Japan – A Lovestory

Ich hatte mir fest vorgenommen, zu meinem 30. Geburtstag etwas zu unternehmen, das ich nach Möglichkeit für immer in Erinnerung behalten würde. Als ich dann nach einem langen Flug gemeinsam mit meinem Bruder den Flughafen Tokio-Narita verließ, war mir sofort klar, dass mir das gelungen war. Nach dem obligatorischen „Guck mal: ein Crown“-Moment könnte man meinen, dass die Faszination recht schnell abebbt – dem war aber nicht so. Also schnell die Koffer ins Hotelzimmer geschmissen, im 7-Eleven zwei Asahi „Biru“ gesnackt und planlos durch die Nacht im Bezirk Oshiage (Tokio Skytree) gelaufen. Könnte es etwas Schöneres geben? Highlight jagte Highlight. Gleich am zweiten Tag liehen wir uns einen GT86 aus und fuhren in die Berge nach Kawaguchiko, um Fuji-San zu sehen. Herbstlaub und -licht taten hier natürlich ihr Übriges, um uns jedes andere Reiseziel für immer zu verderben. Selbstverständlich hielten wir auf dem Rückweg nach Tokio bei UpGarage und verfuhren uns auf dem Weg nach Daikoku ebenso selbstredend. Übrigens ein Umweg, der mit lächerlichen 2000 Yen quittiert wurde… Durch Zufall wurden wir zur Tokio Car Show eingeladen. Ja, solche Zufälle gibt es in Japan. Was sich nun anschloss, waren drei Wochen schönsten Herbstwetters in Tokio, Ito, Kyoto, Osaka, Kagoshima und Fukuoka. Ahja, wer von Osaka nach Kyushu über Nacht reisen möchte, kann das entweder im Zug, Bus oder wie wir, auf der Fähre nach Kagoshima tun. Zurück in Tokio nach Nächten in Shibuya, Shinjuku, Ueno und Oshiage galt es, nur noch eines zu erleben: Ginza. Während wir uns auf der Tokio Motor Show gegenseitig auf die Füße getreten waren, um das neue GT-R -Konzept sehen und fotografieren zu können, konnten wir uns das Auto später in aller Ruhe im Nissan Crossing aus nächster Nähe anschauen. So ist das manchmal. Das würdige Ende einer unvergesslichen Reise? NEIN! Wie könnte man aus Tokio abreisen, ohne noch einmal mit einem GR86 nach Gunma zu fahren und von dort aus zum Haruna-San. Ein kleiner Zwischenhalt im D´s Café durfte selbstverständlich nicht fehlen. Rückblickend haben wir eine Theorie aufgestellt, wieso die Autokultur in Japan weiterhin einen so hohen Stellenwert hat: Hier gelten Fahrzeuge – ganz gleich, ob auf Hochglanz polierte LKW oder Sportwagen – zu Statussymbolen und werden entsprechend behandelt und gepflegt. Fahrzeuge werden bewusster genutzt. Gerade in den Großstädten gibt es keinerlei Notwendigkeit, auf die öffentlichen Verkehrsmittel zu verzichten. Wer also das Fahrzeug wählt, tut das nicht, weil es keine schnellere, günstigere, saubere oder bequemere Transportmöglichkeit gäbe. Es tut es rein aus Überzeugung und Freude. Bilder und Text: Max Schneegans – USED4.net Alle Bilder des Japan-Trips ab morgen in einem...

Cars of Sansibar

Bilder : Niels Kreischer –...

2023 – Was für ein Jahr!

