Einmal Irland und zurück !

„Na Dude, was geht bei dir in den kommenden Tagen, hast du Bock mit aufn‘ Kiez zu kommen?“
„Moin, sicher aber können wir das vielleicht um ’ne Woche verschieben?“
„Öhm…ja klar gar kein Problem, was hastn‘ vor?“
„Fliege morgen nach Irland, genauer gesagt nach Dublin um mit Thomas ’n Auto abzuholen.“
„WAS??! SCHON WIEDER??!?!?! !“

Zum mittlerweile dritten Mal in diesem Jahr durfte ich Thomas Junge ( www.tj-imports.com ) bei einer seiner Reisen nach Irland begleiten, um die von uns so heiß geliebten, japanischen Sportwagen nach Deutschland zu überführen. Semesterferien sei Dank konnte ich meine persönliche Reise von Hamburg nach Düsseldorf schon am Vortag absolvieren und verbrachte eine Nacht bei Olli, im wundervollen Büttgen. Olli, seinerseits Fahrlehrer, ist ebenfalls inselerprobt und wird uns auf unserer Reise begleiten.

Was darf auf so einer Reise nicht fehlen ? Richtig, genügend Reiseproviant und etwas Musik, um für die lange Fahrt gewappnet zu sein. In diesem Fall handelt es sich um herkömmliche Cheddar/Salami Sandwiches und etwas Progressive House, mein Geheimtipp für lange Autobahnfahrten.

Unser Shuttle-Service war weder Elfenbein-Weiß, noch von Mercedes-Benz. Der silberne 4-Türer hört auf den Namen Impreza und unterhielt uns nicht mit langweiligen Gesprächen über die aktuelle Verkehrslage in und um den Düsseldorfer Flughafen, sondern vielmehr mit seinem grollenden Boxersound, welcher sich speziell in den vielen Tunneln in Richtung Airport als absoluter Hinhörer und umgehend auch Hingucker bei den restlichen Verkehrsteilnehmern behauptete.

30min Check-In und Gepäckkontrolle später, ging die kollektive Warterei in die nächste Runde. So saßen wir also am Gate, auf den Flieger wartend zwischen Geschäftsleuten, Familien und Kurzurlaubern. Man bereitet sich auf die engen Sitzmöglichkeiten in der Kabine vor und sehnte sich nach dem ersten Getränk über den Wolken. Als wir endlich das Flugzeug betraten und unsere Sitzreihe ausfindig machten, stellten wir zu unserer Überraschung fest, dass sich unsere Plätze direkt am Notausgang befanden. Beinfreiheit auf S-Klasse Niveau – YES !

Man vertrieb sich die Zeit mit Musikhören, Getränkebestellungen und dem guten alten Mau-Mau. Nach guten 2 Stunden landeten wir im kalten Dublin und nachdem wir die Passkontrolle passiert haben, ging es raus an die frische Luft. Wir marschierten zur nahe gelegenen Tankstelle, welche sich für uns mittlerweile als der „place-to-be“ am Flughafen etabliert hat. Während sich Thomas um die Kaufabwicklung des Fahrzeugs kümmerte, wanderten Olli und ich in den Tankstellen-Store und statteten uns abermals mit Proviant in Form von weiteren Cheddar Sandwiches und Softdrinks aus.

Nachdem das erste Objekt der Begierde eingesackt wurde, schaute sich Thomas direkt noch eine MKIV an, welche zunächst allerdings in Irland bleiben musste. Falls ihr nähere Informationen zu diesem Fahrzeug haben wollt, meldet ihr euch am Besten bei Thomas persönlich. Ich mach hier nur die Bilder =P

Da stand es also, mein ewiges Traumauto. Beinahe wäre diese 90er Jahre Ikone in meinem S-Chassis Wahn in Vergessenheit geraten, aber jetzt steht er wieder vor mir, ganz unschuldig im schlichten Silber (weitere Liebeshymnen zu diesem Urgestein sind bitte Philipps Godzilla Artikel zu entnehmen, ansonsten sitzen wir hier morgen noch =P). Ein R32 GT-R im nahezu originalen Serientrimm. Bis auf die GFK Haube und den zeitlosen und immer passenden Volk TE37, blieb der Wagen glücklicherweise von jeglichen äußerlichen Verunstaltungen verschont.

