Bluebird Diaries Part 2
Fortsetzung der Reihe „Wir machen unseren ’89er Bluebird wieder fein.“
Die in Teil 1 bereits angesprochende Kotflügelthematik (beide verrostet) stellte sich nach und nach als richtiger Stolperstein heraus.
Nach einem üblen Fehlversuch bei einem der gängigen Online-Händler (geliefert wurden Kotflügel von einem NISSAN Sunny und einem NISSAN Almera, die wir auf eigene Kosten als Sperrgut zurücksenden mussten), versuchten wir unser Glück beim freundlichen NISSAN-Händler.
Beide Kotflügel waren tatsächlich noch bestellbar, allerdings zu Preisen von >300€ das Stück. In Summe würden die beiden Teile dann fast den Kaufpreis des kompletten Bluebirds erreichen.
In den sauren Apfel beißend, bestellten wir trotzdem, nur um kurze Zeit später erfahren zu müssen, dass der rechte Kotflügel direkt nach Bestelleingang storniert worden war.
Der linke Koti kam dann tatsächlich nach mehreren Monaten Wartezeit an und das ausgegebene Geld war schnell vergessen:
OEM-Neuteile sind einfach immer wieder wunderbar. 🙂
Aber nur einer von zwei Kotflügeln ist ja bekanntlich erst 50% und alle weiteren Versuche, neuwertigen oder auch gebrauchten Ersatz zu bekommen, schlugen über einen Zeitraum von einem Dreivierteljahr fehl.
Unter anderem fuhren wir sogar bis nach Bremen, da dort ein Bluebird auf einem Schrottplatz stand, dessen vordere Kotflügel laut Verkäufer noch intakt sein sollten.
Leider zeigte sich der linke Koti aber in einem noch schlechteren Zustand als unser jetziger (auch wenn das vorher unmöglich schien).
Dafür entledigten wir den roten Bluebird dort seines halben (ebenfalls braunen) Innenraums.
Während der andauernden Suche nach einem rechten Kotflügel kümmerten wir uns parallel auch um das ebenso drängende Thema Felgen:
Die montierten Räder vom Typ ATF (Auto Tuning Flick) in den Dimensionen 7×15 ET 37 mit 205/60 R15 waren in einem miserablen Zustand.
Aber wir wollten sie trotzdem weiterverwenden und so kam eine Methode zum Einsatz, die altem Metall einen glänzenden neuen Auftritt verschaffen kann:
Hochglanzverdichten.
Der Wert der Felgen steigt dadurch von ca. 0 Euro auf vielleicht 100-150 Euro, das Verdichten selbst hat allerdings 500 Euro gekostet.
Aber darum geht es ja schlißlich nicht (oder?), stattdessen sind schöne Fünfspeichenfelgen mit Patina, Papieren und in passenden Maßen ein unschätzbarer Vorteil in der heutigen Zeit, in der man alte Felgen ohne Zulassung quasi nicht mehr legalisiert bekommt.
Mit den neuen 205/60 R15 Hankook sieht das Ganze jetzt so aus. Eine Tieferlegung steht noch auf der To-Do-Liste.
Eine andere Baustelle waren die Scheinwerfer, die beim Facelift-Modell T72 eine elektrische Leuchtweitenregulierung serienmäßig haben.
Über die Jahre waren die Gehäuse undicht geworden, so stand auch hier eine Revision an.
Beim Zerlegen fiel uns auf, dass der Reflektor im Laufe der Zeit auch gelitten hatte und das Chrom wie eine getrocknete Flusslandschaft wirkte.
Auf die Lichtverteilung und auch die Helligkeit hat das sicher keinen positiven Einfluss.
Also forschten wir im Netz nach einer Möglichkeit, die Reflektoren neu beschichten zu lassen, fanden einen Anbieter und waren am Ende mit dem Ergebnis auch rundum zufrieden.
Die Lampen haben wir neu abgedichtet und die Glas-Streuscheiben von innen und außen gereinigt. Wie man auf den Bildern sieht, haben wir auch die Metallteile neu verzinken lassen. Ein Scheinwerfer soll schließlich auch gut aussehen, wenn man genügend Scheine geworfen hat.
Zwischenzeitlich hatten wir auch endlich Erfolg beim Auftreiben eines linken Kotflügels und so war der Bluebird karosserieseitig endlich wieder komplett.
Aktuell hat er auch frischen TÜV bekommen, nachdem ein Flexrohr im Auspuff und die Achsmanschetten an der Vorderachse erneuert wurden.
Als nächstes steht ein Zahnriemenwechsel an (d.h. Zahnriemen, alle Keilriemen, Wasserpumpe), da das letzte Wechseldatum unbekannt ist und wir kein Risiko eingehen wollen.
Denn nichts ist ärgerlicher, als am falschen Ende zu sparen und dann plötzlich mit größeren Schäden und Folgekosten konfrontiert zu sein.
So ein Oldtimer-Projekt ist am Ende immer teurer, als man vorher geplant hat. Und es dauert auch immer länger, als man sich vorher vorstellen konnte.
Aber es lohnt sich, finden wir.
Wer der gleichen Meinung ist, darf gespannt sein auf Teil 3 der Bluebird Diaries, wenn es dann um die Komplettlackierung des Birdys geht.