In den vergangenen 12 Monaten war so viel los wie noch nie in meiner persönlichen USED4-Laufbahn.Richtig viele neue Events und tolle Erlebnisse. Es war einfach aufregend, dieses 2023. Deshalb hier und jetzt mein Rückblick auf alle Veranstaltungen, bei denen ich letztes Jahr persönlich dabei war und für USED4 Bilder und Artikel produziert oder gefilmt habe. Im Januar ging es erstmal gemütlich los mit dem Update der Bluebird Diaries-Reihe. Aktuell gibt es nichts Neues vom Birdy, weil sich die Lackierung verzögert. Aber Teil 3 wird kommen, ganz sicher. Im gesamten Frühjahr ’23 liefen dann die Vorbereitungen für unser eigenes Event, das S-FEST. 2023 lautete das Motto „STYLE IS KING“ und königliche Auftritte gab es wahrlich einige. Mit einer Rekordzahl an teilnehmenden Autos und Besuchern war das S-FEST eins der absoluten Highlights für mich. Und 2024 setzen wir das Ganze natürlich fort: S-FEST ’24 – STYLE ALL DAY. Keine fünf Tage später war ich dann bereits in Allstedt, auf dem Main Event des SXOC e.V.Das Licht und die ganze Stimmung waren einfach traumhaft (Fiebertraum, Albtraum, Feuchter Traum, sucht euch was aus) und so nannte ich den Artikel entsprechend: Allstedt 2023 – Sweet Summer Haze Ein absolutes Erlebnis war auch unser Trip zum Ultrace 2023 nach Wroclaw (Breslau, Polen).Ein automobiler Brecher neben dem anderen und wir durften mit unseren S-Chassis sogar auch dabei sein. Der Dialog mit USED4-Editor Andy Kmoch über das Erlebte vor Ort war eine neue Art, euch unsere Sichtweisen zu vermitteln und kam sehr gut an. Nicht ganz so international, aber trotzdem sehr interessant, war der PS Plausch bei einem Oldtimer-Restaurationsbetrieb bei uns in Messel. Spezialisiert auf Engländer, waren auch entsprechend viele Preziosen von der Insel da. Vorteil für uns: 1.000 m Anreise statt 1.000 km wie nach Polen. Nach langer Pause waren wir auch endlich mal wieder beim K-SIDE dabei und das natürlich mit eigenem Auto. Ein wirklich tolles Treffen da im tiefsten (hehe) Bayern und für uns schon so etwas wie Tradition. Night Meet in Mittelhessen: JDM und KDM only. Das durften wir uns (und euch) natürlich nicht entgehen lassen. Das Facebook-Album dazu erschien im August. Und noch ein Event in der Motor City Messel: die Messel Motor Klassik. Wir sind im Orgateam engagiert und es macht wirklich großen Spaß, die vielen verschiedenen Old- und Youngtimer am ersten Sonntag im September auf den Messeler Marktplatz rollen zu sehen. Cherries & Berries – damit sind die rotblau leuchtenden Lampen auf US-Polizeiautos gemeint, aber eben auch ein cooles Treffen mit tollen Autos. Wir waren mit dabei und haben ein Facebook-Album für euch gezaubert. Im September gab es dann eine Premiere für USED4.net: unser erstes eigenes Youtube-Video!A Morning in the Woods – ein spannendes Interview mit dem lässigen Lucas über seine super stylishe S13. Und das sollte nicht das einzige Video im Jahr 2023 bleiben… Kochkäse, eine leckere Spezialität aus Hessen. Auf die Idee, ein Autotreffen danach zu benennen, muss man erstmal kommen. Aber ist einfach eine tolle Kombination, genauso wie der Kochkäse auf dem Schnitzel. Und ja, das ist ein echter BMW M1. Ende Oktober veröffentlichte ich dann den Artikel über den Porsche 964 eines guten Kumpels.Wir sind für die Bilder extra auf die Nordschleife gefahren und ich bin wirklich stolz auf das Ergebnis:NÜR Porsche DIE Konstante in meinem USED4-Kalender überhaupt ist die ESSEN MOTOR SHOW. Seit 2012 war ich bei jeder Ausgabe dabei und auch dieses Jahr ließ ich mir diese Tuningexplosion im Ruhrgebiet nicht entgehen. Last but not least das Video Nr. 2 – Wieder eine S13, aber das ist eher Zufall. Das Wichtigste war für uns eigentlich die Location: das Hotel B’Mine am Frankfurter Flughafen mit seinen grandiosen Car Lofts. Und so heißt unser Video auch: Car Loft of Love Das war mein Jahr 2023 – was für ein Ritt. So viele Menschen, so viele Emotionen, so viele Bilder, so viele Stunden für deren Bearbeitung und so viele Kilometer. Einfach wunderbar. Ich liebe, was ich tue...

