Nico bei Nissan: Trip ins JDM-Wunderland

Stell dir vor, du bist schon immer ein großer JDM-Fan und stehst ganz besonders auf Nissan.

Wie sähe denn so deine Bucket-List für einen Japan-Trip aus?

Wenn sie zufällig einen der folgenden Punkte enthalten sollte…

Nismo Festival

Nissan Heritage Collection

Omori-Factory

GarageMaK

TopSecret

Yashio Factory

Autobacs

Daikoku

…haben wir dank unserem Gast-Editor Nico aka „S15R-Berlin“ richtig was zu bieten für dich.

Aber schön eins nach dem anderen, also genauso wie beim Einsteigen in die Tokioter U-Bahn.

Ab jetzt übernimmt erstmal Nico die Moderation:

„Nismo Festival:

Der Traum eines jeden Nismo Liebhabers – bei diesem Event werden jedes Jahr verschiedene Rennwagen aller Epochen der Motorsportgeschichte rausgeholt.

Mit viel Glück kann man sogar Mitfahrten buchen und in einem Rennwagen der Vergangenheit oder gar der Gegenwart Platz nehmen. Leider waren die Tickets bereits ausverkauft, als ich versuchte, welche zu kaufen.

Wenn man durch alle die Boxen läuft und so viele Rennwagen von Postern oder alten Zeitschriften wieder erkennt, möchte man am liebsten niederknien.

Auch wenn auf dem Nismo Festival nicht nur Rennwagen ausgestellt werden, sondern artgerecht auf der Rennstrecke bewegt werden, kann man noch viel mehr erleben.

Mein Glück war, dass 2019 das 50-jährige Jubiliäum der GT-R Geschichte war und somit schon auf der Anreise zum Fuji Speedway R32, R33, R34 GT-Rs keine Seltenheit auf der Autobahn waren.

 

Alle namenhaften Tuner waren ebenfalls vertreten und haben teils ihre Artikel zu günstigen Preisen rausgehauen. Beispiel: Bride – deren Sitze waren innerhalb der ersten 5 Minuten nach Eröffnung verkauft.

 

Nissan Heritage Collection:

Es war für mich, neben der Reise nach Japan selbst, der größte Traum in diese Sammlung zu gehen. Dank Soufian hatte ich frühzeitig einen Termin bekommen.

Als sich das Tor öffnete, wusste ich gar nicht, wo ich zuerst hinschauen sollte. Als Motorsportfan hab ich mich dann entschieden, zuerst in die Motorsport-Abteilung zu gehen.

Neben den originalen Fahrzeugen wie dem Gr. A R32 GT-R, den Keiichi Tsuchiya gefahren ist, ist mir auch ein deutscher Name neben Florian Strauß in die Augen gesprungen: Lucas Luhr.

Einige kennen ihn vllt von Ring Police und IronForce Racing. Was ich bis dato nicht wusste: Er ist GT1 gefahren und mit dem Nissan GT-R GT1 auch Weltmeister geworden.

Natürlich konnten auch all die anderen Fahrzeuge unter die Lupe genommen werden. Ebenfalls ein weiterer R32 GT-R Gr. A, ein R33 GT-R GT500 und ein R34 GT-R GT500.

Diese standen extra seperat und konnten hautnah in Augenschein genommen werden.

Auch bin ich natürlich die anderen Fahrzeuge abgelaufen. Jedoch hab ich mich so in die Sammlung verliebt, das trotz Hundeblick und dem vollen Charme spielen lassen, ich nur 10 Minuten länger drin bleiben durfte, als andere.

 

Omori-Factory:

Bevor ich zur Nissan Heritage Collection fuhr, musste ich natürlich bei der Omori Factory halten.

Viele der Fahrzeuge, die dort umgebaut werden, standen teilweise schon auf dem Nismo Festival. Diese werden in der Modellbezeichung durch „ClubSpec“ ergänzt.

Natürlich konnten durch die weltweit berühmt gewordene Glaswand auch wieder weitere Fahrzeuge betrachtet werden. Ebenso haben die Pokale an der Wand und auch der Shop meine volle Aufmerksamkeit genießen dürfen.

 

GarakeMaK:

GarageMak liegt in Nagano, das ca. 260km von Tokyo entfernt ist.

Da ich einen Mitsubishi Lancer Evo Wagon als Mietwagen hatte, musste ich natürlich auch mit Auto dort hin fahren.

Die Maut und der Wagen selbst sind nicht gerade günstig, aber Hey den Urlaub machst du schließlich nur einmal. (Aktueller Stand. Hehe.)

Als ich ankam, konnte ich bereits mehrere Z34 entdecken, GT-Rs und einen Evo der fast völlig auseinander genommen war. Auch war gerade auf dem hauseigenen Dyno eine S14 mit SR22VET Motor zur Abstimmung. Ziel: 700PS.

Dieser Evo war übrigens Opfer des Taifuns, der vor kurzem Japan heimgesucht hatte und war komplett unter Wasser gestanden. GarageMaK restauriert das Fahrzeug nun von Grund auf für den Kunden.

 

TopSecret:

Um ganz ehrlich zu sein, wollte ich dort einfach nur mal vorbei fahren und machte mir nach einigen Aussagen von Freunden nicht viel Hoffnung, auf das Gelände zu kommen.

