Apr15

Okay, but hey, good style is forever

Ein leidenschaftliches Plädoyer für den Style im Driftsport. Driftsport? An die spontan hochgezogenen Augenbrauen: Ja, Driften ist Sport. Sagt auch schon die FIA. Ob es am Ende des Tages auch Motorsport im eigentlichen Sinn ist, darüber lässt sich perfekt streiten, aber Driften ist auf jeden Fall eine Sportart ähnlich wie Skaten, Surfen oder Snowboarden. Es zählt, wer gut fährt – wer Skills hat und sich was traut. Aber mindestens genauso relevant ist auch, wie man dabei aussieht. Style und Optik war im internationalen Driften schon immer einer der wichtigsten Faktoren, nur in der deutschen Szene galt oft das Mantra „Shitboxen sind die besten Drifter“: Wenig finanzielles Risiko, Optik egal. Das kann man so machen, aber der Antritt von Stylestedt ist ein komplett anderer. Diese neue Veranstaltung, vom SXOC Skidclub e.V. organisiert und Anfang April auf der grob-genialen Hausstrecke in Allstedt umgesetzt, hatte das Ziel, nur schöne und/oder geile Autos einzuladen. Und das hat funktioniert. Auch wenn das Wetter wechselhaft war, die angetretenen Autos und die gebotenen Fahrkünste waren einfach klasse. Sicher, Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters und die Herangehensweise an das Thema Style ist ganz individuell. Aber wer der Meinung ist, diese Autos sind nicht geil und/oder schön, sollte dringend seine Synapsen neu kalibrieren. Auch das Setting drumherum wurde dem stylisheren Anspruch angepasst und so traten zum allerersten Mal die brandneuen Banden des SXOC in Aktion. Und selbst das Fahrerlager strotzte nur so vor automobilen und humanoiden Schönheiten… Style ist nicht automatisch teuer oder aufwändig, Style ist in erster Linie eine Lebenseinstellung. Und es ist eigentlich so einfach, sein Auto tieferzulegen, nette Felgen dranzubauen, Neonfarben sparsam ein- und ein breites Grinsen aufzusetzen, wenn das erste Bier ploppt oder Jan mit mehr als 100 Klamotten lächelnd den Backward Entry droppt. Nächste Gelegenheit zum freestylen: Das SXOC-Mainevent vom 15.-19. Juni (Leider nur als Zuschauer, denn alle Plätze sind bereits weg.) Das Album mit allen Bildern von Stylestedt 2022 kommt in Kürze auf Facebook. Bilder und Text: Niels Kreischer – USED4.net  ...

