Der Berg ruft! Aber nach was oder wem ruft er denn? Nach JEDERMANN ! Von 10.-12.Mai 2019 fand das Freie Bergrennen bereits zum 12. Mal statt. Das Rennen ist in seiner Art und Weise deutschlandweit einmalig. Über 100 Teilnehmer aus verschiedenen Nationen erklimmen dabei den Berg, und bieten sowohl den Motorsport-Enthusiasten als auch der ganzen Familie ein spannendes Wochenende. Für das Rennen wird die Verbindung zwischen Waldau und Steinbach jedes Jahr zur Bergrennstrecke für Jedermann umgerüstet. Die restlichen 362 Tage im Jahr ist es eine öffentliche Straße. Unter Beachtung von notwendigen Sicherheits-Voraussetzungen kann buchstäblich jeder am Bergrennen teilnehmen, das haben sich die Veranstalter von Anfang an auf ihre Fahnen geschrieben. „Seit 2008 röhren sie wieder, die Motoren auf der Strecke, welche schon in den 70iger Jahren als eine der vielen Wertungsprüfungen der legendären Wartburgrallye genutzt wurde.“, freuen sich Heiko Schilling und Thomas Weser, Veranstalter des Freien Bergrennens für Jedermann. Bei dieser Veranstaltung hat vom Einsteiger bis zum professionellen Fahrer jeder die Möglichkeit, an den Start zu gehen und sein Können unter Beweis zu stellen. Durch die verschiedenen Leistungsklassen gibt es für alle Teilnehmer die gleichen Chancen. Den Beteiligten wird die Möglichkeit geboten, ohne großen finanziellen Aufwand einmal auf einer abgesperrten Bergrennstrecke Motorsportluft zu schnuppern und ein Stück Motorsportgeschichte in der Region mitzuerleben. Abendprogramme runden die vielfältige Veranstaltung ab und sorgen für Abwechslung. So stand der Freitagabend unter dem Motto: „Best of the 90’s“ mit Special Guest Mark-Oh. Am Samstag startete „The Final Show – Heidewitzka Tour“ mit dem DJ Duo Gestört aber Geil und ihrer neuen Single „Vielleicht“. Außerdem legten DJ Wanzel, The Cousins, Wohnzimmer 23, steilhoch3 und Pepper auf. Es ist der Mix aus anspruchsvollem Sport, Nähe zum Publikum und der ganz speziellen Atmosphäre, der den Reiz dieses Rennens ausmacht. Fakten: Streckenlänge: 2,5 km Höhenunterschied zwischen Start und Ziel: circa 155m Anzahl der Kurven: 13 Sicherheitsmaßnahmen: Leitplanken durchgehend Streckenrekord: 1:10:96 (2008) Sicherheitsmaßnahmen Leitplanken durchgehend, teilweise doppelt Geschultes Sicherheitspersonal Sichtkontakt Streckenposten Funk an allen Posten FW/ RTW und Streckenarzt bzw. Notarzt vor Ort Besucherleitsystem In allen Wertungs-Gruppen ist eine Überrollvorrichtung aus Stahl (mindestens eine geschraubte Verbindung/Befestigung) zwingend vorgeschrieben. Es muss in jedem teilnehmenden Fahrzeug mindestens ein Handfeuerlöscher inkl. Schnellauslösesystem vorhanden sein. Detaillierte Informationen sind im Veranstaltungsguide nachzulesen: https://www.freies-bergrennen.de/teilnehmer-info/veranstaltungsguide Meine persönlichen Eindrücke zu dieser Veranstaltung lassen sich in einem Wort zusammenfassen: Phänomenal. Die familiäre Atmosphäre unter den Fahrern aber auch den Zuschauern, Mechanikern, Streckenposten, Fotografen und Veranstaltern ist einzigartig. 