Da wir noch gute zwei Stunden Zeit hatten bevor die Fähre den Hafen verließ, machten wir uns auf den Weg in die Innenstadt, um uns noch das ein oder andere Guinness einzuverleiben. Leider waren sämtliche Pubs um diese Zeit geschlossen, somit mussten wir uns ein wenig umorientieren.

Bevor wir endgültig ‚gen Fähre fuhren, nutzte ich die Zeit um einige Bilder vom GT-R zu knipsen.

3 1/2 Stunden Überfahrt stand uns nun bevor, somit bestückten wir uns mit Kissen und Decken, um den Aufenthalt auf den durchaus harten Bänken etwas erträglicher zu gestalten. An der sich an Bord befindlichen Bar konnten wir nun endlich das wohl verdiente Feierabendbier genießen und fanden uns bald im Land der Träume wieder.

*gähn* Holyhead, 5.40Uhr morgens, leichter Regen, die Frisur…naja. Auf walisischem Boden setzten wir unsere Reise mit Ziel Eurotunnel fort !

Der Blick auf das recht verschneite und in Wolken gefangene Carneddau Gebirge wurde perfekt durch die sanfte 6-Zylinder Symphonie untermalt und verleihte diesem Moment einen ganz besonderen Touch.

Vorbei an Chester, Bangor und Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch* ging es weiter Richtung Birmingham. Auf Hälfte der Strecke lies sich dann auch endlich mal die Sonne blicken. Zeit fürs Frühstück !

An dieser Stelle muss ich mal ein großes Lob an die britischen Service-Stations aussprechen. In 85 % der Fälle, handelt sich um vielseitig ausgestattete Fressmeilen, darüber hinaus verfügen die Services über ausgesprochen saubere WCs und freundliches Personal. Schlecht sortierte Zeitschriftenständer und ranzige Wiener Schnitzel sucht man hier vergebens. Da können sich unsere heimischen Raststätten gerne mal ’ne Scheibe von abschneiden.

Kurz hinter London erreichten wir die Queen Elizabeth Bridge, welche uns über die Themse Richtung Dartford führte. Meiner Meinung nach eine lohnenswerte Route, da man von der Brücke aus wunderbar auf das umliegende Land blicken kann. Next Stop : Folkstone Eurotunnel !

Nach einer kurzen Passkontrolle fuhren wir direkt zum Gate und mischten uns unter die wartende Gesellschaft. Die Hälfte der Strecke hatten wir also geschafft !

Für mich war es das erste Channel Crossing durch den Eurotunnel, somit also eine willkommene Abwechslung zu den öden Fährfahrten. Zumal wir durch die Benutzung des Tunnels eine gute Stunde gespart haben, die wir sonst auf der Fähre verplempert hätten.

In Calais angekommen, fuhren wir vom Zug direkt auf die Autobahn, welche uns durch Belgien und die Niederlande führte – Die letzten 300km wurden angebrochen, welche mir immer wieder wie eine Ewigkeit vorkommen, man ist ja schließlich beinahe wieder zuhause. Wer solch eine Trip schonmal gemacht hat, weiß glaube ich wovon ich spreche. Man fährt wieder auf der „richtigen“ Straßenseite, bezahlt in Euro und irgendwie sieht alles wieder so normal aus.

Wie gehts dem Auto eigentlich ? Wohl berechtigte Frage, schließlich muss er uns nun schon seit über 9 Stunden aushalten, versteht kein Wort deutsch und  wird lediglich kinderleichten Fahrmanövern ausgesetzt. Mal im Ernst : Selten zuverlässige Gerätschaft und das sollte auch bis zum Ende der Reise so bleiben !

24 Stunden nachdem wir uns in Düsseldorf auf die Socken gemacht hatten, überquerten wir die Grenze zwischen den Niederlanden und Deutschland und waren endlich wieder Zuhause.

Falls ihr Interesse an dem GT-R haben solltet, dann schaut einfach mal auf Thomas‘ Homepage vorbei ( http://www.tj-imports.com/ ). Dort findet ihr umfangreiche Informationen rund um den R32 und anderen Import-Schmuckstücken.

 

Dominik Jahnke – USED4.net

 

*Auszug aus Wikipedia :

Der Name stammt aus der walisischen Sprache und bedeutet übersetzt:

„Marienkirche (Llanfair) in einer Mulde (pwll) weißer Haseln (gwyn gyll) in der Nähe (ger) eines schnellen Wirbels (chwyrn drobwll) und der Thysiliokirche (llantysilio) bei der roten Höhle (ogo goch).“