Sonntagskaffee – Espresso GT Ich habe eine neue Gewohnheit. Jeden vierten Sonntag im Monat nehme ich meinen ersten Kaffee am Tag nicht mehr in der heimischen Küche zu mir. Das allein ist schon eine große Sache, da ich ausgesprochen pingelig bin mit der Qualität meines Kaffees und mich sogar anmaße, meinen selbst gemachten als Messlatte zu nehmen. Warum das ganze Kaffegeplänkel? Weil es darum nun mal geht – beim Espresso GT im Craftwerk Berlin. Nach dem Beispiel der internationalen Cars and Coffee-Bewegung trifft man sich auch hier nun einmal im Monat mit Gleichgesinnten zwischen 9 und 12 Uhr, genießt das Leben, schöne Autos, nette Menschen und nicht zuletzt – ausgesprochen guten Kaffee. Eigentlich ist das Craftwerk.Berlin eine DIY Motorrad Community Garage. „Die Craftwerk Community ist in einer kleinen Garage in Kreuzberg entstanden und schnell gewachsen. Die Erfahrung zeigte, daß es sich lohnt, Werkzeug und Raum zu teilen, denn es entsteht ein interessantes Netzwerk an Personen mit unendlichen Ideen. Craftwerk findest du heute in Lichtenberg auf einem Industrieareal und unser Ziel ist eine starke Community, deren Mitglieder sich gegenseitig unterstützen, Wissen teilen und handwerklich weiterbilden.“ Passend zum eigentlichen thematischen Arrangement des Veranstaltungsortes, findet jeden zweiten Sonntag im Monat das Espresso TT statt. Also das Motorradpendant zum Grund dieses Artikels. Die Stimmung ist immer heiter, völlig unabhängig vom Wetter. Außerdem gibt es für jeden Geschmack was zu sehen, zu essen oder zu trinken. Das Teilnehmerfeld besteht meist aus einer Kerngruppe an Fahrzeugen und immer wechselnden Besuchern, weshalb kein Sonntag wie der andere ist. So kann es vorkommen, dass ein Peugeot 405 Break (nicht kaputt – Peugeot nannte seine Kombis so, bevor sie zu SW wurden) für mehr Gesprächsstoff sorgt als ein stark modifizierter Zuffenhausener Sportwagen. Obwohl das Espresso GT mittlerweile fest in meinem Terminkalender steht, komme ich erst jetzt dazu, das Ganze mal ausführlich zu beleuchten. Das liegt zum einen daran, dass es sehr schön ist, etwas einfach mal nur zu genießen, ohne Fotos machen zu „müssen“. Zum anderen, dass es mir nicht leicht fällt, gute Fotos zu machen, wenn so ein reges Treiben herrscht. Also reduzierte ich mich absichtlich auf ein 50 mm-Objektiv und lebe jetzt mit den Bildern, die dabei entstanden sind. Wer nicht über Autos, Motorräder oder Kaffee ins Gespräch kommen kann, sollte es über Fotografie versuchen. Einige der Anwesenden weisen beeindruckendes Equipment und die Fähigkeiten auf, es zu benutzen. Nachdem ich glaubte neulich einen Opel gekauft zu haben, was sich dann als Trugschluss heraus stellte, ist meine Begeisterung für diese Marke auf einem Rekordniveau angekommen. Let’s make Opel great again. Zu der Geschichte mit dem Opel, den ich vielleicht oder vielleicht auch nicht gekauft habe, komme ich ein anderes mal. Es dürfen Fahrzeuge jeglicher Couleur auf dem Gelände parken. Sie sollten lediglich Liebhaberstücke sein und nicht jünger als Baujahr 1998. Wobei die Regeln liberal ausgelegt werden, da es auch jüngere Fahrzeuge gibt, die sich ihren Parkplatz verdient haben. Das ist Andrés Golf. André kenne ich seit 10 Jahren. André kennt seinen Golf aber noch ein Weilchen länger. Seit über 25 Jahren, um genau zu sein. Also kriegt nicht nur sein 2er das H-Kennzeichen, sondern in absehbarer Zeit auch die Beziehung von Auto und Besitzer. Ein Feature über den Golf ist auch schon Ewig on my mind wie der Business/Creative/generelle Super Berliner zu sagen pflegt. Mazda 323 BF Kombi, Ferrari Mondial und Citroën DS Cabriolet. Ich neige zu Übertreibungen, aber was die Vielfältigkeit des Espresso GT Sonntags betrifft, sind Superlative durchaus angebracht. An der März-Ausgabe hat ein Lamborghini Aventador SVJ teilgenommen … und ein Peugeot 405 Break. Just sayin‘ … Natürlich dürfen auch zweirädrige Kraftmaschinen an solch einem Ort nicht fehlen. Ins Besondere an diesem Ort. Ich darf deshalb nicht zu viel Zeit im Craftwerk verbringen, sonst juckt es mir auch bald in den Fingern… Beim Scrollen...