2018, als ich zum ersten Mal startete, wurde ich direkt von allen behandelt, als wäre ich seit dem 1. Bergrennen mit dabei gewesen. Der Zusammenhalt ist einfach enorm. Bei Defekten und Problemen wird Teamübergreifend geholfen, repariert und unterstützt. Die Strecke zu fahren und von den Zuschauern angefeuert zu werden ist ein tolles Gefühl und lässt ein bisschen erahnen, wie es sich anfühlt, als Profi bei solchen Veranstaltungen zu starten. Die Teilnehmer starten generell in 3 Gruppen unterteilt: Geladen, Ungeladen, Motorsport Diese drei Gruppen sind dann nach Leistung bzw. Gewicht in weitere Klassen unterteilt um die angesprochene Chancengleicheit zu gewährleisten. Die gefahrenen Zeiten sind allgegenwärtig aber nicht vorrangig. Es wird untereinander gefachsimpelt über Passagen wie „Besengrund“ und die „Mutkurve“. Die Mutkurve kann man theoretisch mit Vollgas durchfahren, wenn man die Strecke kennt, aber nicht jeder hat den Mut dazu. Wo lässt sich noch Zeit sparen? Wie ist die Asphalt Temperatur? Wer fährt welche Reifen und mit welchem Luftdruck etc. Dieses Jahr ist direkt hinter mir als Vorausfahrzeug in einem serienmäßigen Subaru BRZ übrigens Tim Schrick gestartet, somit bekommt der Ausdruck „für Jedermann“ nochmal eine weitere Facette. Ist man dann oben angekommen und hat seine Zeit abgeholt, fährt man zum Abkühlen durch das Dorf und wird enthusiastisch von den Anwohnern begrüßt. „Hupen“ und „Laut“ sind die Aufforderungen, die den Fahrern auf Schildern entgegengehalten werden. Für mich ein besonderes Highlight sind die Kinder, die sich in Ihre Programmhefte Autogramme der Fahrer geben lassen. Ein tolles Event für Groß und Klein. Weiterhin sieht man auch...
Training des 46. Bergrennens in Eichenbühl
gepostet von Niels Kreischer
Mein allererstes Bergrennen und die Faszination hat mich direkt gepackt. Extreme Technik, Millimeterarbeit auf der Straße, absolute Unikate im Fahrerlager (und damit meine ich nicht nur die Autos…), eine brodelnde Atmosphäre vor toller Naturkulisse und das für 10 € Eintritt. Bitte wo gibts das sonst? Da die Wettervorhersage für das eigentliche Rennen am Sonntag äußerst schlecht war (und sich im Nachhinhein als deutlich danebenliegend herausstellte), machte ich mich schon am Samstag zum Training auf den 75km weiten Weg durch den vor Regen und Dunst dampfenden Odenwald. Die kurvige Fahrt bei schlechter Sicht und starkem Regen war genau nach meinem Geschmack, denn mein S13 hatte schon lange nicht mehr die Gelegenheit, so durch die die Gegend gejagt zu werden. Am Ende dankte ich Jesus persönlich, dass mir kein Tier oder Baum vors Auto lief… Es regnete auch noch, als ich in Eichenbühl ankam, also besorgte ich mir erstmal die Presseakkreditierung und zwang mich in einen durchsichtigen Regenponcho (natürlich trug ich noch das USED4-Shirt darunter, also bitte keine falschen Annahmen). Aber kaum war das erledigt, verschwanden die Wolken und die