Das Jahr 2021 – Zu kurz, aber schön

Mein Jahr 2021 für USED4.net war gefühlt wie ein Sommerwochenende mit Freunden: Schön, aber zu kurz. Dank der Pandemie, aber auch aufgrund des verregneten und kalten Frühlings und des ebenfalls sehr durchwachsenen Frühsommers, wurden reihenweise Events abgesagt oder verschoben. Es ist kaum zu glauben, aber meine erste Veranstaltung des Jahres fand daher im Juni statt. Dafür war dieses Wochenende dann aber auch direkt ein ganz besonderes Ereignis: SUMMER OF `21 – EDITOR/DRIVER Zusammen mit den Nightspeed-Jungs, der Trümmergang aus Essen und den Chemnitzer-Bois, wie unserem Editor Andy Kmoch und Max von Frameflex, erlebte ich ein wunderbares Wochenende, das in einem Doppel-Feature mit Andy, jeweils aus Editoren- und Fahrersicht, mündete. Es war mir ein Fest, soviel steht fest. Und es sollte nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich in diesem Jahr den russischen Beton in Allstedt unter meinen Reifen hatte.   Bereits im August war es dann schon wieder soweit: Der Main Event des SXOC Skidclub e.V., dessen Medienwart ich auch bin. Mein Job: Bilder, Bilder, Bilder und manchmal auch nicken, wenn außer mir noch jemand sein Leben als Fotograf/in in den Kurven der Strecke riskieren will. Aber das Ergebnis ist am Ende die Mühe und Gefahren immer wert: Allstedt bleibt anders   Der September war dann endlich warm und dazu auch noch japanisch. In der Klassikstadt Frankfurt stieg bei bestem Wetter die Party für das 60 jährige Jubiläum der Firma Honda, eingeladen waren alle Autos japanischer (oder zumindest asiatischer) Herkunft. Und es kamen viele schöne und außergewöhnliche Fahrzeuge zum Big in Japan 2021   Ebenfalls bei Big in Japan nutzte ich Gelegenheit für ein paar nette Aufnahmen dieses bösen Kraftfahrzeugs: den MX5 von Felix. Sein MX5 Turbo ist schnell offen.   Ende Oktober war, welch Überraschung, erneut Allstedt angesagt. Diesmal wieder ein Private Event und es wurde richtig spirituell: The Spirit of Allstedt   Nachdem 2020 die Essen Motor Show erstmalig ausgefallen war, fand sie dieses Jahr glücklicherweise wieder statt. Spür- und sichtbar kleiner, aber noch immer beeindruckend und als Fan einfach Pflicht: Essen Motor Show 2021 – Leichte Kost   Das war mein persönliches USED4-2021: viele neue Erfahrungen, Eindrücke und Erkenntnisse. Und viel Spaß hatte ich auch. Aber liebes 2022, kannst du bitte ein mehr wenig von alldem bieten? Danke. Events wie Allstedt, das S-FEST und Next Level stehen bereits im Kalender und ich hoffe wirklich sehr, dass 2022 wieder mehr Normalität bringt. Im Carlife bedeutet „Normalität“ ja schließlich einfach nur den üblichen Wahnsinn, der am Ende dann doch wieder schön und viel zu kurz war. Niels Kreischer – USED4.net  ...

The Spirit of Allstedt

