Training des 46. Bergrennens in Eichenbühl

Mein allererstes Bergrennen und die Faszination hat mich direkt gepackt.

Extreme Technik, Millimeterarbeit auf der Straße, absolute Unikate im Fahrerlager (und damit meine ich nicht nur die Autos…), eine brodelnde Atmosphäre vor toller Naturkulisse und das für 10 € Eintritt. Bitte wo gibts das sonst?

Da die Wettervorhersage für das eigentliche Rennen am Sonntag äußerst schlecht war (und sich im Nachhinhein als deutlich danebenliegend herausstellte), machte ich mich schon am Samstag zum Training auf den 75km weiten Weg durch den vor Regen und Dunst dampfenden Odenwald.

Die kurvige Fahrt bei schlechter Sicht und starkem Regen war genau nach meinem Geschmack, denn mein S13 hatte schon lange nicht mehr die Gelegenheit, so durch die die Gegend gejagt zu werden. Am Ende dankte ich Jesus persönlich, dass mir kein Tier oder Baum vors Auto lief…

Es regnete auch noch, als ich in Eichenbühl ankam, also besorgte ich mir erstmal die Presseakkreditierung und zwang mich in einen durchsichtigen Regenponcho (natürlich trug ich noch das USED4-Shirt darunter, also bitte keine falschen Annahmen).

Aber kaum war das erledigt, verschwanden die Wolken und die Temperatur stieg innerhalb von einigen Minuten von nasskalten 12° auf schwülwarme 25°.

Im Fahrerlager herrschte zu diesem Zeitpunkt bereits emsige Betriebsamkeit, da die verschiedenen Klassen nach und nach zu ihren Trainingsläufen aufgerufen wurden.

Hier einige Impressionen…

An der Rennstrecke war selbstverständlich auch schon eine Menge los. Und das an einem reinen Trainingstag wohlgemerkt…

Ein Beweis für die sprichwörtliche Fantreue zu dieser Veranstaltung, die bereits zum 46. Mal stattfand.

Die Teilnehmer der CST-Tropy: 7 Lotus Elise und 1 Opel Speedster

Der NSU-Bergpokal: Giftige kleine Biester

Die Bergungstruppe hatte umgehend alle Hände voll zu tun. Sieht gefährlich aus? War es auch.

206 RC auf dem Weg zum Gipfel

Um der sengenden Sonne zu entfliehen, stieg ich weiter den Berg hinauf, als die an den Ballermann 6 erinnernde Geräuschkulisse mit jedem Schritt lauter und lauter wurde, bis ich die wahrscheinlich bekannteste Kurve dieses Rennens vor mir hatte: Die sogenannte Klinge.

Dutzende gut gelaunte Motorsport- und Gerstensaftfans feierten jedes vorbeifahrende Auto als wäre es der aktuelle Formel 1-Weltmeister und hatten aus der erhöhten Position auch einen tollen Blick auf die Straße…

Auch ich nutzte die Gelegenheit für einige Schnappschüsse…

Opel Kadett C: Die Allzweckwaffe bei Slalom und Bergrennen dank Heckantrieb, niedrigem Gewicht und kurzem Radstand

Etwas mehr Gewicht und Radstand, aber dafür wohl auch mehr Leistung: E46 M3

Traumhafter RX7 SA oder FB

Ich stieg den Berg weiter in Richtung Ziel hinauf und kam an der Hondakurve vorbei, wo ich Zeuge meiner ersten Rückführung wurde. Für alle Berglaien:
Nachdem eine gewisse Zahl an Fahrzeugen den Berg hinaufgefahren ist, müssen sie alle  der Reihe nach auch wieder hinunterrollen…

Ganz gleich, ob es sich dabei um einen Ex-DTM 190er handelt…

…oder um einen fliegengewichtigen Formel-Renner.

Porsche 914 mit zeitgenössischem Breitbau

E36 mit herzhaftem Klang…

 

Ich wollte unbedingt das Ziel sehen und setzte deshalb meinen beschwerlichen Aufstieg fort, denn mittlerweile war es wirklich sehr heiß geworden.

Umso mehr belohnte mich der Anblick auf der Spitze des Bergs:

Selbstgebaute Hochstände…

…um garantiert den besten Blick auf die rasanten Zieleinfahrten zu haben.

Kurz vor Ende des Trainings gab es noch einmal eine Rückführung…

Der brutale Ex-DTM-Astra vom KLZ-Racing-Team

Wohl kein echter 911 „Flat Nose“, aber der Name passt trotzdem ausgezeichnet, oder?

Frischluftgarantie und eine tolle Aussicht in diesem Flitzer unbekannter Bauart.

Leider ging der Tag viel zu schnell vorbei und ich konnte mir nur fest vornehmen, 2014 beim 47. Bergrennen-Unterfranken auf jeden Fall auch das Rennen selbst anzuschauen, denn wie toll muss die Stimmung erst sein, wenn es wirklich um die Wurst geht?

In diesem Sinne: Wir sehen uns nächstes Jahr auf der Klinge. 🙂

Niels Kreischer – USED4.net

 

Mehr Bilder in Kürze im entsprechenden Facebook-Album und als besonderes Special: Die Menschen hinter dem Bergrennen