Drift United 3. Lauf – family affair NBR
MORE CARS? MORE DRIFTS? MORE BATTLES?
DRIFT UNITED!
Driftsport ist ein Publikumssport (oder sowas ähnliches wie Motorsport), aber was, wenn kein Publikum da ist? Also so gut wie niemand der sieht was eigentlich abgeht bei so einem Driftevent? Ich persönlich finde das sehr schade, da sich Veranstalter, Fotografen, Teams und Fahrer für jedes Event sehr viel Mühe geben und alle möglichen Voraussetzungen schaffen, um dem Publikum eine super Show zu bieten.
DRIFT LIKE NOBODYS WATCHING?
In etwa so hat es sich beim dritten Lauf zur diesjährigen Drift United Meisterschaft auf der Müllenbachschleife des Nürburgring leider zugetragen. Neben Fahrer, Teams und einigen Fotografen waren etwa 25 Zuschauer vor Ort, die wieder unglaublich gute Driftaction zu bieten bekamen und das ohne einen Cent Eintritt zu bezahlen. Die Drifter stört es vermutlich gar nicht so sehr ob die Ränge prall gefüllt sind oder eben kein Mensch da ist, denn im Wesentlichen geht es ja um den Spaß den man selber an der Sache hat. Schöner wäre es natürlich schon die entsprechende Aufmerksamkeit für diesen tollen Sport zu erhalten, aber wo genau liegen die Gründe für die mangelnde Resonanz?
Vermutlich spielen hier wieder mehrere Faktoren zusammen: Der schwerwiegendste Grund wird wohl gewesen sein, dass der dritte Lauf an einem Freitag ausgetragen wurde. Das hinderte nicht nur Zuschauer am Erscheinen, sondern auch manche Teams konnten beruflich bedingt nicht teilnehmen.
Wie auch immer, keiner da, was solls? Aufgebaut, Reifen montiert, Motor warm, voll drauf!
Die Jungs von dem Smoking Bastards haben sich am Vormittag beim Training schon richtig einen eingeschenkt und gaben dann bei den Battles Vollgas! Im Bild oben die beiden TOYOTA Soarer von Andy Wischnewski und Marcel Eisenschmidt. Marcel und Andys Soarer sind sich einander bis auf ein paar kleine Details sehr ähnlich. Bei Andy ist das Lenkrad rechts und die ohnehin schon schwere Hummel ist im Vergleich zu Marcels Soarer nochmal 200 Kg schwerer. Ansonsten werden beide Fahrzeuge von einem 2JZ TOYOTA Supra Motor mit etwa 500 PS angetrieben.
Ohne JZ Motor, dafür aber deutlich leichter – Dennis Köhler (Team Foolish) in seinem nun fahrbereiten Mazda MX5. Das Jahr fing für ihn leider nicht so gut an und ein Fahrzeugteil nach dem anderen musste an seinem Wettbewerbs-Miata erneuert, angepasst oder ersetzt werden. Dennis nahm es äußerlich ziemlich gelassen, aber ich denke, dass er sehr sehr froh darüber war, am Freitag und Sonntag mal wieder die Sau von der Kette lassen zu können, anstatt nur von Außen zuzusehen.
Überraschend geil dabei war erneut Marco Menke in der Lieblings-S14. Nachdem er beim zweiten Lauf in Obermehler den zweiten Platz für sich beansprucht hatte, legte er am Freitag gleich mal 91 Punkte beim Qualifying auf den Tisch.
Aber nicht nur bekannte Gesichter waren vor Ort, sondern auch ein ganz abgefahrener Drifter aus Australien! Luke Fink, (#dontbeoffendedifismashmycarintoyours) einer der außergewöhnlichsten Drifter gab sich am Wochenende als Gaststarter (außerhalb der Wertung) die Ehre. Er pilotierte im Training den LEXUS IS200 von Dennis Voll (GT RADIAL Drift Team) mit halsbrecherischem Winkel durch das Michael-Schumacher-S. Erste Beitrittsanfragen vom unbekannten, aber ehrenhaftem „90°+ Club“ erreichten ihn noch direkt vor Ort!
Mit guten Gesprächen und interessanten Battles auf der Strecke verging dann der Freitag mal wieder viel zu schnell. Bemerkenswert war der Fortschritt, den viele Fahrer mit dem sehr anspruchsvollen Stück vom Michael-Schumacher-S ins „Klein Monaco“ über den Tagesverlauf machten. Schoss beim Training noch der Ein oder Andere über das Ziel hinaus, pilotierten nahezu alle Fahrer bei den Battles ihre Fahrzeuge gekonnt durch dieses Nadelöhr!
Am Ende der Battles war es dann das GT RADIAL Drift Team, das besser war als alle anderen Fahrer und sich geschlossen auf das Treppchen stellen durfte. Thomas Reh konnte sich nach einem „one more time“ gegen Marco Menke durchsetzen und sicherte sich damit den dritten Platz. Im Final-Battle standen sich dann die beiden Ausnahmefahrer Dennis Voll und Christoph Krämer gegenüber. Nach langem Überlegen der Judges (mit Luke Fink), ging schlussendlich Christoph Krämer als Sieger der Partie hervor. Hier zeigt sich, zu was herausragende Fahrer und optimal eingestellte Fahrzeug fähig sind. Die Fahrzeuge des GT RADIAL Drift Teams sind übrigens mit einem Fahrwerks-Setup von der THG Drift Schmiede (Thomas Highlander) unterwegs.
Leider nicht mit dabei war der vierte im Bunde. Rene Portz konnte seinen LEXUS IS200 aufgrund technischer Herausforderungen leider nicht an den Start bringen und musste auf dem gänzlich anders eingestellten Auto von Dennis Voll starten. Er legte ein super Qualifying mit 90 Punkten hin, hatte dann aber in den Battles das Nachsehen.
An dieser Stelle möchte ich allen gestarteten Fahrern herzlich gratulieren. Bei einem Driftevent ist in meinen Augen jeder Starter ein Gewinner und Spaß hatten wir alle.
Alle Ergebnisse und die aktuelle Tabelle werden nachgereicht, sobald Sie uns vom Veranstalter vorliegen.
Die Fotos vom Event gibt es demnächst in einem Facebook-Fotoalbum zu sehen.
Stefan Brencher – USED4.net