Driftchallenge und TunerGP: High Performance-Days 2015
Im Jahr 2002 war ich zum ersten Mal auf einer SportAuto Driftchallenge.
Damals bestand „Driften durch die Sachskurve“ hauptsächlich noch aus gemächlichem Anfahren, plötzlichem Kickdown, eventuell leichtem Ziehen der Handbremse und anschließendem Absolvieren der Kurve in überschaubarer Geschwindigkeit, aber mit qualmenden Reifen.
Was damals die Massen (und auch mich) begeisterte, würde heute noch nicht einmal für das Qualifying zur Driftchallenge genügen, geschweige denn für eine gute Platzierung in den Finalläufen.
Heute sind Highspeed-Entrys mit vorherigem Twerken auf der Geraden und reifenfressendem >500PS-Vollgasdrift durch die Kurve und bis zu Start/Ziel die Norm und nicht die Ausnahme.
Und das finden wir verdammt nochmal gut!
Das Niveau der einzelnen Teams ist mittlerweile knackig hoch und die Konkurrenz um die Zuschauergunst, die Platzierung, aber auch die Sponsorengelder ist hart.
Umso schöner ist daher die Tatsache, dass man in der deutschen Driftszene noch immer an einem Strang zieht und sich im Falle eines Falles mit Ersatzteilen und KnowHow zur Seite steht.
Das finden wir sogar noch besser!
Die Resonanz bei der 2015er-Auflage war gewohnt gut, das Wetter hielt, die Currywurst schmeckte und Gummigeruch waberte in verschiedenen Geschmacksrichtungen durch die Luft.
Nachdem ich die letzen drei Jahre in Sachen Driftchallenge pausiert habe, war es für mich eine besondere Überraschung, eine eigene Lady-Drift-Battle geboten zu bekommen.
Schnelle Frauen in ihren M3, CLK oder SLK, die es krachen ließen:
Das finden wir am besten!
Zu den Ergebnissen der Driftwettbewerbe:
Den grandiosen 1. Platz sicherte sich Joe Hountondji in seinem S13/Mitsubishi-Pickup mit LS-V8-Herz.
Dieses Mal konnte der Seriensieger Remmo Niezen für sich „nur „den zweiten Platz verbuchen. Schade, Holland.
Bronze erreichte der ambitionierte Youngster Chris Krämer in seiner 1JZ-S13 vom GT Radial-Team.
Im Lady-Battle kam es zu einem Patt, da sich das Publikum partout nicht zwischen Denise Ritzmann im e30 und Corinna Gräff in ihrem gelben Syron-Benz entscheiden konnte.
So gab es eben zwei 1. Plätze und damit nur zufriedene Gesichter.
Aber die High Performance Days bestehen ja beileibe nicht nur aus der Drifterei, nein, auch die Suche nach Grip und der besten Linie war wieder angesagt:
Beim SportAuto TunerGP versammelten sich die willigen Veredler in der Boxengasse und ließen ihre Projektile auf die Strecke los.
Leider erwiesen sich wie in jedem Jahr nicht alle Fahrzeuge als fehlerfrei und so gab es wieder einige Ausfälle zu beklagen. (Ohne Bild)
Den Erfolg der Bestplatzierten soll das aber nicht schmälern: Nach beeindruckenden 1:06.860 Min für die schnellste Runde, konnte Daniel Keilwitz in seiner Corvette ZR1 (Modell C6), präpariert von Geiger Cars, den Siegerpokal mit nach Hause nehmen.
Und ganz wie es Chevrolet es auch in seiner Modellstrategie vorsieht, kam die zweite Vette, aber eben eine Z06 (wenn auch bereits eine C7), nur auf den zweiten Platz mit einer 1:07.662 Min, am Steuer Renger van der Zande. Hup, Holland.
Bronze erreichte Richard Marshall in seinem Mitsubishi Evo 9 GT in 1:10.494 Min und rettete damit die Ehre der JDM-Fans.
Sieger und Besiegte, Zuschauer und Sponsoren, Drifttaxifahrer und Passagiere, Journalisten und Fotografen, sie alle waren sich einig:
Nach den High Performance Days ist vor den High Performance Days.
Wir sehen uns Pfingsten 2016…
Niels Kreischer – USED4.net
Das Facebook-Album mit weiteren Bildern in High Resolution, findet ihr in Kürze auf USED4.net