Wie beschreibt man am besten den Spirit, den eine Veranstaltung innehat? Wie wäre es mit Fakten, Fakten, Fakten? Was: Der Driftober des SXOC Skidclub e.V. auch genannt Autumn (= Herbst) Matsuri (= japanisch 祭り oder 祭 für Volksfest) Wo: Auf dem Flugplatz Allstedt im Grenzgebiet Sachsen-Anhalt/Thüringen Wer: Eine Gruppe Freunde/Drifter/Mediatypen Womit: Nissan Skyline R32, 200SX S13, Silvia S14 und S15, Lexus IS 200, Toyota Chaser, BMW E36 und E46 Warum: Das ist eine berechtigte Frage. Die Antwort ist vielschichtig und sehr individuell. Ich denke, man kann es mit „Das ist die pure Lust am Leben“ zusammenfassen. (Wer das jetzt gesungen hat, ist selbst Schuld.) Wie sieht sowas aus? Vielleicht lassen wir einfach ein Bild sprechen. Denn nichts transportiert das Gefühl und die Atmosphäre des Moments besser, als ein Bild.     Oder noch besser: viele Bilder. Die sprichwörtliche Liebe zu Autos und speziell zur legendären Drift-Epoche in Japan, Anfang der 2000er, war etwas, das alle Beteiligten vor Ort verband. Die Optik der Wagen, die Tiefe, die Liveries (= Beklebungen), all das ist ein Teil des Spirits und spielt eine wichtige Rolle. Aber nicht alle waren mit ihren Autos zum Driften da, schließlich sind viele 90er-Jahre Japaner mittlerweile schon gestandene Wertanlagen. Da überlegt man es sich zweimal, ob man die teure Karosse über den russischen Beton schrubbelt. Es sich zweimal überlegt haben und trotzdem fest dazu entschlossen, das war der Teil der Crew, der die Strecke dann auch unter die (selbstverständlich period correcten) Räder nahm. Der Spirit mag das so. Darunter waren manche, die zum ersten Mal im Real Life quer fuhren, einige hatten dagegen schon etwas Erfahrung gesammelt und wieder andere waren richtig alte Hasen mit Wettbewerbserfahrung. Eine bunte Mischung also, die viele unterschiedliche Perspektiven bietet. Ein Umstand, den wir in einem weiteren Artikel über das Autumn Matsuri näher erläutern möchten. USED4-Editor Andy Kmoch (selbst Drifter, S15 Silber) hat einige der Fahrer interviewt und wird das Ergebnis in den kommenden Tagen ebenfalls auf USED4.net veröffentlichen. Man darf gespannt sein, welche Welten da aufeinanderprallen…. Trailern vs. auf eigener Achse Tandem vs. Don’t touch me Steering Lock vs. Kratzerschock Apropos Aufeinanderprallen… Natürlich klappt nicht immer alles und es gibt eigentlich kein Drift-Event, bei dem nicht mindestens eine Schürze fliegt oder sich zwei Autos berühren (wie die Nightspeed IS200 und Skyline auf dem ersten Bild). Manchmal ist auch ein Ladedruckschlauch undicht und das Auto spuckt wegen des überschüssigen Sp(i)rits Flammen (S15 Rot) oder die Turboleitung leckt und alle drei bis vier Runden muss man etwas Wasser nachfüllen (S14a). Wenn das ganze Auto aber nicht läuft, weil ein unerklärlicher Fehler den Motor zum Stottern und Minderleisten bringt, dann es natürlich schon sehr bitter, da die lange Anreise und der hohe Aufwand quasi umsonst waren (E36). Aber wenn’s läuft, dann ist richtig Party im Salat. Das Fahrerlager versprühte dabei ebenfalls mächtige JDM-Vibes. Like it’s 2001. Und wir meinen nicht das Britney Spears/Backstreet Boys 2001. Das Wetter war stets wechselhaft, selten schien die Sonne, oftmals war es windig, meistens war es kalt. Wenigstens hatten die Motoren so volle Leistung. Aber man macht das Beste draus: Mit Bier, Bass, Bommelmütze und bisschen Ballerei wurde einem schon schnell warm. That’s the Spirit. Wem das gefallen hat, der kann sich auf das bereits erwähnte Special-Feature von und durch Andy Kmoch freuen: ein Interview mit den Driftern dieses wilden Wochenendes!   Niels Kreischer – USED4.net...

