Wet & Wild: Heckschwingen in Steißlingen
Grassroot-Driften in Deutschland hat ein weiteres Standbein.
Nach dem überaus gelungenen Event in Allstedt, organisierte der SXOC e.V. am Wochenende vom 15.-16. Oktober im Fahren-Erleben-Fahrsicherheitszentrum in Steißlingen nun schon seine zweite Driftveranstaltung in diesem Jahr.
War es in Allstedt noch trocken und heiss, wurde es in Steißlingen eher feucht und fröhlich.
Die bewässerte Strecke des Fahrsicherheitszentrums wurde zeitweise gleich doppelt geflutet; zusätzlich zur Sprinkleranlage regnete es auch noch Bindfäden.
Aber das tat der Stimmung selbstverständlich keinen Abbruch, die Laune war bestens.
Selbst bei „kleineren“ Driftschäden wie beim temporären Radverlust am OH-MEGA!
Kurz zuvor war dieses Schlachtschiff noch überaus grazil durch den engen Parcours getänzelt.
Aber Driften ist und bleibt nunmal ein Kontaktsport.
Und wie bei jeder anderen Sportart auch, spielt die Technik eine bedeutende Rolle.
Handbremse, Clutch Kick oder Power Oversteer: egal wie, Hauptsache, die Bude kam quer und blieb es für den Rest der Kurve (oder sogar Geraden) auch.
Obwohl der SXOC e.V. ursprünglich einer Idee aus den beiden deutschen S-Chassis-Foren SXOC.de und SXCE.de entstammt, waren die vertretenen Marken mit Nissan, BMW, Mazda, Toyota, Subaru und Opel kunterbunt gemischt.
Und das ist auch gut so. Der Spaß am Driften sollte sich nicht an einem Logo festmachen.
Wenn das Auto Heckantrieb sowie ein Mindestmaß an Dampf besitzt und der Besitzer bereits Mitglied des SXOC e.V. ist, dann steht dem Driftspaß prinzipiell nichts mehr im Wege.
Abgesehen vom eigenen Unvermögen und dem einen oder anderen Reifenstapel vielleicht.
Für diesen Event (und für alle zukünftigen SXOC-Veranstaltungen hier) herrschte sowohl als Helm- als auch Haftpflicht.
Den Einen hatte man mitzubringen und aufzusetzen, die Andere addierte sich zur fairen Streckennutzungsgebühr hinzu und deckte nicht direkt zuordenbare Schäden an der Strecke ab.
Aufgrund der bereits erwähnten Feuchtigkeit und Glätte des Belags hielt sich der Verschleiß an Reifen, Lagern und Buchsen in sehr überschaubaren Grenzen.
Zusammen mit der eher niedrigen Geschwindigkeit auf dem engen Parcours daher ein weiterer Faktor, die (Folge-)Kosten möglichst klein zu halten.
Nach sechs Jahren USED4.net und dem reinen Fotografieren von driftenden Autos, wagte ich es nun zum ersten Mal selbst und schwang meinen speziell für diesen Zweck gekauften MX5 NB mit serienmäßiger Torsen-Sperre durch die Fluten.
Leider konnte man meine Frisur aufgrund des Helms nicht sehen…
Für mich persönlich war es ein Erfolg auf ganzer Linie, denn das Auto blieb heil. Für die vielen Dreher, die die Mitteilnehmer zu häufigen Stopps zwangen, möchte ich mich hiermit entschuldigen. Als Entschädigung habe ich euch alle fotografiert und wenn nicht hier im Artikel, so findet ihr euch spätestens morgen im Facebook-Album wieder.
Aber nicht nur der Querverkehr sorgte für interessante Motive an diesem Wochenende. Auch der Besucherparkplatz hatte den einen oder anderen automobilen Leckerbissen zu bieten.
E30-Sexyness auf Schmidt TH Line
JZX 100 MK II. Lauter als die Mutter von irgendjemandem.
Ein Autogott aus der Schweiz auf 20″ Rotiforms und mit Flip-Flop-Hülle. Die Vorstellung, dass er wirklich static sein könnte, erzeugt Gänsehaut.
Mein Fazit:
Steißlingen ist eine anspruchsvolle und gleichzeitig wunderschöne Strecke, die Laune macht und die Nerven kitzelt.
Dieser Umstand und der großflächige Servicepark, die gute Infrastruktur sowie die kompetenten und sympathischen Verantwortlichen vor Ort haben diese Veranstaltung zu einem tollen Erlebnis gemacht und so wurden für 2017 bereits zwei weitere Termine allein auf dieser Anlage eingeloggt.
Wir sehen uns also spätestens nächstes Jahr, wenn es wieder heißt:
Wet & Wild: Heckschwingen in Steißlingen
Text und Bilder:
Niels Kreischer – USED4.net
Zusätzliche Bilder:
Kim André Reinig
Das Facebook-Album mit vielen weiteren Bildern erscheint morgen auf USED4.net – Facebook
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