. Eine sehr ähnliche Erfahrung hatte auch bereits Kollege Stefan Brencher Anfang April beim C&C in München gemacht. Denn wenn ein Gallardo Spyder Performante neben dem Audi R8 parkt und direkt daneben ein brandneuer AMG GT S, setzt beim Publikum trotz aller Faszination auch schnell eine gewisse Sättigung ein. Denn dann gibt es neben teuer eben nur noch teurer und die meisten Modelle kennt der Autofan bereits aus dem Internet oder Zeitungen. Für mich fehlten Autos, die zwar alt, aber trotzdem faszinierend oder schlicht historisch wertvoll sind. Traumwagen der eigenen Jugend, kultige Liebhaberfahrzeuge aus dem Alltag vergangener Jahrzehnte, aber auch aktuelle Exoten, die vielleicht nicht ganz so pricey, aber dennoch cool sind. Wer jetzt persönliche Enttäuschung vermutet, hat absolut recht: Mein eigener Nissan 200SX wurde ohne weitere Begründung abgelehnt. Das Treffen hatte aber selbstverständlich auch positive Aspekte: Beeindruckende Autos, eine erstklassige Kulisse, den bereits erwähnten freien Eintritt und glücklicherweise auch perfektes Frühlingswetter: Petrus ist PS-Fan. Und ab und zu mogelte sich doch ein etwas älteres Modell in die Reihen der Supersportler, wobei dieser 190er EVO preislich wohl selbst auch vorne mitspielt. Dieser 964 Turbo S parkte im sprichwörtlichen Hinterhof, aber ein derart schönes, offensichtlich stark modifiziertes Schmuckstück hat jederzeit einen Platz in unserem Artikel verdient. Dazu bot die Klassikstadt in Frankfurt als Ort des Geschehens nicht nur ein passendes Panorama, sondern selbst auch viele automobile Köstlichkeiten, die dank ebenfalls kostenlosem Zugang wohlbekömmlich und leicht verdaulich waren. McLaren P1 GTR: Die Rennversion vom Hybrid-Supersportler. Cool. Ferrari FXX: Zwar keine Straßenzulassung, aber dafür waren Rennstreckenbesuche und offizielle Werksunterstützung mit dem 800 – 860 PS starken Carbonflitzer im damaligen Preis von 1,5 Mio € inbegriffen. Porsche 964 RS in Blütengelb und mit lückenloser Historie der bisherigen 72tkm. Preis? Schlanke 289.000 €. Viel Geld für Gelb, aber sicher jeden Cent wert. Aber auch solche Autos haben ihren Platz in der Geschichte verdient. BMW e21 315, 190er Mercedes 1.8 und Seat 131 Supermirafiori. Währenddessen lief das Meeting auf dem Hof natürlich weiter und so versuchte ich, noch einige der Schätze vor die Linse zu bekommen. Der i8 ist immer noch ein seltener Anblick auf unseren Straßen. Leider oder zum Glück? Die Meinungen driften da auseinander. Noch ein gelber Porsche, dieses Mal aber „nur“ ein S. Der aber trotzdem deutlich schneller sein dürfte als sein Großvater. Konzernbrüder: Alfa 4C und Ferrari 488. Vierzylinder-Turbo und V8-Bi-Turbo. Italian Boost, sozusagen. C63 AMG. Hubraum ist durch nichts zu ersetzen. Außer vielleicht durch Hubraum + Ladedruck. (Siehe z.B. den aktuellen Nachfolger C63 AMG mit Bi-Turbo-V8) SLS AMG, sponsored by DA DY? Nein, das wollen wir gar nicht unterstellen, jedem sei sein Erfolg gegönnt und ein tolles Auto ist so ein SLS definitiv. Viele bunte Farben…Da kann sich der...