Making-of: Car Loft of Love

Die Making-of-Bilder des Car Loft of Love-Videos: Die Dreharbeiten fanden im Oktober im und um das B’Mine-Hotel Frankfurt statt. Vielen Dank, dass wir dort drehen durften. Bei dem Wagen handelt es sich übrigens um einen NISSAN 200 SX S13, Baujahr 1989. Der Instagram-Account der Besitzerin: That Milleniumjade S13 USED4.net auf Instagram: USED4.net USED4.net auf Youtube: USED4.net Youtube – Channel B’Mine Frankfurt auf Instagram: B’Mine Frankfurt Bilder und Text: Niels Kreischer –...

Dez05

EMS 2023 – FAST FOOD

Die Essen Motor Show im Schnelldurchgang: wir haben doch keine Zeit. In vier Stunden über die Messe. Essen als Fast Food quasi. Und los gehts! Prio 1 sind die Hallen 5, 6 und 7. Also die tuningXperience. Hier findet man, was das Tunerherz höherschlagen lässt und den Hunger auf saftig Getuntes stillen kann. Ob R32 GT-R, Audi R8, Lotus Esprit, Supra MKIV und V, Lexus LS, 370Z mit VR38DETT oder geslammte 3er und 7er: Die tuningXperience macht nicht satt, sondern vielmehr Lust und Appetit auf Nachschlag. Aber bitte gerne… Eines der typischen Merkmale von Fast Food ist das sprichwörtliche Überfressen: man bekommt einfach nicht genug, weil alles so gut schmeckt. RX7 SA und FD, W126, Porsche 944, S15, Fiat Cinquecento, noch mehr Lotus, Jaguar, Ferrari… Die Auswahl ist so riesig, alles sieht toll aus, man möchte am liebsten überall zugreifen. Und dann gibt es quasi als Nachtisch noch echte Youtube-Stars: die Nightride-Jungs waren mit Kevin vor Ort, ihrem Motorrad-Kei-Car. Ihre erste Essen Motor Show. Ob sie ihnen geschmeckt hat? Old- und Youngtimer machen den Hauptteil der tuningXperience aus, dabei kommen die meisten Leckerbissen aus Deutschland, Japan oder Italien. Mit einigen wenigen Delikatessen von der Insel, aber Great Britain war ja schließlich noch nie für sein Essen berühmt. Nach dem tollen Menü der tuningXperience, ging es weiter in die übrigen Hallen, in denen Hersteller, Aftermarket-Anbieter und Händler ihre Stände aufgebaut haben. Teilweise sehr appetitlich angerichtet. Auch hier spürt man den Einfluss von Youtube massiv. Würde man alle Stände und Autos der Content-Produzenten auf dem Kanal mit dem weißen Pfeil auf rotem Rechteck von der EMS subtrahieren, bliebe nur eine richtig schmale Kost übrig. Speaking of lecker Youtube-Videos: Kennt ihr unseren eigenen USED4-Kanal eigentlich schon? Ein absoluter Leckerbissen der diesjährigen EMS war die Jägermeister-Sonderschau. Ein Appetithappen neben dem anderen und alle in der legendären Farbe des Kräuterlikörs mit dem Hirschen: Trinken ist mindestens so wichtig wie Essen, soviel ist klar. Weitere Delikatessen von der Messe folgen hier. Wem da nicht der Mund wässrig wird, der hat einfach kein Autoherz. Nach zwei Jahren mit eher abgespecktem Programm, ist die EMS gefühlt wieder mit praller Speisekarte dabei. Ein abwechslungsreiches, buntes Menü, das für alle Geschmäcker etwas bietet: von der Hausmannskost bis zum absoluten Sterne-Gericht. Und damit meinen wir nicht (ausschließlich) Mercedes. Die Firma ChromeCars aus Jena hatte in diesem Jahr ein Gericht der Extraklasse serviert, bestehend aus mehreren Gängen. Da wäre zum Einen der John Player Special – Rennwagen – Schmaus. Den Vogel gänzlich abgeschossen hatten sie aber mit dem Fast & Furious-Snack: originale Filmautos, darunter auch die Mona Lisa-Originalkarosse, neben dem einzigartigen Powerhouse Amuse R1 Skyline, bekannt aus dem kürzlich erfolgten (Restaurant-)Besuch von Editor Andy Kmoch bei ChromeCars. Egal, wie viel man vorher bereits konsumiert hatte, ein derartiges Auffahren von originalen Film-Ikonen, passte immer noch rein. Quasi in den Nachtisch-Magen. Pappsatt und überglücklich rollten wir dem Ausgang entgegen: EMS ’23 das war Fast Food und es war verdammt lecker! Auf unserer Facebook-Seite wird es ab morgen mindestens zwei Themen-Alben mit vielen weiteren Bildern der EMS geben: Tuning und Race. Seid gespannt. Bilder und Text: Niels Kreischer –...