Allstedt bleibt anders

Wahrlich außergewöhnliche Zeiten, in denen wir leben… Von Lockdown über Klimawandel, von E-Mobilität zu Abstandsregeln. Momentan gibt es wirklich vieles, das wichtiger scheint, als ausgelassenes Reifenschreddern im wilden Osten. Aber ist es nicht gerade dann wichtig, auch mal loszulassen (wie das Lenkrad beim Gegenpendler), sich zurückzulehnen (wie in die uralten, durchgeballerten billo Halbschalen) und sich das Hier und Jetzt ganz bewusst zu machen (z.B. mit einer Hopfenkaltschale in der Hand sowie aggressivem Euro-Dance von der aufgedrehten Großanlage im rechten und brutalem V8-Gehämmer im linken Ohr)? Das Freunde, ist das wahre Leben, das ist pure Existenz. Bevor wir aber zu sehr ins Philosophische abdriften, lieber zurück zu den harten Fakten: Coronabedingt gab es in 2021 bereits mehrere Privat-Events, vom SXOC Skidclub e.V. organisiert und von vielen Mitgliedern eifrig genutzt. Der übliche Massenansturm auf das Main-Event Anfang August fiel daher aus nachvollziehbaren Gründen etwas kleiner aus, am Ende waren es dann aber doch über 80 Autos, die an den Start gingen. Respekt. Ein Beweis für die Anziehungskraft, die das Driften in Allstedt ausübt. Vor Ort gab es die gewohnte Mischung bayerischer Mittelklasse. Mal mehr zerbumst… Mal weniger… Die jeweiligen Einstufungen sind dabei fließend. Der Zustand kann sich innerhalb einer Runde dramatisch ändern. Selbstverständlich waren auch japanische Sport-Youngtimer in vielen Farben und Formen vor Ort und hielten die Sonnenflagge Nippons hoch. Und auch Exoten wie der Frankenstein-Z31 mit V8 und zwei offenbar absolut serienmäßige C-Klassen mit spektakulärer Seitenneigung kamen schön quer. Zumindest die beiden Benz könnten aber noch an ihrer Optik arbeiten. Das Wetter war typisch 2021, also ein nicht enden wollender April mit ständigem Wechsel aus Regen und Sonne. Dass dabei auch mal ein grandioser Regenbogen entsteht, ist ein schöner Nebeneffekt. Die Abenteuer im Allstedter-Fahrerlager sind ähnlich bunt wie der Regenbogen… Gute Laune am Fliesentisch, Schrauben und Posen, Quatschen und Chillen, Trinken und Grillen, Dixi und Büsche, Relaxen und mal eben den Motor wechseln. Und mit der Rotweinflasche angesäuselt auf dem Motor-Scooter durch die Gassen ballern: Die Backstage in Allstedt bietet wirklich alles, was das Drifter- und das Rockerherz begehren. Bei der Wahl zu Mr. Allstedt treten an: Zahnfee, Lukas, Gaston & Kürsat (v.l.n.r.) Euer Vote bitte an niels.kreischer@used4.net Nachts sind alle Katzen grau. Nur Lukas ist manchmal blau. Deshalb bekam er auch seinen eigenen Limbo – Contest, ganz für sich alleine, aber mit vielen Gästen. Dank der Festbeleuchtung war es mir möglich, einige interessante Mitzieher zu machen. Lukas‘ liebevolle Anfeuerungen gaben dem Ganzen auch akustisch ein besonderes Flair. Das H.A.T.E.-Masters-Finale bekam ich dann leider nicht mehr mit (Termine, Termine), aber die glorreichen Sieger will ich euch nicht vorenthalten: Den Assis/Track_Maniax + ein Henkel vom Pokal für die Wälder. Gratulation! Eine Ost-West-Deutsche Gemeinschaft. Wir sehen uns spätestens beim nächsten Main Event 2022, wenn die Welt hoffentlich wieder etwas normaler geworden ist. Bis dahin fahrt bitte immer vorsichtig.   In Gedenken an Adrian. Bilder und Text Niels Kreischer – USED4.net Die komplette Bildersammlung erscheint morgen (01.09.)  bei Facebook:...