Temperatur stieg innerhalb von einigen Minuten von nasskalten 12° auf schwülwarme 25°. Im Fahrerlager herrschte zu diesem Zeitpunkt bereits emsige Betriebsamkeit, da die verschiedenen Klassen nach und nach zu ihren Trainingsläufen aufgerufen wurden. Hier einige Impressionen… An der Rennstrecke war selbstverständlich auch schon eine Menge los. Und das an einem reinen Trainingstag wohlgemerkt… Ein Beweis für die sprichwörtliche Fantreue zu dieser Veranstaltung, die bereits zum 46. Mal stattfand. Die Teilnehmer der CST-Tropy: 7 Lotus Elise und 1 Opel Speedster Der NSU-Bergpokal: Giftige kleine Biester Die Bergungstruppe hatte umgehend alle Hände voll zu tun. Sieht gefährlich aus? War es auch. 206 RC auf dem Weg zum Gipfel Um der sengenden Sonne zu entfliehen, stieg ich weiter den Berg hinauf, als die an den Ballermann 6 erinnernde Geräuschkulisse mit jedem Schritt lauter und lauter wurde, bis ich die wahrscheinlich bekannteste Kurve dieses Rennens vor mir hatte: Die sogenannte Klinge. Dutzende gut gelaunte Motorsport- und Gerstensaftfans feierten jedes vorbeifahrende Auto als wäre es der aktuelle Formel 1-Weltmeister und hatten aus der erhöhten Position auch einen tollen Blick auf die Straße… Auch ich nutzte die Gelegenheit für einige Schnappschüsse… Opel Kadett C: Die Allzweckwaffe bei Slalom und Bergrennen dank Heckantrieb, niedrigem Gewicht und kurzem Radstand Etwas mehr Gewicht und Radstand, aber dafür wohl auch mehr Leistung: E46 M3 Traumhafter RX7 SA oder FB Ich stieg den Berg weiter in Richtung Ziel hinauf und kam an der Hondakurve vorbei, wo ich Zeuge meiner ersten Rückführung wurde. Für alle Berglaien: Nachdem eine gewisse Zahl an Fahrzeugen den Berg hinaufgefahren ist, müssen sie alle der Reihe nach auch wieder hinunterrollen… Ganz gleich, ob es sich dabei um einen Ex-DTM 190er handelt… …oder um einen fliegengewichtigen Formel-Renner. Porsche 914 mit zeitgenössischem Breitbau E36 mit herzhaftem Klang… Ich wollte unbedingt das Ziel sehen und setzte deshalb meinen beschwerlichen Aufstieg fort, denn mittlerweile war es wirklich sehr heiß geworden. Umso mehr belohnte mich der Anblick auf der Spitze des Bergs: Selbstgebaute Hochstände… …um garantiert den besten Blick auf die rasanten Zieleinfahrten zu haben. Kurz vor Ende des Trainings gab es noch einmal eine Rückführung… Der brutale Ex-DTM-Astra vom KLZ-Racing-Team Wohl kein echter 911 „Flat Nose“, aber der Name passt trotzdem ausgezeichnet, oder? Frischluftgarantie und eine tolle Aussicht in diesem Flitzer unbekannter Bauart. Leider ging der Tag viel zu schnell vorbei und ich konnte mir nur fest vornehmen, 2014 beim 47. Bergrennen-Unterfranken auf jeden Fall auch das Rennen selbst anzuschauen, denn wie toll muss die Stimmung erst sein, wenn es wirklich um die Wurst geht? In diesem Sinne: Wir sehen uns nächstes Jahr auf der Klinge. 🙂 Niels Kreischer – USED4.net Mehr Bilder in Kürze im entsprechenden Facebook-Album und als besonderes Special: Die Menschen hinter dem Bergrennen...
