ADAC GT Masters Lausitzring Exklusiv

 

Wahrscheinlich könnt ihr euch noch an die beiden Autoculture Storys von Philip Geipel erinnern. Falls das, entgegen aller Erwartungen nicht der Fall sein sollte, hier ein kurzer Rückblick: Philip Geipel ist jener junge Herr mit dem Illest Auris und dem Flushen Lexus IS220d .

Einige von euch werden ihn 2011 auch mit seinen GT Masters Lamborghini auf dem Reisbrennen gesehen haben. Jener Lambo, der auch in der ADAC GT Master vergangenes Jahr zusammen mit Fürst Albert von Thurn und Taxis um die Krone fightete.

 

Dieses Jahr nun mit einer ganz neuen Mannschaft und ohne den Fürsten, schwang Philip sich in einen Chevrolet Camaro GT3 des Yaco Racing Teams, powered by Jochen Schweizer aus Plauen/Sachsen. Dieses Team, das in der GT Masters quasi bei Null anfing, kämpft gegen die Großenkupferten wie Gemballa und besteht neben dem bereits erwähnten Philip Geipel auch aus Max Sandritter, sowie seinem Bruder Charlie Geipel und Achim Winter im zweiten Camaro. Team Yaco, das schon viel Erfahrung und Erfolge im Yaris Cup eingefahren hat, beweist, das im Motorsport immer noch der Aufstieg möglich ist. Natürlich war USED4 für euch mehr als nur dabei: Wir durften hinter die Kulissen schauen und in der Pit Lane das Rennen hautnah aus Sicht des Teams miterleben. Den 650PS starke V8 ist der Publikumsliebling und hebt sich von der Soundkulisse des Umfeldes weit ab. Mit einem Donnergrollen rollt das Fahrzeug aus der Boxengasse und verursacht weit mehr als nur Gänsehaut. Noch kann das Team nicht ganz vorn mitfahren, denn die Entwicklungsarbeit an diesem Projekt ist noch lange nicht abgeschlossen. Aber sicher ist: Wir werden noch viel Großes um das Team Yaco Racing powered by Jochen Schweizer mit Philip Geipel hören

Eigentlich ist die ADAC GT Masters derzeit das, was die Formel 1 und DTM in frühereren Zeiten mal waren. Sportlich anspruchsvoll, publikumsnah, spannend und abwechslungsreich. Zudem bietet sie keine Hightech-Prototypen, die nichtmal mehr das Chassis mit Straßenfahrzeugen gemein haben. Nein es sind waschechte Exoten und Supersportler, die noch viel DNA ihrer Seriengenossen hinüberretten konnten. Es wundert daher nicht, dass im Starterfeld eine Corvette neben den beiden Chevrolet Camaros steht und dazu noch genügend Porsche 911, Lamborghini Gallardo, Audi R8 LMS Ultra, Mercedes SLS, Aston Martin Vantage V12, McLaren und Nissan GT-R im Startfeld vertreten sind! Allein schon die Optik der Boliden reisst jeden Autofanatiker mit sich und die Klangkulisse lässt das Blut kochen! V8-Gebrabbel wie es unterschiedlicher nicht sein könnte und trotzdem sind sie alle faszinierend. Das V10-Geheul und der samtweiche Lauf des V12 im Aston Martin seien hier auch nicht nur am Rande erwähnt. Es wundert daher schon fast, dass der V6 des GT-R nicht in der Menge unterzugehen scheint. Es sind alles Träume auf 4 Rädern. Böse, tief und laut sind sie, aber vor allem auch eindeutig publikumsnah. Nicht umsonst fährt auch ein Ex-Formel1-Rennfahrer wie Heinz-Harald-Frentzen nun ADAC GT Masters!

Das Rennwochenende wurde trotz aller Spannung am Ende aber wieder klar von den beiden Porsche GT3 R dominiert. Doppelsieg für Christian Engelhart und Nick Tandy. So gesehen keine Überraschung, fährt Porsche ja auch in fast jeder  Motorsportdisziplin mit. Seien es die 24h-Meisterschaften oder sämtliche GT Serien weltweit. Gut bestückt und fertig aus dem Regal, gibt es alles was das Porsche Motorsport Herz höher schlagen lässt. So haben es natürlich die Exoten etwas schwerer, wie es z.B. beim Team Yaco der Fall ist. Wenn dann zum bereits erwähnten Entwicklungsvorsprung der Porsche-Armada auch noch kapitale Motorschäden hinzukommen, so geschehen ein Wochenende zuvor auf dem Red Bull Ring, kann schon mal schnell Verzweiflung aufkeimen. Aber nicht beim Team Yaco:  Der Haupt  Camaro bekam ein  überarbeitetes Herz eingepflanzt und das Team versuchte trotz dieser Rückschläge alles aus dem Wagen herauszuholen. Man arbeitete bis spät in die Nacht am Setup des Camaros. Die Spitze wurde es dann zwar nicht, aber ein immerhin grandioser 21er Platz bei 40 Fahrzeugen.

 

 

Nicht so viel Fortune hatte das Team von Young Driver AMR Aston Martin, der beim ersten freien Training in der Boxengasse, den Prosperier UHC Audi R8 LMS Ultra touchierte. Ein teurer Spass…

 

Beachtenswert und außergewöhnlich ist, wie familiär und publikumsfreundlich sich dieser Rennzirkus verhält. Es ist deshalb beinahe eine Lachnummer, das bei einem theoretischen Fassungsvermögen von 120.000 Gästen „lediglich“ 18.500 das Rennen besuchten. In Zeiten moderner Medien und anderen Jugendinteressen tritt der Motorsport augenscheinlich immer mehr in den Hintergrund. Von daher kann ich wirklich nur jedem diese Rennserie ans Herz legen. Auf insgesamt 8 Strecken in 3 Ländern fahren die ADAC GT Masters: Oschersleben, Zandvoort, Sachsenring, Nürburgring I, Red Bull Ring, Lausitzring, Nürburgring II sowie dem Hockenheimring.

Wir drücken dem Yaco Racing Team powered bei Jochen Schweizer weiterhin alle Daumen für die kommenden Rennen und die nächste Saison. Wir werden sicher noch Einiges von ihnen hören und natürlich berichten wir euch dann auch davon.

Text und Bild

Philipp Georg Berndt