Don’t mess with Allstedt

Das wahre Texas liegt in Deutschland! Im Grenzgebiet Thüringens/Sachsen-Anhalts (Thüsachs), um genau zu sein. Dort im Busch, wo noch wirklich wilde Tiere und unbekannte Gefahren lauern. Wo noch die echten Werte zählen: Flaggen, Bier und V8. Ein Land, in dem selbst die zarte Zahnfee etwas gröber auftreten muss, um zu überleben. Hier kommt die Nacht stets plötzlich und brutal über das Land. Wie ein brünftiger Bison auf Brautschau. Da helfen auch die primitiven Leuchtsäulen der Ureinwohner nur wenig. Kaum hat die Dämmerung eingesetzt, streifen schon einäugige Monster durch die Steppe, stets auf der Suche nach der nächsten Tür. Funken sprühen und Qualm steigt auf, wenn die Tiere der Dämmerung ihre Revierkämpfe austragen: Wer ist der King in der Kurve? Und wer muss die Arena mit traurigem Warnblinker verlassen? Der nächste Morgen bricht an und die Wildnis erwacht zu neuem Leben. Die wenigen menschlichen Bewohner haben sich hier arrangiert. Es wird Beute weggeschafft, die Nähe zu anderen Menschen gesucht und das eigene Nutztier gepflegt. Auch das eine oder andere Selfie entsteht, man ist schließlich auch ein kleines bisschen stolz, dass man hier im Grenzgebiet überlebt. Dieser Stolz steht den abgebildeten wilden Männern und Frauen sogar ganz besonders ins Gesicht und teilweise auch auf den Körper geschrieben. Man kann ihn immer spüren, selbst wenn sie Maske oder Helm tragen. Es ist schon ein außergewöhnliches Volk, die sympathischen Ureinwohner Allstedts, sie nennen sich in ihrer unverständlichen Gurgelsprache selbst „SXOC“. Doch der vermeintliche Frieden des Morgens täuscht, die Jäger und Gejagten beginnen sogleich erneut ihr beeindruckendes Schauspiel von Clipping Point und Backward Entry. Das Schicksal schlägt dabei manchmal unerbittlich zu. Nicht jeder schafft es durch den langen Tag. Ausgeweidet und auf die Seite gerollt. Ein Pferd, das sich ein Bein bricht, wird auch erschossen. Es ist wirklich traurig mitanzusehen. Aber Freunde, so ist eben die Natur. Die Verpflegung der Siedlung erfolgt übrigens durch die Luft. Hier landet gerade wieder das Buschtaxi und versorgt die Menschen am Boden mit dem Allernötigsten: Kardanwellen (S14) und Querlenker (e46). Der Job des Piloten ist in der Tat überlebenswichtig. Weitere Szenen des harten Siedlungslebens. Es ist wahrlich kein leichtes Dasein mit vielen Entbehrungen. So gibt es beispielsweise nirgendwo Lillet Wild Berry, sondern nur Bier. Bei einem Loch in der Scheibe, wird diese nicht einfach getauscht, sondern mit einem bewaffneten Panda beklebt. Sie können schließlich auch Ironie, diese SXOCler. Und ist der e36 kaputt, nimmt man halt eine Stock-C6. Pragmatisch und das Beste aus der Situation gemacht. Bewundernswert, diese Bescheidenheit. Eine neue Nacht, noch wilder und hasserfüllter (sie nennen es selbst HATE), als die davor. Die teilweise dramatischen Ereignisse fordern auch von mir und meinem Equipment Tribut. Ich muss abbrechen und Allstedt für eine gewisse Zeit verlassen, um zu regenerieren. Leider kann ich aus diesem Grund nicht dokumentieren, welches Team als Sieger aus dieser Nacht der langen Messer hervorging. Es hat sich den Triumph aber wirklich verdient, das steht fest. Im Juni 2021 werde ich wieder hier sein und vom wilden Treiben der Drifter in Allstedt berichten. In Gods own country, wo man sich die Segnung noch per Sticker erteilen lässt.   Love ya’all(stedt)! Es grüßt herzlich aus der Wildnis, Euer  – Frank J. Hardcastle – USED4.net Alle diese Bilder und noch viele mehr, in Kürze auf unserer Facebook-Seite. Danke an Jan, Tobias und Andy für die zusätzlichen Bilder....

Legenden auf dem Rasen – Ein Schloss im Wörtersee...

