Nürburgring Drift Cup 2013
Facebook-Deutschland im August 2013. Auf den Pinnwänden der Driftsportbegeisterten taucht erstmals das „Drift Cup“ Event auf. Initiator, Veranstalter und Gastgeber Andy Jaenen erstellt eine Veranstaltung und versendet die entsprechenden Einladungen an das seitwärtsorientierte Volk.
Stefan Brencher, Johannes Holländer und 2.000 weiteren Fans gefällt das!
In bekannter USED4-Manier schildern Johannes Holländer und Stefan Brencher euch im folgenden Artikel ihre Eindrücke vom diesjährigen Nürburgring Drift Cup 2013…
Seit 2010 bin ich nun für USED4.net unterwegs und dabei nicht selten durch Johannes „Mc Fitti“ Holländer begleitet. Ein Problem quält uns bei Events an weit entfernten Rennstrecken immer und immer wieder: „Wie hinkommen, wo schlafen und überhaupt?“ Nun, Hannes ruft also an: „Ja, hier, Stefan, Nürburgring Drift Cup und so. Fahren wir da hin? Über meine Firma da kann ich mir so n Wohnmobil ausleihen. Kostet auch nur 15.- € am Tag!“ – „Hannes! Dein Ernst? Seit 3 Jahren fahren wir auf Events und seit 3 Jahren bist du für deine Firma da tätig und hättest dir jederzeit so ein Wohnmobil leihen können?!“ war meine Reaktion.
Am Freitagnachmittag den 25.10.13 fand ich mich dann auf dem Beifahrersitz des besagten Wohnmobils wieder mit Kurs Richtung Nürburgring.
Das Training in der Müllenbachschleife war zu diesem Zeitpunkt im vollen Gange und wir sortierten uns erst mal in diverse Staus auf der A8 ein. Schlußendlich kamen wir dann aber doch an und verbrachten die Nacht in unserem coolen Wohnmobil.
Am Samstagmorgen erst mal die Ausrüstung entsprechend sortiert und dann raus an die Müllenbachschleife, dass kleine Stück Nürburgring am südlichen Ende der Grand-Prix Strecke, bestehend aus Ford-Kurve, Dunlop-Kehre, Michael-Schumacher-S und „klein Monaco„, also dem Verbindungsstück zwischen dem Schumacher-S und der Ford-Kurve, welche häufig für Driftevents genutzt wird.
Das anstehende Event war der Nürburgring Drift Cup, welcher mit über 80 sehr attraktiven Fahrzeugen ein interessantes Starterfeld bot. Gestartet wurde in 3 Klassen (A, B und C) und am Ende traten die TOP 16 aus jeder Klasse gegeneinander an.
Unter den Startern fielen natürlich manche Fahrzeuge mehr auf als andere. So zum Beispiel die von einem aufgeladenen (Garrett GT45 1000PS/1200Nm) V8 LS2 6.2l (Chevrolet Corvette C6) befeuerte Nissan S14a vom polnischen Champion Bartosz Stolarski (STW-Drift-Team).
Martin Poorhamidi im Skyline R32 vom Tomason.dk Race Team konnte das ganze Wochenende mit aggressiven Backwards-Entrys überzeugen und gewann am Ende dafür auch eine Trophäe. In der Gesamtwertung fand er sich auf dem 4. Platz wieder.
Aufgrund des fantastischen Eifelwetters (Regen, Hagel, Sonne und Wind) fiel es nicht allen Teilnehmern leicht, ihr Driftfahrzeug auf dem grauen Asphaltband zu balancieren, was für einige spektakuläre Ausritte sorgte.
Samstagnacht ging es dann auf der Strecke beim Training nochmal heiß her. Bei vielen ging man aufgrund des Fahrstils davon aus, dass ihr Einsatzgerät dieses Wochenende nicht mehr gebraucht werden würde, so extrem hingen sie sich rein. Unterm Strich wussten die Jungs aber genau was die Frauen wollen und es gab keine ernst zu nehmenden Schäden!