Das deutsche Epizentrum der Filmautos: Chromecars

Als wir am vorletzten Donnerstagabend nach Jena aufgebrochen sind, dachte ich zumindest, dass ich weiß, was mich erwartet. Klar, Chromecars war mir vorher schon lange ein Begriff. Das ist in Deutschland und vermutlich Europa die größte Sammlung von echten Filmfahrzeugen und generell Autos, die eine Geschichte zu erzählen haben. Eine sehr gute Auswahl davon gab es am vergangenen Wochenende in der Jenaer Sparkassen Arena beim ersten eigenen Chromecars Event zu sehen. Dieses hieß ganz simpel „Chromecars Live“. Wir waren zum Pre-Evening eingeladen, an dem man die Autos noch mehr aus nächster Nähe begutachten konnte und dazu war Craig Lieberman vor Ort und offen für einen kleinen Plausch über die The Fast And The Furious Filmfahrzeuge. Hat man die Sparkassen Arena betreten, wurde man direkt mit einem Auto begrüßt, bei dem wirklich jeder Fan von Actionserien der 80er Jahre feuchte Augen bekommt: B.A.´s Dienstwagen, mit dem er das gesamte A-Team in der gleichnamigen Serie von Fall zu Fall chauffierte. Das passende „Equipment“ ist immer an Bord. Dieses Auto hier von den „Dukes Of Hazzard“ kennt ihr auch alle, richtig? An dieses bis auf wenige Zentimeter herantreten zu können, war schon sehr besonders. Aber noch viel besonderer war es bei diesem hier: „Eleanor“ aus „Nur Noch 60 Sekunden“ gab es für den Film auch mehrfach, dieses Exemplar hier ist am besten erhalten. Da ich anfangs die „The Fast And The Furious“ Reihe erwähnt habe, folge nun mein bis zu dem Zeitpunkt absolutes Highlight: einige der tatsächlich genutzten Filmfahrzeuge aus den ersten drei Teilen. NOS Baby! Jesses Jetta: jetzt sogar mit Bremssätteln Schön zu sehen ist bei allen Autos, dass die Drehtage nicht spurlos an ihnen vorbei gegangen sind. Jedes Auto erzählt eine kleine Geschichte. Außerdem ist Hollywood nunmal Hollywood: So sind die Lackierungen teils nur gut für die Leinwand… …und teilweise wirklich richtig gut. Preisfrage: aus welchen Filmen sind diese Fahrzeuge? Einen GM Futurliner gab es auch zu sehen. Auch wenn es nicht so wirkt, dieser ist aus den 1930er Jahren und nur einer von elf jemals gebauten Exemplaren. Die Busse wurden ursprünglich für die sogenannte „Parade of Progress“ konzipiert – eine pompöse Roadshow, die GM veranstaltete, um seine neuesten Fahrzeuge und Technologien im Inneren der Futurliner-Busse vorzuführen. Neun Fahrzeuge sind heute noch bekannt, zwei gelten als vermisst.  