Diese böse Wort mit C. Es hat uns das ganze Jahr 2020 verdorben und die Aussichten, dass 2021 wirklich besser wird, stehen aktuell nicht gut. Aber der Mensch ist bekanntlich ein Gewohnheitstier und passt sich an, egal was da kommt. Und neben dem ganzen Leid und den beklagenswerten Verlusten an Leben und Existenzen, hat die Corona-Pandemie auch ihre positive Facetten: Die individuelle Mobilität erlebt eine Renaissance. Ob die (seltene) Fahrt mit dem Auto ins Büro oder zum Einkaufen oder die Urlaubsreise mit dem PKW zu einem Ziel innerhalb Europas, statt des Ferienfliegers nach Thailand: Mit dem Auto fahren ist wieder IN. Mit dem E-Auto ist man sogar moralisch ganz vorne dabei, mit dem Verbrenner muss man sich zwar viele Pauschalisierungen und Vorurteile gefallen lassen, aber noch fliegen keine Eier. Dafür ist der Anteil der Autos mit Verbrennungsmotoren viel zu hoch und das wird auch in 10 Jahren noch so sein. Dann vielleicht aber mit regenerativen Kraftstoffen, wir werden sehen. Der Mensch passt sich schließlich an, wenn auch meistens erst, wenn er muss. Auch die Veranstalter rund um Daniel Scheucher und DS Automotive mussten sich anpassen, um 2020 das Auto wie gewohnt zelebrieren zu können. Ihre Location im Schloss Assumstadt in der Nähe Heilbronns war zwar gesetzt (und das schon seit 1769), aber die gesetzlichen Auflagen für ein Event dieser Größe sind neuerdings sehr aufwendig. Maximal 500 Personen auf dem Platz, Maskenpflicht beim Anstehen vor den Imbissbuden und in den Sanitäranlagen und dass man die eigenen Kontaktdaten hinterlässt, ist ja mittlerweile schon Routine. Dementsprechen groß war der Aufwand an Personal, aber um keine künstliche Spannung zu erzeugen: Es hat sich wirklich gelohnt. Tolle Autos, eine angenehme Atmosphäre, interessante Menschen und das schöne Gefühl, dass manches einfach gleich geblieben ist. Daniel und sein Team haben den Ausstellern und Besuchern einen angenehmen Tag und viele neue Eindrücke beschert. Die Mischung der Autos war in der Tat besonders, vom Opel GT mit Airride über den Beachbuggy aus dem Odenwald, bis hin zum Skyline R31 meines Kollegen Christian: in Assumstadt war alles am Start. Das VAG-Lager war wieder entsprechend stark vertreten, aber das repräsentiert ja auch nur die Verteilung bei den Zulassungen in Deutschland: Von daher. Viele Volkswagen? Alles Gut. Die BMWs hatten am Schloss einen ganz besonderen Auftritt, hier waren einige wirklich außergewöhnliche Exemplare dabei. Der e36 von Phoenixx, der Titelbild-02er auf BBS oder das e36-Cabrio mit massiven Dreiteilern und perfekt lasierten Rückleuchten. Wunderbar. Der blaue 7er war ebenfalls besonders, nur auf eine andere Art. Das letzte Bild zeigt übrigens das einzige große Manko des Meetings: Die Zufahrt zum Gelände war für Static-Fahrwerke ein echtes Hindernis und so manche Schürze hat seit diesem Tag einige Kieskratzer mehr auf ihrem Konto. Auch die Benzen haben feist represented. Dreiteiler im Trend. Zahlreich vor Ort waren auch Ford und Opel, meistens cool, ab und zu aber auch etwas seltsam. Ja, wir meinen dich, Furry-Focus. Kommen wir zu den Asiaten. Zu dieser Gattung hatten wir (meine Frau Yvonne, mein USED4-Kollege Christian und ich) jeweils einen Nissan mitgebracht. Zwei S13 und einen R31. Aber wir waren nicht allein: ob Nissan, Honda, Mitsubishi, Toyota/Lexus, Subaru, Hyundai: von fast allen asiatischen Marken standen ein oder mehrere Modelle auf dem Rasen. Banzai! Der Mix machts, auch einige andere Exoten oder Unikate gaben sich die Ehre. Schloss Assumstadt und die exklusiven Legenden, veranstaltet von DS Automotive: Wir sagen Danke für die willkommene Abwechslung und freuen uns auf das nächste Mal, dann hoffentlich mit etwas Lowlife-geigneterer Einfahrt. Denn der Mensch kann sich anpassen, die Frontschürzen nur bedingt.   Text und Bilder: Niels Kreischer – USED4.net Zusätzliche Bilder: Christian Farkas und Yvonne Spilger – USED4.net Die Bilder und noch viele mehr in den nächsten Tagen im Facebook-Album auf www.facebook.com/USED4.net  ...

Album: Drift.de Lauf 4 Hockenheimring...

Alle Bilder vom Herbstdrift am Hockenheimring, veranstaltet von Drift.de, fotografiert von Tobias Kaufhold – USED4.net.  ...