Rennwerk Orange
gepostet von Niels Kreischer
Rezas Sucht nach schnellen Autos ist eine Erbkrankheit. Den BMW 2002ti in der originalen BMW-Farbe „Inka-Orange“ bekam er von seinem Vater vermacht, als dieser seine Rennaktivitäten einstellen musste, nicht zuletzt auch auf Drängen von Rezas Mutter. 😉 Dies geschah bereits vor 15 Jahren und macht man sich nun bewusst, dass Reza erst 30 Kerzen auf dem Kuchen ausblasen muss, stellt man umgehend fest, dass dieser BMW eine Jugendliebe ist. Gibt es einen größeren Liebesbeweis als echten Perserteppich? Seit 1996 nahmen sein Vater und er an Oldtimer-, Gleichmäßigkeits-, und Orientierungsrallyes teil, nachdem sie den 02 mit Hilfe eines maroden Teilespenders wieder fit gemacht hatten. 1999 wechselten sie dann die Positionen, denn Reza übernahm im Yassemi-Racingteam das Steuer und steckte die Ziele etwas höher. Nachdem der Wagen zwischen 2000 und 2001 komplett restauriert und wiederum in Inka-Orange lackiert worden war, begannen Reza und Co. 2003, die notwendigen Modifikationen an Bremsanlage, Achsen, Fahrwerk, Innenraum, Käfig und Instrumentierung vorzunehmen. Sicher nicht die schlechteste Ansicht… 2004 erfolgte dann der lang ersehnte Einstieg in den Slalomsport, bei dem sehr schnell klar wurde, dass die Fahrwerks- und Reifenkombination vollkommen ungeeignet für diesen Zweck war. Aus diesem Grund rüstete Reza ein spezielles Slalomfahrwerk der Firma HANS FAHRWERKTECHNIK samt Sportreifen nach und aus dem gesunden, aber langweiligen Orangensaft wurde ein doppelter Wodka-O. 😀 Wer bei den abgeklebten Scheinwerfern spontan auch an andere Dinge denken muss, soll mir eine Email schreiben. 😉 Im Jahr 2006 erfolgten weitere Fahrwerksoptimierungen und die schwere Serienhaube tauschte ihren Platz gegen ein gewichtsoptimiertes GFK-Teil. Nachdem dieses Gewichtsmanko beseitigt war, konnte auch das Projekt „Bergrennen“ erstmalig in Angriff genommen werden. 2007 brachte dann ein Upgrade in der Kraftübertragung in Form eines Sperrdifferenzials und eines Getrag 5-Gang Sportgetriebes. Die Haftung wurde mit Hilfe von ATS Felgen in 8 x 13 ET1 verbessert, auf denen sich Yokohama Formel 3 Slicks sichtlich wohlfühlen. Damit diese wirklich feiste Rad/Reifenkombi auch unter die eher schmalen Hüften des 02er passen, mussten künstliche Vebreiterungen angebracht werden. Overfender from Hell äääähh Holland. (In der Tat kommt Reza bei den Niederländern extrem gut an. Warum nur?) Da im Rennsport im Allgemeinen – im Bergrennsport aber im Besonderen – jedes Gramm zuviel schmerzt, wurden 2008 die hinteren Seiten- sowie die Heckscheibe gegen ihre federleichten Verwandten aus Makrolon ersetzt. Aus dem identischen Grund löste auch die GFK-Heckklappe ihr schweres Serienpendant aus Blech ab. Für Pragmatiker: Abrisskante Für Liebhaber: GFK in seiner erotischsten Form Im Motosport ist Stagnation Rückschritt. Dieser einfache Satz ist ebenso wahr wie kostenintensiv. 2009 zog daher ein neuer Motor in den 02 ein, um das Leistungsgewicht diesmal von der anderen Seite her zu reduzieren, zusätzlich erfolgten weitere Fahrwerksmodifikationen und es gab einmal wieder neue Reifen, die dann im Jahr 2010 erneut fällig waren. (Man könnte fast vermuten, Reza würde mit dem 02 Driften, aber auch Gripfahren kostet Gummi.) Schwarzes Gold auf einem fünfzackigen Stern. In dieser Saison nun erfolgt eine Pause, in der Auto und Fahrer sich regenerieren und auf neue Großtaten vorbereiten wollen, um ihre bisherigen Erfolge wie z.B. den 1. Platz in Walldürn 2007 und einen sehr guten 3. Platz 2010 beim Bergslalom in Zotzenbach noch zu toppen. Wie der Titel „Rennwerk Orange“ vermuten lässt, spielt das Thema Farbe eine große Rolle und zieht sich durch das Projekt wie ein roter, pardon, orangefarbener Faden. Im Sinne der Corporate Identity tragen sowohl das Teamzelt, als auch die beiden Teamfahrräder den Farbton des 02 und Reza ist dank dieser auffälligen Lackierung in der Slalomszene bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund. So sehen ihn die Rehe im Wald, kurz bevor´s …. ^^ Danken möchte Reza in erster Linie seinem Vater und seinen zahlreichen Unterstützern...