Der Cadillac Eldorado aus Besitz und mit Einschussloch von Elvis Presley. An diesem Punkt war ich bereits mega happy und dankbar, das alles gesehen zu haben. Wie gesagt, ich dachte, ich wüsste über alles Bescheid, was mich an diesem Abend erwarte würde. „Wollt ihr noch unsere heiligen Hallen sehen?“ – Und ob! 10 Minuten später bogen wir in einem Industriegebiet im Jenaer Umland auf ein unscheinbares Gelände ein und standen Minuten später im Chromecars Headquarter. UFF! Okay, damit hatte ich nicht ansatzweise gerechnet. Abgesehen von Magazintischen mit Lamborghini-Motoren darunter und einer generell äußerst geschmackvollen Einrichtung, gab es eine derartige Bandbreite an Autos zu sehen, dass es schwer fällt, etwas vergleichbares zu finden. Ein spezieller Anblick hat mich hier besonders um Luft ringen lassen. Allen Fans von japanischer Tunerkultur und Gran Turismo Spielern ist dieses Auto sehr gut bekannt: Der Amuse Carbon R. Gebaut vom leider nicht mehr existenten Tuner Powerhouse Amuse, ist dies die wohl extremste Version eines Nissan Skyline R 34 GT-R, die man erschaffen kann. Mit nur knapp über 1000 kg und 600 PS wurde ein Auto für die Rennstrecke erschaffen, welches Anfang der 2000er reihenweise Rundenrekorde in Japan brach. Gebaut wurde das Auto aus einer neuen Rohkarosse mit so viel Carbon, wie möglich ist. Aus diesem Grund hat dieses Auto auch keine Fahrgestellnummer. Der benachbarte R 34 GT-R von Nagisa Auto hat eine ähnliche Historie. Außerdem fand man hier alle möglichen Skyline-Varianten in den seltensten Farben und Varianten vor. Habt ihr schonmal vom R 35 GT-R T-Spec gehört? Dies ist ein auf 100 Einheiten limitiertes Sondermodell ausschließlich für die USA und den japanischen Markt. Dieser hier, ist der einzige jemals gebaute...

Hockenheim Classic 2023 (Album)...

Die Bilder zur diesjährigen Hockenheim Classic Bilder: Marcus Hackner –...