Next Level of Drifting

Niels Kreischer Next Level – So simpel der Name auch ist, so gut passt er gleichzeitig. Dieser heftige Drift-Event in der Nähe von Danzig, also in der nordöstlichen Ecke Mitteleuropas, hat vieles auf die nächste Ebene gehoben. Aber first things first: Next Level of Anreise   Wir waren eine Gruppe von insgesamt 23 Personen, die aus den verschiedensten Ecken Deutschlands und sogar Österreichs anreisten. Distanzen von über 1.000km dabei eher die Regel als die Ausnahme. Und die Hinfahrt über die teilweise richtig miesen polnischen Landstraßen waren dazu eine echte Qual, das Bild täuscht gewaltig. Stattdessen gab es ständig Bodenkontakt von Mitteltöpfen oder Längsträgern: in Polen blieb einiges an Metall auf der Straße hängen. Die teilweise haarsträubenden Überholmanöver mancher polnischer Verkehrsteilnehmer kamen als Sahnehäubchen noch oben auf auf die Torte des Transit-Terrors. Glücklich, dass am Ende, bis auf den Seilzug eines Trailers, alles soweit heil geblieben war, kamen wir dann in Dierschau (Tczew) bei Danzig an. Ein bis drei große Cuba Libre für 16 Zloty (~4€) später und die lange Anfahrt war schnell vergessen.   Next Level of Organization Die Macher von NL haben aus den vergangenen vier Veranstaltungen bereits einiges an Erfahrung gesammelt, aber da die Party jedes Jahr exponentiell wächst, stellen sich auch ständig neue Herausforderungen. Die Marke „Next Level“ ist, Dank des superstarken Marketings im Vorfeld und auch während des Events selbst, mittlerweile wohl so ziemlich jedem Driftfan ein Begriff. Banner, Flaggen, Merchandise: Qualitativ gut gemacht und optisch ansprechend, das Ganze ist durch und durch professionell. Nur der (aufgrund der Sonneneinstrahlung) erhöhte Getränkebedarf konnte von den aufgefahrenen Food Trucks nicht gedeckt werden, dieser Punkt ist noch verbesserungsfähig. Ein weiteres Beispiel für die große Detailverliebtheit der Organisatoren gefällig? Wer fahren wollte, musste sich (natürlich) vorher bewerben und ein aussagekräftiges Bild des Autos mitschicken. Inkl. der Garantie, dass es dann am Tag der Veranstaltung auch exakt so aussehen wird. Aber das ist noch nicht alles: Passt das Auto grundsätzlich zu NL, bekommt der Fahrer vom Team im Falle eines Falles noch einige Gratistipps, wie er sein Fahrzeug doch bitte in Sachen Style Next Level-mäßig zu gestalten haben möge. Das umfasst solche wichtigen Dinge wie Felgen, deren Einpresstiefe, die Gesamtfahrzeughöhe, Bodykits und weitere, ähnliche Punkte. Ein sehr hoher Anspruch also an die Optik der Autos. An das Fahrkönnen der Fahrer sowieso, aber dazu später mehr… Das Gelände des Autodrom Pomorze („Pomorsche“ ausgesprochen) ist groß und modern, der Belag glatt und der Verlauf mit einigen Höhenmetern und sehr vielen Kurven auch klasse geschnitten. Dafür ist der Besucherparkplatz etwas uneben und im wahrsten Sinne des Wortes ausbaubar. Ist das Auto dann aber erstmal geparkt, hat man von den Besucherrängen bzw. aus der Pitlane immer einen Großteil der Strecke im Blick. Sofern man das möchte, natürlich. Das letzte Bild hat übrigens ~120dB.   Next Level of Drifting Go hard or go home oder wie die NL-Organisatoren es ausdrücken: „Don’t be a pussy on the track!“ Das Niveau der Fahrer war unglaublich hoch, kaum Dreher, heftige Geschwindigkeiten, wildeste Tandems und teilweise Drifts über die komplette Strecke. Ballern, Ballern, Ballern.   Next Level of Awarding Ob Tandem, Best Drift Car, Best Team, Forever Broken oder der Globetrotter-Award für die weiteste Anreise (Australien!): Die Preisverleihung ist mit Shoey und Skateboards als Preis auf jeden Fall Another Level.   Next Level of Style (im Fahrerlager) Die Pitlane beim Next Level strotzte nur so vor automobilem Eye Candy. Hot Cars, Cool Dudes, Nice Babes Mein Fazit: Für jeden Drifter und Drift-Fan, der Style und Skills auf eine Stufe stellt, ist Next Level ganz einfach Pflichtprogramm, das man mindestens einmal erlebt haben sollte Punkt. Dazu kommen geile Leute aus ganz Europa und der Welt und eine relaxte Atmosphäre mit Burger, Beer and Beats. Hier treffen sich Leute mit der gleichen Einstellung und mit Bock auf eine richtig geile Zeit. Niels   Andy Kmoch Next Level – Style over Function! „Nächstes Jahr müssen wir da mal mit dem eigenen Auto...