TopSecret besitzt drei Locations. Eine für Karosseriearbeiten, eine als Hauptsitz und die letzte für wohl für die Motortuningarbeiten und -abstimmungen (Vermutung, wer es besser weiß, bitte Bescheid geben)

Als ich beim Hauptsitz ankam, putzte gerade jemand ein Auto und ich fragte ob ich aufs Gelände darf und mich umschauen darf.

Ich wurde sehr freundlich begrüßt und auch auf den Showroom hingewiesen. Dies war ein kleiner Shop, in dem keinerlei Autos ausgestellt sind, sondern nur Werbeartikel und andere Artikel verkauft werden.

Als ich aus dem Showroom zurück kam, schaute ich mich auf dem Hof um und schaute in die Garage rein.

Ich wurde darauf hingewiesen, doch bitte keinerlei Bilder von der Halle oder dessen Inhalt zu machen, aber gern von den Fahrzeugen auf dem Hof.

Dort stand auch der berühmte VR32 GT-R. Dieser hat nicht nur das R35 Interior drin, sondern auch den Motor, die Bremsen, das Getriebe und die Spiegel.

Gewöhnungsbedürftig für mich als jemand, der den R32 GT-R so mag, wie er ausgeliefert wurde. Trotzdem ist die Arbeit sehr zu schätzen, die dafür vollbracht wurde.

Während des Gespräches mit einem Mitarbeiter kam gerade Smokey Nagata aufs Gelände. Der Mitarbeiter erwähnte kurz auf japanisch, dass ich aus Deutschland sei und Smoky kam völlig unerwartet auf mich zu und begrüßte mich per Handschlag.

In diesem Moment und auch in den darauffolgenden war ich einfach nur baff.

 

Daikoku:

Natürllich darf es nicht fehlen, einmal die Daikoku PA (Parking-Area) abzuklappern. Dort fand ich mich frühzeitig ein und beobachtete, wie Minute für Minute mehr qualitativ hochwertig umgebaute Fahrzeuge eintrafen.

Ich lief dann mit Sam herum und wir nahmen uns Fahrzeug für Fahrzeug vor. Wirklich mehr als interessant, welche unterschiedlichen Konzepte die Leute in Japan verfolgen.

Hier übrigens das sehr interessante Video meines Begleiters Sam (viele kennen ihn von seinem Youtube-Kanal Sammit ) über die japanische Autokultur:

 

Yashio Factory:

Bereits vor meiner Reise habe ich Kontakt zu der Yashio Factory aufgenommen und erfragt, wann es passen würde, dass ich vorbei komme.

Okachan ist diesbezüglich meist sehr gastfreundlich und hatte mich bereits am ersten Wochentag meiner Reise eingeladen. Auch hier war Sam mit vor Ort.

Da Okachan nicht gut englisch spricht, habe ich mich meist mit Sam unterhalten und alles in Augenschein genommen. Natürlich durfte ein Einkauf von Klamotten nicht fehlen.

 

Upgarage und Autobacs:

Ein weiterer Punkt, den ich fix vor Reiseantritt geplant hatte, war der Besuch bei einer UpGarage und einem Autobacs-Store.

Nur nochmal zur Erläuterung: UpGarage verkauft gebrauchte Fahrzeugteile wie Auspuffanlagen, Getriebe, Motoren, Felgen usw. wohingegen Autobacs ausschließlich Neuteile vertreibt.

Ich habe mir also den größten Autobacs herausgesucht, den ich finden konnte und dieser war „Apit Autobacs Shinonome“.

Ich ging durch die Gänge und mein Handy glühte förmlich, da enge Freunde Bilder und Videos von mir bekamen, ob sie vielleicht etwas von den Artikeln haben möchten.

In der oberen Etage sind dann die Sachen, die jeden Autolieberhaber berühren: Endless-Bremsanlagen, Defi-Anzeigen, Bride-Sitze zum Probesitzen, Mugen/Nismo/TRD/Ralliart/Subaru Artikel und vieles mehr.

Ein Traum…. Leider trifft einen spätestens an der Kasse die Realität wieder. Aber ein Hinweis: Ihr könnt dort steuerfrei einkaufen, solange ihr euren Reisepass dabei habt und keine japanische Staatsbürgerschaft besitzt.

 

 

 

 

Und natürlich muss dort im Laden ein Starbucks sein ?

Last but not Least noch ein Wort zu den Menschen in Japan:

Ich bin von den Leuten dort noch immer völlig begeistert. Nicht nur die extreme Gastfreundschaft ist beeindruckend, die die Japaner einem entgegen bringen, sondern auch die Rücksichtnahme unter der Bevölkerung.

Als geborener Berliner kenne ich in Menschenmengen das typische „Anrempeln“ oder „rücksichtslose Laufen“. Dies konnte man dort 0,0 wiederfinden. Auch sonst schwärme ich noch immer noch der japanischen Gesellschaft.

Ein Auswandern nach Japan ist für mich, spätestens nach diesem Trip, mehr als denkbar geworden.

Mein Fazit: Japan – Eine Reise ist das Land der aufgehenden Sonne immer wert.

 

Text und Bilder: Nico Scheurich aka S15R-Berlin