Endlich Porsche…Besitzer

Kapitel I – ein neuer Porsche in der Hood Wie ich in meinem letzten Artikel schon angedeutet habe, gibt es seit nun über einem Jahr ein neues, in Theorie mobiles, in Praxis aber immobiles Projekt in meiner Einfahrt. Und meiner Werkstatt. Aber dazu, wie immer, später mehr… Was auch langsam zur Gewohnheit wird, ist das Springen durch Raum und Zeit, um eine Geschichte aufzubauen. Und über die kommenden Artikel werde ich das Ganze so übertreiben, dass euch die Handlungsstrang von Loki, wie die Protokollsverlesung des letzten Kegelabends der Kegelfreunde Klein Hoseaus e.V. vorkommt. Juli 2022 Ich hatte gerade meinen alten Daily verkauft und entsprechend eine Autokauf-große Menge Bargeld, welche mir gefühlt ein Loch in die Tasche brannte. Die Segel im neuen Daily für den Urlaub im schönen Frankenland gesetzt, packte ich diese Summe mit zu den Urlaubssachen… man weiß ja nie. Urlaub, Urlaub alles cool. Kleinanzeigen überprüfen, aha aha nix dolles. Mitte der Woche klingelten meine Shitboxsensoren aber so sehr, dass quasi alle meine anderen Sinne ausgeschaltet wurden… Der günstigste Porsche 944 im Land? 45 Minuten von unserer Unterkunft entfernt? Say no more. Ich zierte mich dann noch ein paar Tage, bevor ich den Verkäufer anrief und einen Termin vereinbarte. Procrastination at its best… Der sehr nette Verkäufer, hallo Lukas, hatte den Wagen eigentlich gekauft, um Blechteile für seinen, rostsituativ deutlich schlechteren 44er, herauszuschneiden. Nach intensiver Bestandsaufnahme kam er aber zu dem Entschluss, dass die Karosse zu schade zum Zerflexen sei und holte raus was er brauchte und inserierte sie anschließend bei einem bekannten Kleinanzeigenportal. Automatik und fast nichts mehr dran? Die meisten nennen es Müll, ich nenne es Potenzial. Aber ich bin auch Romantiker… Also Handshake und nochmal nachgefragt, wie das nochmal mit der Lieferung wäre – „Ja klar geht!“ – alles klar, Dankeschön. Dass das Reiseziel Berlin sei, sagte ich erst nach der Zusage. Ist ja nicht mein erstes Rodeo. Am Tag der Lieferung war ich gerade mit einer äußerst prominenten viralen Krankheit Zuhause und konnte nicht einmal selber Abladen helfen. Also musste mein Kumpel Jonas einspringen, danke dafür! Das erste Mal sichten was ich da wirklich gekauft habe. Da alle Fahrzeugpapiere vorhanden waren, fand ich also schnell raus, wer der letzte Besitzer war und wann das Auto das letzte Mal deutsche Autobahnen unsicher machte: 1998! 24 Jahre abgemeldet und damit zehn Jahre länger runter von der Straße, als auf der Straße gewesen. Ufff. Die internationale Stalking Maschine vom Alphabet Konzern angeschmissen und den Personenkreis eingeschränkt, wer tatsächlich der letzte eingetragene Besitzer sein könnte. Mal eine Mail schreiben schadet ja nicht… Noch am selben Tag rief mich eben jener letzter Fahrer meines Porsches an und wir hielten einen sehr angenehmen Plausch… 1998 hatte der Wagen leider einen Motorschaden und eine Instandsetzung kam finanziell zu diesem Zeitpunkt nicht in Frage, weshalb er kurzer Hand an die Werkstatt, in der er stand, verkauft wurde. Diese muss ihn dann eine Weile stehen gelassen haben, bis man schließlich anfing, den Wagen zu schlachten. Allerdings wurden sämtliche Teile immer mit Verstand ausgebaut und so entfernt, dass man ihn hätte jeder Zeit wieder komplettieren können – Bremsleitungen verschlossen, alles abgeschraubt und nicht abgerissen oder geflext. Und kaum 24 Jahre später kommt auch allen Ernstes Dr. Frankenstein aus Berlin und möchte den Patienten wieder zum Leben erwecken. Da ich anfangs noch keinerlei Teile hatte, geschweige denn einen Überblick was ich wirklich alles brauchen würde, nahm ich in Angriff, was nur mit Blut und Schweiß machbar wäre. Dazu zählte etwa, gefühlt 100 tkm Kabel für furchtbare 90er Audio-Basteleien zu entfernen, das bisschen Flugrost was der Vorderwagen hatte zu behandeln und die Radhäuser händisch zu waschen. It ain’t Trockeneisstrahlen, but it’s honest work… Was braucht jedes Auto, unabhängig jeder sinnvollen Bedarfsliste für Projektautos? Klar, Räder auf denen das Auto stehen kann. Ja ok, meine Motivation brauchte diesen Schritt eventuell auch. Auch wenn ich nur zwei der Räder auch tatsächlich am Auto befestigen konnte, in fortbestehender Ermangelung...