Paaren/Glien 2018

Nich‘ der Knilch mit seinen bescheuerten Oldtimern schon wieder… Doch doch. Ich hatte auch nicht vor der Oldtimer-Futzi hier zu werden aber wat soll man machen?

 

So zeige und erzähle ich nun die Bilder, die ich fleißig auf der Oldtimer-Show im brandenburgischen Paaren/Glien gemacht habe. Selbiges Event findet immer zu Pfingsten im MAFZ Erlebnispark Paaren statt.

Eintritt ist für Erwachsene 12 Euro und wer selber mit einem Auto Baujahr von vor 1985 anreist, kommt kostenlos aufs Gelände. Diese recht willkürlich gezogene Altersgrenze veranlasste mich im übrigen im Daily Dirty Diesel hinzufahren, da der Ghettoporsche 1995er Jahrgang ist und somit auch nicht auf den Hof zum Spielen gedurft hätte. Allerdings stellte sich auf dem Gelände dann heraus, dass man das wohl doch nicht so genau nahm. Naja, wie immer, dann halt nächstes Mal.

Nun bin ich persönlich, natürlich auch in eurem geistigen Auftrag, immer auf der Suche nach japanischem Altmetall. Dieses ließ sich aber, wie eigentlich fast immer, kaum blicken. Allerdings war die Auswahl an europäischen und amerikanischen Klassikern sehr erquicklich.

Was mir persönlich sehr positiv aufgefallen ist, gegenüber anderen Veranstaltungen dieser Art: Modifiers welcome! Man hatte tatsächlich den Eindruck, dass individualisierte Kisten automobiler Freigeister mindestens genau so häufig vertreten waren, wie Matching-Number-Fetischisten Ein Trend, den ich sehr begrüße, auch wenn er mit entsprechenden Preisentwicklungen einhergehen wird.

 

 

 

 

 

Hier schrecken die Besucher nicht zurück, ihre Schätzchen der Allgemeinheit zur Schau zu stellen. Auch ohne schützende Glaswand.

 

 

 

 

Im Jahr 2017 fiel das Treffen leider sprichwörtlich ins Wasser, weshalb ich froh war, dieses Jahr so viele verschiedene sehenswerte Fahrzeuge anzutreffen.

 

 

 

 

Autos wie der Golf I oder auch neuere Fabrikate, die aber schon im H-fähigen Alter sind, schlagen mittlerweile ziemlich gut die Brücke zwischen Oldtimern als „alte Männer Hobby“ und „jugendlichen Tuning-Spinnern“. Me Gusta.

 

 

 

 

„Gerd, das is’n Manta-Motor!“

 

 

 

 

Im Indoor Bereich versuchen Händler von Teilen, Modellautos, Lifestyle-Clothing nenn‘ ich’s mal und Autopflegeprodukten ihre Waren an den Mann oder die Frau zu bringen, während Werkstätten und Restaurateure ihre Fähigkeiten zum Zweck der Kundengewinnung zur Schau stellen.

 

 

 

 

Draußen herrscht reges Treiben zwischen Eisdielen, Bier- und Würstchenzelten und Gebrauchtteilehändlern. Entschuldigung – Verkäufer patinierter Automobilteile. Ja, es wurde sich nicht nur nach Autos umgedreht an diesem Tag.

 

 

 

Auf der Showbühne (in diesem Fall ein Stück Rasenfläche mit Boxen und Bannern) kann jeder, der möchte, sein Auto zur Schau stellen und am Mikrofon mit dem, was klassische Fahrzeuge anbelangt, sehr versiertem Moderator, darüber fachsimpeln. Dass der gute Mann eher zu der Originalofraktion der Autoliebhaber zählt, offenbarte sich in einer semi-abfälligen Bemerkung über…

 

 

 

…eben jene, doch sehr geschmackvoll modifizierte, Daimler. Jeder wie er mag.

 

 

 

 

 

Ich persönlich bin zugegebener Maßen kein großer Käfer-, Trabanten- oder Dö-Schö-wö-Enten-Fan, aber dieser 601S Trabant… Ohne Worte! Würde sich jemand ein Feature zu so einem KFZ durchlesen? Please comment below.

 

 

 

Eine weitere aufwendige Restauration, hier eher in den Originalzustand, stelle dieser 1969er Dodge Charger R/T dar. (steht für Road and Track, wer mit Amis wenig am Hut und gerade gegrübelt hat.)

 

 

 

 

 

 

Über das Gedicht des Besitzers würden sich manche Zeitgenossen vielleicht streiten, aber über die saubere Ausführung der Restauration wohl die wenigsten.

 

 

 

 

Ein period correct modifizierter 1955er Chevrolet Bel Air. Nein, ich habe nicht nach dem Preis gefragt, da der Zustand zu gut war, um das Auto in meine „3-Stellige Anschaffungssumme“-Fahrzeugakquise zu fallen. Besteht bei sowas Featurebedarf? Bitte kommentieren Sie eifrig. Gerne auch auf Instagram @Used4.net oder meiner Wenigkeit @Ghettoporsche oder direkt hier unten.