Kein Fahrzeug, das man bei jedem Driftevent zu sehen bekommt. Ein Drift-Rod.
Wer beim Qualifying am Samstag überzeugen konnte, durfte am Sonntag dann zu den Battles antreten. Der Modus hierbei ist ja weitestgehend bekannt und so wurden wieder Punkte für „Winkel“, „Style“ und „Linie“ vergeben, um am Ende den besten Drifter des Events zu ermitteln. Zum Qualifying, wie auch zu den Battles, fand sich eine überraschend große Anzahl an Zuschauern ein, die vor Ort feinste Querbeschleunigung zu bieten bekamen!
Als Gewinner der Klasse A, konnte sich am Sonntagabend der irische Champion James Deane in seinem Falken-Mazda-RX7 gegen den polnischen Champion Bartosz Stolarski (Nissan S14) durchsetzen und nahm die Trophäe mit Heim.
Nachdem es mich am Samstag einmal und am Sonntag gleich zweimal nass geregnet hatte und somit keine trockenen Klamotten mehr vorhanden waren, entschieden wir uns dafür die Heimreise anzutreten. Auf der Heimfahrt im Wohnmobil hatten Hannes und ich die Gelegenheit das Event Revue passieren zu lassen und waren uns einig, dass es sowohl von der Organisation, als auch von der Durchführung eines der bisher besten Driftevents in Deutschland war.
Mich persönlich hat es wie immer sehr gefreut, alte Freunde wieder zu treffen und mit ihnen ein schönes Wochenende zu verbringen. Bis demnächst.
Johannes Holländer
Schlag 13Uhr war’s soweit, ausgestempelt und auf den Firmenparkplatz das Wohnzimmer für’s Wochenende mit unserem Gepäck beladen. Neben den Kameras und dem üblichen Reisegepäck, packten wir noch eine große Portion gute Laune und Vorfreude mit ein. Selbst die mit dem Wochenend- und Ferienreiseverkehr verbundenen Staus taten dieser keinen Abbruch, denn endlich ging’s wieder an die Rennstrecke, ein Wochenende mit Motorenlärm und Reifenqualm stand an.
Die Qualität des ca. 80 Fahrzeuge umfassenden Fahrerfeldes war hoch, was auch dem hohen Anteil ausländischer Starter zu verdanken war. Der polnische Fahrer Mateusz Fijał (STW Drift Team) nahm selten den Fuß vom Gas und fegte schmerzbefreit mit irrsinniger Geschwindigkeit um den Kurs.
Auch einige Frauen waren im Starterfeld zu finden, hier die britische Fahrererin Kirsty Widdrington (Falken Drift Team) in ihrer schicken Nissan Silvia PS13.
Florian Oberwahrenbrock vom Drift Team NRW war an diesem Wochenende in Topform. Die Haltbarkeit seiner Reifen ging förmlich in Rauch auf.
Dass James Deane einer der Favoriten sein würde, registrierte man sehr schnell. Denn bei den Final Trainings kundschaftete er die Konkurrenz bereits aus und zeigte seine Qualitäten in der Chase Position. So fuhr er beängtigend nah an die Seite seiner Gegner, so dass diese kaum noch Luft zum Atmen hatten.
Für mich war der Nürburgring Drift Cup eine gelungene Veranstaltung und ich bin gespannt was die Zukunft für diese Serie bereit hält. Wünschenswert wären Tribünen randvoll gefüllt mit Zuschauern, da diese hier eine spannende Veranstaltung zum Anfassen erleben können.
Das offizielle Ergebnis gibt es auf der Website von Skylimit-Events zu sehen.
USED4.net bedankt sich bei Skylimit-Events und dem Team rund um Andy Jaenen für die Einladung, Organisation und Durchführung dieser tollen Veranstaltung. Wir freuen uns auf nächstes Jahr.
Alle Bilder demnächst in einem Facebook-Fotoalbum.
Johannes Holländer und Stefan Brencher – USED4.net