 

 

 

 

 

Treffen sich ein Ossi, ein Ami, ein Franzose und ein Italiener auf der Wiese… Gedanken hierzu: Ostblocktuning – wäre nicht meins, finde es aber sehr gut, dass es gemacht wird. Chevy Silverado – well used 4 Whatever (see what I did there?) Renault 5 Alpine Turbo – fetzige Autos, aber absoluter Wahnsinn, was die Leute anscheinend mittlerweile bereit sind, für sowas zu bezahlen. Ferrari – hm. Ferrari halt.

 

 

 

Used-Look, aber technisch mehr als auf der Höhe. Ich denke, das ist die höchste Form des Roadkill-Lifestyle, der deutschen Autoenthusiasten vom Staat und diversen Prüforganisationen gegönnt wird. Ist vielleicht auch ganz gut so. Riesige Löcher im Bodenblech sind zwar unterhaltsam, wenn zwei Flip Flop tragende Typen damit durchs sonnige Kalifornien fahren, aber wenn du im Berliner Winter ohne Teppich und nur mit dem Fahrersitz drin in deinem E30 zur Arbeit fährst, vergeht einem das Lachen… Stimmt nicht. Ich hatte trotzdem Spaß. Aber die Beifahrer …

 

 

 

 

 

 

 

Seltsamerweise waren viel mehr im Ostallgäu veredelte Bavarische Motorwagen am Platz, als Fahrzeuge der M GmbH… Nicht, dass ich mich beschweren würde. Finde beides Schau.

 

 

 

 

Egal, wie es im Moment da drüben aussieht. Ein Ort, von dem solche Autos kommen, kann so schlecht nicht sein!

 

 

 

 

 

Ich war mir wirklich überhaupt nicht darüber im Klaren, dass es in Berlin/Brandenburg offensichtlich eine derart große US-Car-Szene gibt. So fühlt man sich also, wenn man rausfindet, was der Nachbar da nachts in seiner Garage getrieben hat.

 

 

 

 

 

Alle 3 Autos wurden in den 1980er Jahren im Audi Werk in Neckarsulm gefertigt. Vielleicht einer der Gründe, warum der 944er Porsche des Öfteren nicht als „echter“ Porsche anerkannt wird. Allerdings sieht man das etwas anders, wenn man mal einen gefahren ist und das sag ich nicht nur, weil es diese Kisten noch zu moderaten Preisen gibt.

 

 

 

Naja, Autos können die Bayern halt schon…

 

 

Square Body Stepside Shortbed Chevy Truck… kaum zu glauben, aber in ‚Murica kosten diese Dinger mittlerweile richtiges Geld. Schön, dass es einer bis hier rüber geschafft hat.

 

 

 

Sein Opa hatte es allerdings auch noch ganz gut drauf, beziehungsweise sogar mehr. Kids these days …

 

 

Peekaboo…

 

 

 

Beides Open Wheeler aber aus anderen Enden der Welt und anderen Zeiten. 1930ish Ford Model A und ein 1975er Marlin aus England. Besonderheit: keine Türen. Sagt der Zettel.

 

 

 

 

 

 

The good, the bad and the out of print. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten und dementsprechend überlasse ich emotionale Ausbrüche über diese „speziellen“ Fahrzeuge unseren werten Lesern. Zum Heulen ist mir auf jeden Fall nicht zwangsläufig.

 

 

 

Dieses Gesicht kann nur eine Mutter lieben. Oder in diesem Fall der Besitzer. Aber wie oft sieht man schon einen 1980er Ford Tunderbird? So gut wie nie. „Das hat seine Gründe“ wird der negativ eingestellte Mitmensch jetzt sagen, aber Obacht, auch so ein Juwel der jüngeren Automobilgeschichte hat seine Daseins-/Erhaltensberechtigung. Hut ab vor demjenigen, der sich um sowas kümmert. Der 131 PS 5.0 Liter V8 macht es einem ja auch nicht schmackhafter.

 

 

 

Boah, bitte nicht noch ein Ami. Nope, quasi das Gegenteil davon. Ein von 1959 bis 1976 gebauter Tschaika GAZ-13. In diesem Sinne: На здоровье, товарищ!

 

 

 

Dieser well used Bulli der Technischen Universität Berlin schreit förmlich danach, dass die Herren Akademiker mal ihr handwerkliches Geschick unter Beweis stellen.

 

 

 

 

An dieser Stelle möchte ich eine Musikempfehlung geben. Cypress Hill mit „Mexican Rap“. Das Wetter, die Autos, passt halt einfach. Auch wenn der Chevy Impala meiner Einschätzung nach eher static Lowrider war.

 

 

Herzlichen Glückwunsch! Wer es bis hier hin geschafft kriegt nun die, nun ja, Belohnung. Der einzige Nissan am Platz. Dom Toretto approved with NOS. Warum sollte der Sticker lügen?

 

 

 

 

So wie die Leute ankommen auf dem Gelände, so fahren sie auch wieder. Für mich ist es auch Zeit, zu gehen…

 

 

Der Besucherparkplatz holt mich mit Pauken und Trompeten wieder in die Moderne zurück. Aber wenn das Wetter passt, lass ich mich gerne wieder auf die Zeitreise ein für einen Nachmittag. Bis dahin, Adele. Euer Oldtimerfutzi wider Willen. Max Weiland – USED4.net